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0448 - Salomos Omen

0448 - Salomos Omen

Titel: 0448 - Salomos Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verzogen sich seine Lippen zu einem dünnen Lächeln. »Wäre es nicht interessant zu erfahren, wie der König damals regierte und lebte?«
    »Denkst du an eine Zeitreise?«
    »Ja.«
    Ich nickte. »Wenn mir dies gelingen würde, könnte ich vielleicht manches Rätsel lösen. Aber welche Auskunft kann uns ein verbrannter Leichnam noch geben?«
    »Und er ist nicht der einzige.«
    Da hatte Suko recht. Das war bereits der dritte Fall dieser Art in Liverpool. Es waren stets Araber gewesen, die Amok liefen und dabei den Namen des Königs erwähnt hatten. So etwas fiel auf, und bei den zuständigen Stellen wusste man auch, dass es in London zwei Männer gab, die sich mit übersinnlichen Dingen beschäftigten. Als die Meldung über dieses Verbrechen eingetroffen war, hatten wir uns sofort auf den Weg nach Liverpool gemacht.
    Welch eine Stadt war dies einmal gewesen! Nicht allein wegen der Beatles, nein, in Liverpool, diesem wichtigen Seehafen, blühten Handel und Wandel, das allerdings war Vergangenheit geworden. In den letzten fünfzehn Jahren war die Stadt heruntergekommen, und dieser Verfall setzte sich weiter fort. Arbeitslosigkeit, Elend und Verbrechen waren außer Kontrolle geraten.
    Es gab viel weniger Schiffe, die in dem einst so berühmten Hafen anlegten. Liverpool starb.
    Es war ein furchtbares Sterben, das mir als Engländer wehtat. Der einzige Lichtblick in Liverpool war der Fußball und die großen Spiele an der Anfield Road.
    »Weshalb hat er sich aufgehängt?« überlegte Suko laut. »Aus welchem Grund lief er zunächst Amok und dann in dieses Zimmer hinein?«
    »Er hat es gemietet. In dem Hotel wohnen oft Seeleute, die es auf ihren Schiffen nicht mehr aushalten.«
    »Die anderen beiden haben hier auch gehaust.«
    »Glaube ich schon.«
    »Und die drei sind tot.« Suko hob die Schultern. »Wo liegt das Motiv? König Salomo muss mit ihnen und ihren furchtbaren Aktivitäten in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen. Siehst du den, John?«
    »Den Zusammenhang selbst nicht, nur die Spur. Sie führte nach Arabien. Wenn du es willst, war Salomo König von Arabien. Er herrschte damals über dieses Reich. Er war einer der Nachfolger des legendären David. Wir müssten uns mal alte Karten anschauen.«
    »Falls wir keine anderen Spuren finden.« Suko wandte sich ab und ging dorthin, wo ein international üblicher Seesack stand. Er war noch nicht ausgepackt und lehnte an der Wand.
    Im Zimmer war es stickig. Ich hatte das Fenster geöffnet, bessere Luft fächerte kaum herein. Mein Blick fiel auf schmutzige Hinterhöfe, glitt über schmutzige und teilweise zerstörte Hausdächer hinweg, bis hin zu den Hafenanlagen, die wie ein grauer, verrotteter Industrie-Komplex wirkten, der allmählich starb. Kräne und Aufbauten wirkten zerstört. Manchmal, wenn die Sonne direkt auf sie schien, sah der Rost aus wie eine glänzende mit Gold unterlegte Patina.
    Möwen kreisten über den Häusern. Auch sie fanden nicht mehr die Nahrung wie noch vor zwanzig Jahren.
    Ich hörte Suko, wie er den Seesack durchsuchte. Dabei gab er auch Kommentare ab und beschwerte sich über die schmutzigen Sachen, die der Araber bei sich getragen hatte.
    Dann hörte ich seinen überraschten Ausruf. »John, schau dir das an!«
    Ich drehte mich um.
    Im gleichen Augenblick hörte ich den Toten schreien. Er schnellte auch plötzlich in die Höhe!
    ***
    Er glich in diesem Moment einem Stehaufmännchen, aber einem verdammt gefährlichen, denn er zog die Waffe, von der McLagglen schon gesprochen hatte.
    Es war der goldene Dolch!
    Ob die Klinge nun aus Gold bestand oder nicht, war nicht festzustellen, aber sie besaß die verdammten Widerhaken, die sich nach außen hochstellten und schreckliche Wunden hinterlassen konnten.
    Suko stand noch neben dem Seesack. Er schien dort irgend etwas gefunden zu haben, wie ich seinem Gesichtsausdruck entnehmen konnte. Er griff nicht ein. Ich befand mich näher an der lebenden Leiche und wurde auch von ihr angegriffen.
    Sie war schnell. Der schwarze Arm schoss vor, die Klinge funkelte auf ihrem Weg zu mir, und ich musste mich blitzschnell abdrehen, um nicht getroffen zu werden.
    Natürlich sollte mir die Gestalt nicht entwischen. Wenn ich ihn nicht lebend in die Finger bekam, dann als Toten, der keine Gefahr mehr für Unschuldige darstellte.
    Ich tastete nach der Beretta, wollte sie ziehen, als sich der Schwarzverbrannte schon nach hinten warf, die Scheibe berührte und diese mit einem heftigen und satten Prall zersplitterte.
    Nicht

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