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0447 - Der Terraner und der Gläserne

Titel: 0447 - Der Terraner und der Gläserne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mußt schnell hierher zurückkehren."
    Ich hatte mich entschlossen, nicht die Beherrschung zu verlieren, aber jetzt mußte ich meinem Ärger mit einigen Intervallstrahlen psionischer Energie ein Ventil verschaffen. Auf der anderen Seite der steil aufragenden Felswand entstand ein großes Loch.
    „Du mußt mir helfen, Gläserner!" rief der Terraner.
    In meiner Erregung hätte ich ihn fast nicht gehört.
    „Helfen?" wiederholte ich ungläubig. „Wenn du dort draußen in Schwierigkeiten bist, werde ich kommen und dich auslachen."
    „Ich glaube", erwiderte er gedehnt, „wir sind beide in Schwierigkeiten."
    „Was heißt das?" fragte ich verblüfft.
    „Ich habe dein Versteck untersucht und dabei mein Ortungsgerät gefunden, das ich seit einigen Tagen vermisse. Es war Zufall, daß ich es einschaltete, aber ich habe dabei etwas entdeckt. Nicht weit von hier entfernt steht ein Objekt, das viel Energie abstrahlt. Es war vorher nicht da."
    Glaubte er wirklich, daß er mich mit dieser Geschichte wieder von der Station weglocken konnte? Er hatte sich offenbar entschlossen, mich sterben zu lassen. Dieser Plan konnte nur gelingen, wenn ich mein Aggregat nicht auflud.
    „Ich komme zurück", sagte ich. „Aber erst, wenn ich mein Aggregat aufgeladen habe. Wenn wir noch einmal zusammentreffen, werde ich dich töten."
    Ich hörte ihn heftig atmen.
    „Es ist ein Raumschiff „ rief er aus. „Es kann nur ein Raumschiff sein. Verstehst du nicht, was das für uns beide bedeutet? Vielleicht sind des die Erbauer dieser Station und des Zeitstpppers, die auf Titan angekommen sind."
    „Gaahk-gaahk-gaahk!"
    „Du glaubst mir nicht?"
    „In der Tat!"
    „Lade dein Aggregat auf und komm hierher zurück. Ich stellte das Ortungsgerät gut sichtbar vor deinem Versteck auf. Du kannst dann selbst überprüfen, ob ich recht habe. Ich werde über dir in den Felsen liegen und dich beobachten. Wenn du das Ortungsgerät kontrolliert hast, wirst du einsehen, daß wir jetzt zusammenhalten müssen."
    Ich griff nach dem Schalthebel und öffnete die Schleuse. Ich wollte seine Stimme nicht mehr hören. Was wollte er mit all diesen Lügen erreichen?
    „Merkosh!" rief er beinahe flehend. „Komm heraus und hilf mir festzustellen, was sich in einiger Entfernung abspielt."
    „Gut!" hörte ich mich zu meiner Überraschung sagen. „Ich werde kommen und mir das Ortungsgerät ansehen."
    Wenn meine Freunde einäugig sind, betrachte ich ihr Profil.
    Joseph Joubert 5. Der Terraner Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen einen Felsen und blickte zu der Steinplatte hinab, wo ich das Ortungsgerät abgestellt hatte.
    Merkosh war vor wenigen Augenblicken eingetroffen, aber bisher hatte er das Gerät noch nicht untersucht. Es hätte mich interessiert, ob er sein Aggregat aufgeladen oder mir geglaubt hatte. Zeit genug war ihm zu einer Aufladung geblieben.
    Merkosh konnte mich nicht sehen, denn ich befand mich im Schatten eines Felsvorsprungs. Ich war froh, daß er nicht redete, wartete aber ungeduldig darauf, daß er sich endlich mit dem Ortungsgerät befassen würde.
    Nach der Stärke des Ausschlags zu schließen, war irgendein großer Körper auf Titan angekommen. Es konnte sich meiner Ansicht nach nur um ein Raumschiff handeln.
    Wenn meine Vermutung zutraf, ergaben sich ungeahnte Möglichkeiten für Merkosh und mich. Allerdings mußten wir zusammenhalten, wenn wir etwas erreichen wollten, Vielleicht konnte Merkosh unsere Streitigkeiten vergessen.
    Ich konnte meine Ungeduld nicht länger zügeln.
    „Das ist keine Bombe, Stimmbrüchiger!" rief ich. „Es ist das Ortungsgerät, das du mir gestohlen hast. Wie lange willst du noch mit einer Untersuchung warten?"
    Von meinem Platz aus sah es aus, als würde Merkosh sich einen Ruck geben. Er beugte sich über das Ortungsgerät.
    „Es zeigt irgend etwrrras an", gab er zu. Seine Stimme klang einigermaßen verständlich. „Aber ich wrrreiß nicht genau, wrrras es bedeutet. Es ist möglich, daß es die Station anzeigt, in der wrrrir uns die meiste Zeit aufhalten."
    Ich erhob mich aus meinem Versteck. Wenn ich ihn jetzt nicht überzeugen konnte, würde eine einmalige Chance ungenutzt vorübergehen.
    „Das Ortungsgerät zeigt auch die Richtung an, aus der die energetische Strahlung kommt", erklärte ich. „Man muß die Werte nur richtig ablesen."
    „Es ist dein Gerät", sagte er nur. „Du kannst alles mögliche behaupten." ;Ich schaltete meinen Flugprojektor auf volle Leistung und schwebte zu ihm hinab. Hoffentlich war er

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