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0448 - Heroin für reiche Ladies

0448 - Heroin für reiche Ladies

Titel: 0448 - Heroin für reiche Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
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Chinese.
    »Ich habe keine Kanone bei mir. Sie liegt im Handschuhfach des Wagens«, sagte Lynch.
    »Sie werden verstehen, daß ich mich davon überzeugen möchte. Los, setzen Sie sich in Trab!«
    Lynch marschierte gehorsam bis zu der Schalttafel. Fasziniert betrachtete er die Vielzahl von Hebeln, Knöpfen und Anzeigen. »Das ist der Kommandostand des Betriebes«, erläuterte der Chinese. »Wer' sich damit auskennt, kann darauf spielen wie auf einer Klaviatur.«
    »Warum erzählen Sie mir das?«
    »Es ist sehr wichtig für Sie, Lynch.«
    »Kommen Sie endlich zur Sache!«
    »Ungeduldig?« fragte Bao lächelnd. »Ja, zum Teufel!«
    »In Kessel vier liegt ein guter Freund von Ihnen«, sagte Bao.
    »Jack Füller?« fragte Lynch mit rauher Stimme.
    »Ganz recht«, nickte Bao zufrieden. »Eines Tages wird man ihn finden. Ich möchte, daß der Polizei bei dieser Gelegenheit der Mörder präsentiert wird.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Eine ganze Menge, Lynch«, sagte der Chinse mit sanfter Stimme. »Dieser Mörder werden Sie sein!«
    Lynch drehte sich um. Er ließ langsam die Hände fallen. »Sie sind ja völlig übergeschnappt!« stieß er hervor und tappte auf Bao zu.
    »Hände hoch!« zischte Bao. »Bleiben Sie stehen, oder ich drücke ab!«
    »Ich tanze nicht länger nach Ihrer Pfeife«, sagte Lynch mit halblauter, scharfer und drohender Stimme. »Sie wollen mich umbringen, aber ich werde es Ihnen nicht leichtmachen!«
    Er sprang den- Chinesen an. Der wich mit katzenhafter Gewandheit zur Seite.
    Noch aus der Drehung heraus erwischte er mit der freien Hand Lynchs Armgelenk. Ein kurzer, scharfer Judogriff ließ Lynch mit einem Schmerzenslaut/ in die Knie brechen. Lynch blinkerte mit den Augenlidern. Es war alles so rasch gegangen, daß er Mühe hatte, das Geschehen zu begreifen.
    »Aufstehen!« befahl der Chinese.
    Lynch gehorchte. Er massierte sich das schmerzende Handgelenk. Es fühlte sich an, als ob es nie wieder benutzt werden könnte. »Hände hoch!« sagte der Chinese.
    Lynch verschränkte die Hände erneut im Nacken. Er begann zu resignieren.
    »Marsch, zurück an die Schalttafel!« befahl Bao.
    Lynch gehorchte. An der Schalttafel blieb er stehen. »Was soll ich an dem verdammten Ding?« fragte er.
    »Das .will ich Ihnen erklären«, meinte Bao grinsend. »Im Grunde ist es sinnlos, sich damit aufzuhalten, aber ich bin ziemlich stolz auf die Erfindung und möchte, daß Sie sie zur Kenntnis nehmen.« .
    »Halten Sie sich nicht so lange mit der Vorrede auf!« brummte Lynch.
    »Wie Sie sehen, ist die Anlage ziemlich veraltet und erneuerungsbedürftig«, sagte Bao. »Es ist ein Wunder, daß sie noch unter Strom steht. Aber dafür gibt es natürlich eine Erklärung. Einmal im Monat kreuzt hier ein Team von zwei Monteuren auf, die die Anlage kurz in Betrieb setzen, um zu vermeiden, daß der Maschinenpark einrostet.«
    »Was hat das mit mir zu tun?« wiederholte Lynch.
    »Nichts, wirklich gar nichts«, sagte Bao. »Sie kommen aber gleich ins Spiel. Eine Anlage dieser Art ist natürlich extrem störungsanfällig. Es kann mal einen Kurzschluß geben, oder ein ähnliches Malheur.«
    »Weiter, weiter!« drängte Lynch ungeduldig.
    »Es kann zum Beispiel passieren, daß der Starkstrom durch eine mechanische Panne fehlgeleitet wird und in einen der Metallhebel gerät,«
    »Das ist doch ausgeschlossen!«
    »Normalerweise wird es nicht Vorkommen«, gab Bao zu, »aber man kann eine Anlage so präparieren, daß dieser Fall eintritt.«
    Lynch spürte, wie ihn ein Frösteln überkam. Er begann zu verstehen, was Bao vorhatte.
    »Die Monteure«, fuhr der Chinese fort, »kommen in wenigen Tagen her, um die üblichen Routinearbeiten zu erledigen. Die beiden Männer werden eine unter Strom stehende Schalttafel entdecken, genauer gesagt einen unter Strom stehenden Hebel. Dieser Hebel gehört zum Kessel vier. Vor der Schalttafel wird ein Toter liegen, das Opfer eines Stromstoßes. Schon der erste Blick wird den Monteuren zeigen, was passiert ist.«
    »Nein!« keuchte Lynch. »Nein, das werden Sie nicht schaffen!«
    Bao lächelte. »Es wird den Monteuren klar sein, daß der Mann getötet wurde, als er die Wasserzufuhr stoppen wollte. In dem Kessel wird die Polizei dann den toten Füller finden. Die Polizei wird keine Mühe haben, das Geschehen auf Grund der Indizien zu rekonstruieren. Die Polizei muß annehmen, daß Sie Ihren Freund auf eine besonders raffinierte, grausame Weise töteten und dann das Opfer eines technischen Handicaps

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