Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0449 - Chirons Höllenbraut

0449 - Chirons Höllenbraut

Titel: 0449 - Chirons Höllenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
die Luft davon.
    Die Wand hatte ihn einfach verschluckt. Er hatte sich aufgelöst.
    Nur der Gestank war zurückgeblieben, dieser nach Pferdestall riechende Mief. Und die Zerstörungen! In den Computerresten knisterte es. Nicole legte die Stromzufuhr still, um einen Brand zu verhindern. Der eigentliche Rechner war natürlich nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, aber der Bedienungsteil und der Monitor waren Totalschaden. Da gab es nicht mehr das geringste, was repariert werden konnte. Auch die Arbeitstischplatte wies Beschädigungen auf. Wo Pferdehufe trommelten, ging es nicht ohne Bruch ab.
    Nicole fragte sich nicht nur, warum dieser Zentaur so aggressiv war. Auf dem Korridor hatte er sie niedertrampeln wollen, hier hatte er Zerstörungen angerichtet und Nicole abermals angegriffen, kaum daß sie in seiner Nähe erschienen war. Warum tat er das? Was steckte dahinter? Himmel, es konnte doch keine dämonische Aggressivität sein, weil nichts Dämonisches Zugang ins Château fand! Nicole hatte es doch gerade erst kontrolliert !
    Als Nicole, den Dhyarra-Kristall in der Hand, Zamorras großes Büro wieder verließ, erwartete sie fest, zum zweiten Mal auch auf die schwarzhaarige Nackte zu stoßen. Aber diese Begegnung blieb aus…
    ***
    Das WERDENDE stellte mit seinen geistigen Fühlern aus den Tiefen von Raum und Zeit heraus fest, daß der Träumer wieder bereit war. Ein wenig nur brauchte das WERDENDE einen Lockimpuls auszusenden , und der Träumer fiel augenblicklich in Schlaf.
    Er war momentan äußerst anfällig für diesen Impuls.
    Und er träumte wieder.
    Er griff den Traum auf, den er vor ein paar Stunden schon einmal geschaffen hatte und der etwas anders war als die früheren. Nur etwas anders, aber das war schon interessant genug für ein erneutes Experiment. Schon einmal hatte das WERDENDE in einen solchen Traum eingegriffen, und ganz behutsam arbeitete es sich auch jetzt wieder vor, um diesen Traum zu steuern.
    Soweit das möglich war.
    Aber unmöglich war nichts…
    ***
    »Schaut euch das an!« sagte Nicole. »Kann das noch eine Halluzination sein? Heute mittag war ich fast drauf und dran, an eine Täuschung zu glauben, weil doch nichts Fremdes ins Château vorstoßen kann. Aber jetzt…? Nein, dieser Zentaur war so echt, wie er nur eben sein konnte!«
    Sie hatte die Peters-Zwillinge und auch Raffael in Zamorras Arbeitszimmer geführt, um ihnen den Flurschaden zu zeigen, den der Pferdemensch angerichtet hatte. Raffael nahm den Bestand auf und notierte, was an Ersatz unverzüglich beschafft werden mußte. Die drei jungen Frauen verließen das Arbeitszimmer wieder.
    »Und?« wollte Uschi Peters wissen. »Was bedeutet das alles? Was folgerst du daraus, Nicole?«
    »Daß mir absolut rätselhaft ist, wie ein leibhaftiger Zentaur und auch die Schwarzhaarige mitsamt ihrer Zimmereinrichtung hier einfach im Château auftauchen kann! Von außen kommen sie nicht herein…«
    »… sofern sie schwarzmagischer Natur sind«, gab Uschi zu bedenken. »Kannst du dir nicht vorstellen, daß es auch Weißmagische geben kann? Ich war doch damals, auch in der Welt dieser Zentauren, und haben wir nicht alle feststellen müssen, daß es auch unter ihnen gut und böse gab?«
    »Aber von ihrer Welt gibt es kein Tor, das zu uns ins Château führt!« wehrte Nicole ab. »Es muß etwas völlig anderes sein!«
    »Aber was?«
    »Julian…«
    »Du meinst, er ist dafür verantwortlich?« stieß Uschi bestürzt hervor.
    »Er träumt doch wieder, oder? Er hat sich doch in seine Traumwelt zurückgezogen, ist in seinem Zimmer nicht zu finden! Habt ihr mir nicht gerade erst selbst davon erzählt?«
    »Sicher, aber… was wir von seinen Träumen wissen…«
    »Was wissen wir denn schon von seinen Träumen?« unterbrach Nicole die Freundin. »Und ihr zwei schon gar nichts! Ihr seid nie in eine seiner Traumwelten gerissen worden, dafür aber Ombre, Zamorra und ich, und das von verschiedenen Ausgangspunkten aus! Ombre war in Baton Rouge, Zamorra und ich waren hier, als es damals passierte. Julian kann verflixt lebensechte, komplizierte Welten schaffen, die bis ins letzte Detail stimmig sind und sich trotzdem seinem Willen unterwerfen müssen! Ich hab’s gemerkt, als ich durch seinen Palast ging, der sich stellenweise drastisch veränderte…«
    »Und du meinst, daß er jetzt aus einer dieser Traumwelten ein paar seiner Gschöpfe hierherschickt?«
    »Könnte doch sein«, überlegte Nicole. Sie dachte an ihre Unterhaltung mit Julian. Hetzte er

Weitere Kostenlose Bücher