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0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

Titel: 0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Händen.
    Ich rief Phil an. Der saß im Drugstore und hatte das Steak schon bestellt. »Laß es warmhalten und komm her!«
    Die Polizeibeamten brachten Jessica Webman. Sie und Ralph Sparring wurden ins Büro gebracht. Sparrings Taschen wurden durchsucht. Der Beamte förderte sechzigtausend Dollar, die ganze Summe in Hundert-Dollar-Noten, zutage.
    Wir stapelten das Geld auf die Schreibtischplatte. Ich legte die Aktentasche daneben. Jessica und der Krawattenhändler saßen, flankiert von Polizisten, links und rechts vom Schreibtisch.
    »Packt aus!« sagte ich.
    Sparring hatte seine ganze Eleganz verloren. Die Streifencops hatten ihm aus dem Erste-Hilfe-Kasten Heftpflaster auf die stärksten Schnittwunden geklebt. Er nagte an seiner Unterlippe, aber er gab noch nicht auf.
    »Streng dein Gehirn an, G-man«, knurrte er bissig. »Mit dieser Pistole habe ich niemanden erschossen!« Er grinste. »Ich wechsle meine Schießeisen immer rechtzeitig.«
    »Immerhin haben Sie einen Mordversuch an mir begangen. Woher stammen die siebzigtausend Dollar?«
    »Eine Erbschaft von einer alten Tante.«
    »Wo ist Harper?«
    »Ich kenne keinen Mann, der so heißt.« Es war klar, daß er um jeden Preis zum Leugnen entschlossen war. Ich wandte mich an Jessica Webman. »Wissen Sie, welche Geschäfte zwischen Harper und Sparring abgewickelt wurden?«
    Sie antwortete nicht, sondern fragte: »Kann ich eine Zigarette haben?« Phil erfüllte ihren Wunsch. Die Frau rauchte und schien zu überlegen, ob Schweigen oder Reden ihr mehr einbringen konnte. Sie entschloß sich fürs Reden.
    »Ich weiß nichts über seine Geschäfte«, sagte sie mit rauher Stimme. »Ich weiß nur, daß er Harper irgend etwas Wertvolles abnahm, und daß er nicht den vereinbarten Preis dafür bezahlte, sondern ihn erschoß. Er selbst sagte, als er mit dem Geld ankam, er habe Harpers Leiche in der Lincoln-Müllvernichtungsanlage deponiert.«
    Ich sah Sparring an, der seinerseits Jessica Webman voller Haß anstarrte. Er wußte, daß sie ihn hemmungslos belasten würde, um die eigene Haut zu retten, »Er meinte das wörtlich, Phil«, sagte ich. »Wir brauchen einige Dutzend Polizeibeamte und ein paar starke Scheinwerfer.«
    »Er meinte das wörtlich, Phil«, sagte ich. »Wir brauchen einige Dutzend Polizeibeamten und ein paar starke Scheinwerfer.«
    ***
    Die Lichtkegel glitten über den Grund der Schutthalde. Langsam bewegten sie sich von links nach rechts und wieder zurück. Phil und ich standen neben einem der schweren Standscheinwerfer. Wir wechselten einen Blick. »Nichts!« stellte Phil fest.
    »Noch einmal!« bat ich den Chef der Scheinwerfergruppe. Wieder bewegten sich die Lichtkegel.
    »Vermutlich liegt er schon unter dem Schutt. Wir müssen den Grund der Halde mit Sonden absuchen.«
    Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich wandte mich um und blickte in das Gesicht Mr. Highs.
    »Hallo, Jerry! Hallo, Phil!« sagte der Chef. »Wir haben uns eine Woche lang nicht gesehen. Ihr ahnt nicht, wie ungeheuer schwierig es ist, den Jungen in Washington eine kleine Budgeterhöhung abzuringen.« Er musterte die vielen Scheinwerfer. »Wen sucht ihr?«
    »Einen Mann, der hier erschossen wurde. Er heißt Jack Harper.«
    Mr. High zog die Augenbrauen hoch. »Der Mann wurde längst gefunden, Jerry. Ich sah vorhin die Meldung auf meinem Schreibtisch.«
    »Sir, ich kann mir nicht erklären, wie…«
    »Bestimmt, Jerry, ich irre mich nicht. Sie können es morgen in der Zeitung lesen. Lassen Sie die Suchaktion abbrechen!«
    Ich habe den Chef oft lächeln sehen, aber noch nie auf eine so vertrackt geheimnisvolle Weise.
    Ich nahm ein wenig Haltung an. »Wie Sie meinen, Chef.«
    ***
    Im grauen Licht des beginnenden Morgens stoppte ich den Jaguar vor dem Haus, in dem ich wohnte. Zwanzig Schritte weiter stand ein blauer Chevrolet. Der Wagen kam mir bekannt vor. Ich ging näher heran, um das Nummernschild zu entziffern. Es war eine Washingtoner Nummer.
    Jack Harper saß auf dem Beifahrersitz. Er rauchte. Obwohl sein Gesicht blaß und angestrengt aussah, lächelte er.
    »Guten Morgen, Mr. Cotton!« sagte er. »Guten Morgen, Mr. Harper«. antwortete ich grimmig. »Wie schmeckt einem Toten die Zigarrette?«
    »Ich kann keinen Unterschied gegenüber den zu meinen Lebzeiten gerauchten feststellen. — Wollen Sie einsteigen und mich ein wenig durch die Stadt fahren? Mir fällt das Autofahren zur Zeit ein wenig schwer.«
    Sein rechter Arm lag in einer Binde. Der blaue Trenchcoat war nur über seine

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