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0448 - Salomos Omen

0448 - Salomos Omen

Titel: 0448 - Salomos Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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viel wichtiger ist. Mein Weg hat mich aus der Zeit hergeführt, die man als Zukunft bezeichnet. Es werden fast 3000 Jahre vergehen, bis ich geboren werde.«
    Jonas überlegte. »Dann bist du also zurückgegangen?«
    »So ist es.«
    »Und wie war es möglich?«
    »Durch ein Dimensionstor, das sich mir öffnete.« Ich berichtete die Geschichte so, wie sie sich zugetragen hatte, und Jonas hörte mir sehr genau zu.
    Sein Blick bekam dabei etwas Verklärtes, als er flüsterte: »Hat es der weise Salomo nicht gesagt, dass jemand erscheinen wird, dem ich das Öl geben soll?« Er nickte sich selbst zu. »Das stimmte alles, es traf genau zu. Nur, dass du den Spruch des Weisen kennst, das habe ich nicht vermutet. Ihn kennen nur wenige Menschen.«
    »Wie Hesekiel!«
    »Ja, das stimmt.«
    »Er hat das Kreuz geschaffen.«
    »Welches Kreuz?«
    Jetzt war er völlig durcheinander. Ich holte es hervor und zeigte es ihm.
    Seine Augen weiteten sich. »So also sieht dein Kreuz aus. Darf ich es berühren?«
    »Bitte.«
    Ich gab es ihm, und er schüttelte den Kopf. Sehr genau betrachtete er sich die Zeichen, er sah auch die Symbole aus der ägyptischen Mythologie. Er kannte das kleine Henkelkreuz, auch das Allsehende Auge und nickte einige Male.
    »Du bist ein Würdiger. Wahrscheinlich kannst du es schaffen, die Verschwörung zu verhindern und die Diener des Götzen in die ewige Verdammnis zu schicken.«
    »Das hoffe ich.«
    Jonas gab mir das Kreuz wieder zurück, und ich hängte es um, aber so, dass man es nicht sah.
    Nein, das Kreuz konnte er nicht kennen. Der Prophet Hesekiel hatte viel später gelebt. Einige Jahrhunderte nach Salome-, dennoch hatte er von den Taten des Weisen gehört und das entsprechende Siegel in das Kreuz eingravieren lassen. Nur war es jetzt verschwunden. Lilith, fast gleichzustellen mit Luzifer, hatte dafür gesorgt.
    Aber der alte Spruch oder die magische Formel waren auch Salomo bekannt gewesen. Und er hatte sie voller Vertrauen an Jonas weitergegeben. Hatte Salomo gewusst, dass jemand wie ich erscheinen und den Kampf gegen Götzen-Diener Baals aufnehmen wollte?
    Bei ihm musste man mit allem rechnen.
    »Du sagst nichts mehr, John.«
    »Ich denke nach.«
    »Worüber?«
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht über die Vergangenheit und die Zukunft. Irgendwo greifen beide zusammen.«
    »Dann nimm das Öl, gehe und denke daran, dass du die Formel aufsagen mußt. Nur so kann das Heilige Feuer entstehen, das diese Stadt wieder von den Götzen reinigt.«
    »Werden sie verbrennen?«
    »Ja, das müssten sie. Doch du mußt achtgeben, auch für Menschen kann das Heilige Feuer gefährlich werden.«
    »Für mich ebenfalls?«
    »Ich weiß es nicht. Es ist ein Risiko. Vielleicht hast du auch einen Schutz bei dir. Alles ist möglich. Mehr kann ich dir nicht sagen. Es ist ein Wagnis, das du eingehst, aber die Mächte des Lichtes werden auf deiner Seite sein.«
    »Das hoffe ich sehr.« Diesmal erhob ich mich. Auch Jonas stand auf und griff nach dem Beutel, in dem das Öl schwappte. »Er ist dicht, denn er besteht aus echtem Ziegenleder, das lange gegerbt wurde.«
    »Danke.« Ich nahm ihn an mich.
    »Und nun geh, John Sinclair. Versuche, uns und Salomo diesen Gefallen zu erweisen.« Sein folgendes Lächeln fiel schmerzlich aus. »Wir werden uns bestimmt nicht wiedersehen, aber ich bin froh, dass ich dich getroffen habe und sich die Weissagung des Königs erfüllte. Er ist wirklich ein weiser Herrscher.«
    Dem widersprach ich nicht. Und so verließ ich Jonas' Haus, um mich dem Götzen Baal und dessen Dienern zu stellen…
    ***
    In der Stadt hatte sich einiges verändert. Als wir eintrafen, war es noch hell gewesen, nun war die Dunkelheit gekommen wie ein großes Tuch, und sie füllte auch jeden Flecken zwischen den Häusern aus, es sei denn, unruhiges Fackellicht riss Inseln in die Finsternis.
    So sah ich den zuckenden Schein an vielen Stellen gegen den dunklen Himmel tanzen. Er drang als geisterhafter Hauch zwischen den gestaffelt stehenden Häusern hervor. Nur die Gasse, in der ich mich befand, wurde von keinem Schein erhellt. Hier ballte sich die Dunkelheit zusammen. Selbst in den Häusern hatte man keine Lichter angezündet.
    Jedenfalls blieben die kleinen Fenster dunkel.
    Es dauerte nicht lange, bis ich die Treppe erreicht hatte. Automatisch zählte ich die Stufen mit.
    Es waren sieben, bis ich die bewusste Säule erreicht hätte und vor ihr stehenblieb.
    Sie ragte wie ein Baumstamm in die Höhe. Es war nicht zu erkennen, ob

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