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0449 - Chirons Höllenbraut

0449 - Chirons Höllenbraut

Titel: 0449 - Chirons Höllenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stellung wieder hoch.
    »Ich will mich doch nur wieder anziehen!« sagte Nicole verärgert. Sie schlug nach der Hand des Zentauren.
    »Laß die Sachen liegen. Du brauchst sie nicht mehr«, sagte Chiron.
    »Weshalb nicht?« fuhr sie ihn an.
    »Mitkommen!«
    Er drehte sich. Die Hütte war groß genug, daß er nicht rückwärts hinaus mußte. Er trabte lässig ins Freie. Die beiden anderen Zentauren stießen Nicole vor sich her. Sie wäre fast gestürzt, taumelte auf noch unsicheren Beinen ins Freie. Von einem Moment zum anderen fühlte sie sich äußerst verletzlich. Normalerweise machte Nacktheit ihr nichts aus, und unter anderen Umständen hätte sie die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut genossen. Aber hier und jetzt, als hilflose Gefangene, von den Zentauren angestarrt, die sich draußen versammelt hatten… unwillkürlich versuchte Nicole ihre Blößen mit den Händen zu bedecken, bis ihr aufging, wie sinnlos das war.
    Wieder wurde sie gestoßen und taumelte ein paar weitere Schritte. Allmählich kam die Durchblutung ihrer Gliedmaßen wieder in Gang. Aber um eine Flucht durchzuhalten, oder um noch einmal gegen Zentauren zu kämpfen, reichte es noch nicht.
    Da sah sie den Scheiterhaufen und den großen Pfahl, der in seiner Mitte aufgerichtet worden war.
    Ihre Augen wurden groß.
    »Was… was soll das?« stieß sie hervor, und der Verdacht wurde in ihr groß, daß dieser Scheiterhaufen ihr zugedacht war!
    »Ich bin doch keine Hexe!« schrie sie entsetzt.
    Da packten die beiden Zentauren sie und zerrten sie über den Platz auf den Scheiterhaufen zu…
    ***
    Julian runzelte die Stirn. Er fühlte, daß etwas in seiner Welt geschah. Etwas, das er nicht unter Kontrolle hatte. Schlug das Fremde jetzt zurück? Erweiterte es seinen Einfluß?
    Irgendwie fühlte der Herr der Träume, daß sich Unheil zusammenbraute. Etwas Böses sollte in seiner Welt geschehen.
    Seine Lippen formten ein Wort. »Zentauren…«
    Er hatte doch einige von ihnen geschaffen. Und plötzlich hatte er den Verdacht, daß das Böse mit eben diesen Zentauren zu tun hatte.
    Doch wo konnte er sie finden? Wenn er die volle Kontrolle über seinen Traum besessen hätte, wäre das kein Problem gewesen. Er hätte sich einfach dorthin versetzt, wo die Zentauren sich aufhielten. Träume sind unlogisch; es wäre ihm spielend leicht gefallen, einen Zeit- und Raumsprung dorthin vorzunehmen. Aber das funktionierte nicht.
    »Zentauren«, wiederholte Julian. Er sah seine beiden Krieger an, seine letzten Getreuen. »Wißt ihr, wo sie sich aufhalten?«
    Einer der beiden Männer, denen er noch nicht einmal Namen gegeben hatte, nickte.
    »Sicher, Herr. Wir können Euch den Weg zur Zentaurensiedlung zeigen. Doch es wird ein längerer Fußmarsch. Vielleicht scheut Ihr ihn.«
    Julian schüttelte den Kopf. »Kaum. Aber eine Siedlung? Was redest du da von einer Zentaurensiedlung?«
    »Sie leben darin, Herr.«
    Julian konnte sich nicht erinnern, eine ganze Siedlung erträumt zu haben. Er hatte ein paar Zentauren erschaffen. Drei, vier, mehr nicht. Aber die brauchten keine größere Siedlung. »Wie viele sind es?« fragte er, von einer düsteren Ahnung erfaßt.
    »Einige Dutzend, Herr. Genau wissen wir es nicht. Niemand weiß es. Aber es sind sehr viele, und sie sind aggressiv.«
    »Viele, so so…« Julian fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Das sollten wir ändern«, sagte er dann grimmig. »Das gefällt mir nämlich überhaupt nicht!«
    Er machte eine herrische Geste. »Geht voraus. Zur Zentaurensiedlung !«
    Die beiden Krieger, muskelbepackte Männer, setzten sich in Bewegung. Ihr Fürst selbst erhob sich schwebend in die Luft, und ohne den Boden zu berühren, glitt er rasch über die Spitzen der Halme des Steppengrases hinweg. Als die Krieger sahen, daß er ihr Tempo mühelos mithielt, sogar schneller wurde, verfielen sie in einen lockeren Trab.
    So kamen sie relativ schnell voran…
    ***
    Zamorra fühlte sich wild herumgewirbelt. Er verlor die Orientierung. Im nächsten Moment befand er sich in freier Landschaft unter strahlend blauem Himmel.
    Vor ihm war die Schwarzhaarige, die im Château Montagne noch so überlegen gewirkt hatte. Aber jetzt war plötzlich von dieser Überlegenheit nichts mehr zu spüren.
    Sie zeigte Unsicherheit, wich ein paar Schritte zurück.
    In Zamorra stieg ebenfalls Unbehagen explosionsartig auf, aber er hatte den Verdacht, daß dieses Unbehagen nicht aus ihm selbst kam, sondern von Merlins Stern ausging!
    Es zwang ihn, ebenfalls

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