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0448 - Salomos Omen

0448 - Salomos Omen

Titel: 0448 - Salomos Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir keinen Kontakt mit dem Schiff aufnehmen können. Es meldete sich niemand. Die Frequenz war ebenfalls nicht gestört, also musste das Schweigen einen anderen Grund haben, den wir auch zu kennen glaubten. Wahrscheinlich wollte niemand abheben. Da schien die gesamte Besatzung ein schlechtes Gewissen zu haben.
    »Wie ein Geisterschiff«, sagte McLagglen, als er nach einem weiteren vergeblichen Versuch der Kontaktaufnahme die Schultern anhob. »Ich kann nichts ändern.«
    Es wäre auch ein Wunder gewesen, hätten wir hier ein normales Schiff vor uns gehabt.
    Ich spürte die innere Aufregung. Die Begegnung mit diesem Monstrum steckte mir noch in den Knochen. Wie konnte ein körperlich Verbrannter plötzlich leben? Das ging mir nicht in den Kopf. Dafür konnte ich nur die Magie König Salomos verantwortlich machen. Er war derjenige, dessen Wirken bis in die Neuzeit hineindrang.
    In der Kabine war es stickig. Es roch nach Öl. Über unseren Köpfen wirbelten die Rotorblätter, die lange Dünung sah aus wie ein gigantischer Teppich.
    Schiffe sahen wir auch. Es waren die normalen Frachter, die ihren Weg in die Irische See fanden.
    Der Pilot hatte jedem von uns ein Fernglas hinterlassen. Auch ich schaute hindurch, sah aber nicht das Ziel.
    »Kein Kontakt!« sagte McLagglen und drehte sich zu uns um. Wir saßen hinter dem Piloten und dem Captain.
    »Versuchen Sie es trotzdem noch einmal. Die müssen sich doch einfach melden.«
    »Vielleicht sind auf dem Schiff nur Tote.«
    »Malen Sie den Teufel nicht an die Wand.«
    Der Captain lachte. »Muss ich da noch groß den Teufel an die Wand malen? Ich dachte immer, dass wir ihn schon längst gesehen haben. Oder etwa nicht?«
    »Ja schon…«
    Wir waren alle nervös, und dieses Gefühl steigerte sich noch, weil sich die Star of Salomo nicht meldete. Wir kannten ihren Standort nicht. Es war wie verhext. Wenn wir das Schiff überhaupt finden wollten, mussten wir schon großes Glück haben.
    Weitere zehn Minuten vergingen. Wir hielten den Westkurs bei, so dass wir uns der irischen Küste näherten, obwohl ich nicht daran glaubte, dass die Star of Salomo dort anlegen wollte. Meines Erachtens würde sie südlich fahren, um später in den Atlantik zu gelangen.
    Bevor ich auf einen Kurswechsel drängte, hatte der Pilot etwas entdeckt.
    Er gab die genaue Positionsangabe durch, mit der wir nicht viel anfangen konnten, aber die Himmelsrichtung stimmte. Das Schiff sahen wir im Westen.
    Es wirkte sehr klein, wie ein Spielzeug, aber sehr schnell kamen wir näher und bekamen große Augen, denn die gekippte Lage ließ nur auf einen Zustand schließen.
    Suko sprach es aus. »Der Kahn sinkt…«
    ***
    Wir kreisten Minuten später schon über der Unglücksstelle, und uns bot sich ein gespenstisches Bild.
    Ich hatte bisher noch nie erlebt, wie ein Schiff dieser Größe sinken konnte. Jeder hat wohl seine bestimmten Vorstellungen davon, was dann passiert.
    Das Herablassen der Rettungsboote, die Menschen an Deck, die sich an die Reling drängten und darauf warteten, in die Boote einsteigen zu können. Das alles geschah hier nicht.
    Der große Kahn war mit dem Heck gekippt. Dort spülten die Wellen schon über eine große Fläche, während der Bug immer steiler aus den grauen Fluten aufragte. Gegen ihn rauschte auch die breite Meeresbrandung und schüttelte den Kahn jedes Mal durch.
    Mir kam der Vorgang gespenstisch und faszinierend zur gleichen Zeit vor.
    Das Schiff sank sehr schnell. Die lange Dünung toste heran. Bei jedem Anrollen überflutete sie einen größeren Teil des Kahns, der den stolzen Namen Star of Salomo trug.
    Bis mittschiffs waren die Aufbauten bereits versunken. Nur der Bug lag noch frei, aber auch er ragte von Sekunde zu Sekunde höher aus dem Wasser, so dass mir der Kahn vorkam, als hätte er sich auf den Bug gestellt.
    Und niemand zeigte sich an Deck.
    Sosehr mich der Sinkvorgang auch interessierte und faszinierte, versäumte ich es dennoch nicht, mir auch die Umgebung anzuschauen, weil es möglicherweise sein konnte, dass dort Schiffbrüchige ums Überleben kämpften.
    Ich sah nichts.
    Kein Rettungsboot, keinen Menschen, der von Bord gesprungen war, um sich zu retten. Es hatte tatsächlich den Anschein, als würde ein völlig menschenleeres Schiff dem Grund des Meeres entgegensinken.
    So etwas hatte ich in natura noch nie gesehen. Auch die anderen zeigten sich geschockt und überrascht. Suko hob ein paar Mal die Schulter, McLagglen drehte sich zu mir um, schaute mich aus großen

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