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0447 - Der Drachen-Meister

0447 - Der Drachen-Meister

Titel: 0447 - Der Drachen-Meister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Telepathenkind sehen«, sagte Amos anstelle einer Begrüßung.
    »Aber du kannst nicht herein«, erkannte Zamorra. »Ich…«
    »Nein«, sagte Tendyke.
    Irritiert sah Zamorra ihn an.
    Sid Amos senkte den Kopf. »Bitte«, sagte er heiser.
    Zamorra war überrascht. Es war das erste Mal, daß er Sid Amos um etwas bitten hörte.
    »Nein«, wiederholte Tendyke. »Verschwinde hier. Verschwinde aus unserer Nähe, alter Mann.«
    Amos sah wieder auf. »Zamorra, eine Dämonin trieb sich hier herum. Stygia. Sie plante etwas, wahrscheinlich zum Schaden des Kindes. Ich habe sie verjagt. Sie wird sich hier nicht wieder sehen lassen.«
    Zamorra glaubte es ihm. »Warum hast du eingegriffen? Das Château ist sicher. Auch Stygia kann hier nichts ausrichten.«
    »Ich griff ein, weil ich nicht will, daß Julian etwas geschieht.«
    »Und du glaubst, du könntest uns damit, daß du ungefragt geholfen hast, moralisch unter Druck setzen, wie?« brummte Tendyke. »Nein, Alter. Ich lasse nicht zu, daß du in Julians Nähe kommst. Du nicht.«
    »Warum haßt du mich so?« fragte Sid Amos.
    Tendyke lachte bitter.
    »Weil ich dich nur zu gut kenne, Alter, und das weißt du verdammt genau.« Er wandte sich auf dem Absatz herum und schritt davon. Er ging irgendwie schleppend, müde, als drücke ihn die Last vieler Jahrhunderte.
    Zamorra sah, wie ein Schatten über Sid Amos’ Gesicht fiel. Im nächsten Moment verschwand der frühere Fürst der Finsternis.
    Pascal Lafitte starrte überrascht die Stelle an, wo jener Mossadi eben noch gestanden hatte. »Wovon habt ihr geredet?« fragte er. »Wohin ist er gegangen? Wer war das überhaupt?«
    »Ein sehr alter Bekannter«, sagte Zamorra. Er straffte sich und versuchte, die dunklen Gedanken abzuschütteln, die um Julian, Sid Amos, die Träume und auch Ted Ewigk kreisten, der irgendwie eine unterbewußte Abneigung gegen Julian zu hegen schien.
    »Pascal, wir werden heute ein Fest feiern«, sagte er. »Hast du nicht Lust, deine Frau zu holen und mitzufeiern?«
    »Wenn wir einen Babysitter finden - sicher.« Lafitte lächelte. »Was wird denn gefeiert? Hat es etwas mit -diesem sehr alten Bekannten zu tun?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Zamorra. »Aber es ist Zeit, daß wir nach dem Trubel der letzten Stunden und Tage mal wieder fröhlichere Gesichter aufsetzen. Kommt, wenn ihr Zeit habt. Heute lassen wir die Kuh fliegen.«
    »Bis später dann«, lächelte Lafitte und stieg in den Wagen. »Sollen wir noch etwas mitbringen?«
    »Gute Laune«, sagte Zamorra. Er sah dem weißen Cadillac nach, der die Serpentinenstraße hinunter verschwand. Dann kehrte auch er ins Hauptgebäude zurück.
    Ein wenig Ablenkung tat jetzt wirklich gut…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 350 »Wo der Teufel lacht«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 443 »Aufstand der Zwerge«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 438 »Der Drachenturm«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 446 »Höllenfrost«
    [5] Siehe Professor Zamorra Nr. 445 »Die Macht des Träumers«

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