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0449 - Chirons Höllenbraut

0449 - Chirons Höllenbraut

Titel: 0449 - Chirons Höllenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf das Bett. Er schloß die Augen, aber nicht um zu schlafen.
    Dennoch übermannte der Schlaf ihn im nächsten Moment bereits.
    Julian träumte !
    ***
    Uschi und Monica, die beiden blonden Zwillinge, die nicht voneinander zu unterscheiden waren, fielen aus allen Wolken. »Julian war draußen ? Ist er denn komplett verrückt geworden?« entfuhr es der hübschen Uschi.
    »Offensichtlich ist ihm nichts passiert«, beruhigte Nicole sie. »Aber wir sollten uns etwas einfallen lassen, wie wir seine gefährlichen Exkursionen künftig unterbinden können.«
    »Können wir da‘s wirklich?« fragte Monica. »Er ist ein durchaus selbständiges Individuum, das hat er mittlerweile oft genug bewiesen. Woher wollen wir wissen, ob es nicht falsch ist, daß wir ihn so behüten? Wie haben wir uns denn in seinem Alter verhalten?«
    Uschi kicherte. »In seinem Alter haben wir noch in der Wiege gekräht…«
    »Du weißt genau, wie ich es meine«, protestierte Monica. »Er ist ein etwa zwanzigjähriger Bursche! Wir beide sind doch schon drei Jahre vorher von zu Hause ausgerückt und haben begonnen, uns mit dem hochgereckten Daumen die Welt anzusehen und in einer eigenen Bude zu wohnen, weil wir den ständigen Druck von unseren Eltern und sonstigen Verwandten nicht mehr ertragen wollten…«
    »Aber wir haben wenigstens vorher noch mehr oder weniger lautstark gegen die Bevormundung protestiert«, wandte Uschi ein. »Julian hat das bisher nicht getan. Ich habe ihn immer für so vernünftig gehalten, daß er einsieht, was gut für ihn ist.«
    »Vielleicht hat er uns für so vernünftig gehalten, daß wir irgendwann von selbst einsehen, daß er seine Freiheit will«, versetzte Monica. »Und hat immerhin dann so lange Geduld bewiesen - wobei ›lange‹ natürlich ein relativer Begriff ist und auf seine beschleunigte Entwicklung bezogen ist.«
    »Hm«, machte Nicole. »Sagt mal… seit wann kann Julian eigentlich seine Gedanken abschirmen?«
    »Kann er das?« fragte Uschi verblüfft. »Es überrascht mich zwar nicht, aber… na ja, das wird er vielleicht von Robert geerbt haben.«
    »Eher von uns, weil wir uns als Telepathinnen doch auch abschirmen können«, meinte Monica. »Wäre interessant zu erfahren, wie diese Sperre beschaffen ist.«
    »Habt ihr früher nie etwas davon bemerkt?«
    »Wie denn, Nicole? Wir haben doch nie in seinem Bewußtsein gegraben…«
    »Das darf doch nicht wahr sein«, murmelte Nicole. Da war es wieder, dieser ungeschriebene Ehrenkodex der Telepathen, niemals ungefragt in die Gedankenwelt eines anderen vorzustoßen. Daß es so extrem war, hatte Nicole nicht geglaubt.
    »Verrückt…«
    »Verrückt muß Julian sein, wenn er einfach nach draußen geht. Er hätte wenigstens Bescheid geben können, damit sich jemand von uns um ihn kümmert und ihn überwacht. Okay, ich nehme an, daß Zamorra das Amulett mit nach draußen genommen hat, aber du hast ja schließlich den Dhyarra-Kristall«, meinte Monica und sah Nicole zustimmend nicken.
    Die blonde Telepathin erhob sich. »Ich werde mir den Jungen mal vornehmen und mit ihm reden. Kommst du mit, Mutter meines Neffen?« Sie stieß Uschi an.
    Nicole wollte sich ebenfalls erheben, aber Uschi drückte sie sanft in den Sessel zurück. »Du bleibst hier und hältst dich da raus. Mit dir ist er unten am Tor zusammengerasselt, und deshalb dürftest du für ihn im Moment das rote Tuch sein. Das dürfte eine Gesprächsbereitschaft von Anfang an blockieren.«
    »Na gut.«
    Nicole blieb zurück, während die Zwillinge davoneilten, um Julian in seiner Suite aufzusuchen. Nicole stand aus dem Sessel auf und trat ans Fenster, um in den Garten hinter dem Gebäudekomplex hinauszusehen. Direkt am Hauptgebäude gab es den Swimmingpool, der bei dieser kühlen Witterung von Glasdach und -wänden, die sich elektrisch verschieben und versenken ließen, geschützt war. Dahinter kam der grasbewachsene Hang mit den Sträuchern und Bäumen. Irgendwo dort hinten war auch das Grab der weißmagischen Vampir-Lady Tanja Semjenowa, die auf der Seite des Guten gekämpft hatte und dem Dämon Sanguinus zum Opfer gefallen war - Sanguinus, dem Blutdurstigen, den längst auch sein Schicksal ereilt hatte. Aber das hatte Tanja Semjonowa nichts mehr genützt.
    Und jetzt war dort etwas.
    Nicole zuckte zusammen.
    Sie sah den Zentauren wieder, der sich dort durch den Bewuchs bewegte!
    »Verdammt!« stieß sie hervor. »Diesmal kriege ich dich, Bursche!«
    Sie rannte los, um den Dhyarra-Kristall zu holen, und hoffte,

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