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0447 - Der Terraner und der Gläserne

Titel: 0447 - Der Terraner und der Gläserne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hervor, „Was soll dieser Unsrrrinn?"
    Ich stieß mit der Waffe zu.
    „Ich warte nicht, Gläserner."
    Er antwortete nicht, sondern setzte sich in Bewegung. Ich blieb dicht hinter ihm.
    Diesmal, das wußte ich genau, würde er mich töten, sobald er eine Chance dazu bekam.
    Zürnet dein Freund mit dir, so verschaffe ihm eine Gelegenheit, dir einen großen Gefallen zu erweisen; darüber muß sein Herz zerfließen, und er wird dich wieder lieben. Jean Paul 4. Der Oproner Im Grunde genommen hing alles davon ab, wie schnell er seine Waffe einsetzen konnte. Er ging hinter mir, und ich spürte den Druck des Energiestrahlers in meinem Rücken.
    Im Augenblick hatte ich keine andere Wahl, als seine Befehle zu befolgen. Es hatte keinen Sinn, wenn ich mir jetzt Selbstvorwürfe machte. Natürlich hätte ich den Terraner längst töten können, doch ich war kein Oproner, der ausgelassenen Möglichkeiten nachtrauerte.
    Unser Duell, das schon begonnen hatte, als wir uns zum erstenmal begegnet waren, hatte ein entscheidendes Stadium erreicht. Das wußte der Terraner ebenso wie ich.
    Nur einer von uns beiden würde in die Station zurückkehren!
    Der andere würde hier draußen bleiben, auf dem Rücken liegend, mit gebrochenen Augen.
    Ich sah ein, daß der Terraner jetzt nicht mehr zurückkonnte. Er hatte meinen Plan durchschaut und entsprechend gehandelt. Ein klügeres Wesen als er hätte die kleine Höhle vielleicht akzeptiert und einen Kampf vermieden. Das Versteck, das ich ihm gezeigt hatte, war die letzte Möglichkeit eines Kompromisses gewesen.
    Ich kletterte vor Robinson dem Zweiten über die Felsen hinweg.
    Das Flugaggregat jetzt einzuschalten, wäre einem Selbstmord gleichgekommen, denn der Terraner würde bei jeder verdächtigen Bewegung schießen.
    Ich hatte meinen Rüssel ausgefahren, bereit, meine tödliche Stimme ertönen zu lassen.
    Meine Gedanken lösten sich von den Problemen der Gegenwart.
    Ich dachte an meine Heimat, die ich wahrscheinlich nicht mehr sehen würde. Hatte es überhaupt einen Sinn, wenn ich den Terraner besiegte?
    Ich hob den Kopf.
    Über mir spannte sich ein fremder Sternenhimmel. Maasbar war viel zu weit entfernt, um auch nur ein winziger Lichtpunkt unter vielen anderen zu sein.
    Ich fröstelte.
    Wie war es möglich, daß die spindelförmige Maschine meinen Zeitsprung beeinflußt hatte, obwohl sie räumlich so weit von meiner Heimatgalaxis entfernt war?
    Ich konnte mir das nur so erklären, daß bei einem Zeitsprung der Raum jede Bedeutung verlor. Ein Körper, der sich an der Zeitlinie entlang bewegte, tauschte zwar zwei Zeitebenen miteinander aus, kam aber immer an jener Stelle an, von der aus er gestartet war.
    Während der Zeitreise jedoch hielt er sich in einem überlagerten Medium auf, das offenbar völlig anderen Gesetzen unterworfen war als ein dreidimensionaler Raum.
    Die Tatsache, daß ich mich auf diesem Mond in einer fremden Galaxis befand, konnte nur bedeuten, daß die fremdartige Energie der spindelförmigen Maschine Zeitreisen an jedem Punkt des Universums beeinflussen konnte, einfach deshalb, weil es im Zeitstrom keine räumlichen Maßstäbe gab. Die Zeit war ein Komplex, der sich weder teilen noch räumlich unterscheiden ließ.
    Energie, die innerhalb des Zeitstroms wirksam wurde, beeinflußte deshalb die Zeit überall im Universum.
    Der Druck in meinem Rücken verstärkte sich; ich war unwillkürlich stehengeblieben.
    „Vorwärts, Merkosh!" befahl der Terraner.
    Ich kletterte über die Felsen. Zu Fuß kam ich besser voran als mein Gegner, aber Robinson der Zweite würde sicher von der Möglichkeit Gebrauch machen, sein Flugaggregat einzuschalten.
    Während wir uns meinem Hauptversteck näherten, dachte ich noch einmal an die Feierlichkeiten während des Yabusch-Ker-Ansses auf Opronos. Sie hatten unmittelbar vor meinem vierten Zeitsprung stattgefunden, und der Orbos hatte sie mir gewidmet.
    Damals hatte ich die schönsten Stunden meines Lebens verbracht.
    Der Terraner und ich bewegten uns an der Felsenbarriere entlang. Ich konnte bereits den Einschnitt erkennen, wo ich alle gestohlenen Sachen unter einem Felsvorsprung abgelegt hatte.
    „Sobald wir die richtige Stelle erreicht haben, hebst du beide Arme über den Kopf!" ordnete Robinson der Zweite an. „Außerdem mußt du darauf achten, daß du mir nie dein Gesicht zuwendest. Es ist deine Sache, darauf aufzupassen, denn ich werde nicht erst nach dem Grund fragen, wenn es doch passieren sollte. Ich werde sofort schießen, wenn ich

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