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0449 - Das Ende des Diktators

Titel: 0449 - Das Ende des Diktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sonnensystem. Das war ein Ereignis, mit dem niemand gerechnet hatte.
    Selbst Dabrifa war überrascht.
    Da hatte er in monatelanger Arbeit endlich ein Gerät schaffen lassen, mit dem man das Zeitfeld beseitigen konnte, und nun verschwand es von selbst wie eine höhnische Herausforderung.
    Zuerst galt sein Ärger eben dieser Tatsache, aber dann gewann sein klarer und scharfer Verstand wieder die Oberhand. Er vermutete eine Falle, bis die Beobachtungsinstrumente seines Schiffes die plötzlich grünlich aufflammende Sonne registrierten.
    Zum ersten Mal begann Dabrifa in diesem Augenblick an eine kosmische Katastrophe zu glauben. Er gab nicht den Befehl, das Sonnensystem und die bereits georteten terranischen Flotteneinheiten anzugreifen.
    Er zögerte, und das war sein Glück.
    Er zögerte deshalb, weil er eine Falle vermutete, die Rhodan ihm zu stellen beabsichtigte. Wenn Rhodan das Zeitfeld abschaltete, dann doch keineswegs aus einer Laune heraus. Sein vorzüglicher Geheimdienst war bestimmt darüber orientiert, daß Flottenmanöver des Imperiums Dabrifa stattfanden. Vielleicht wußte er sogar von dem geplanten Überfall.
    Und in einer solchen Situation sollte Rhodan auf den Gedanken kommen, das tarnende Zeitfeld abzuschalten?
    Nie und nimmer!
    Warum aber geschah es doch?
    Er starrte fassungslos auf den Panoramaschirm der DOMALO.
    Zum ersten Mal seit vielen Jahren sah er wieder das altgewohnte Bild des terranischen Sonnensystems. Die Planeten funkelten wie eh und je, nur die Sonne blähte sich auf und flammte in grünem Feuer, absolut ungewohnt und fremdartig. Und keineswegs normal.
    Ein Trick? Dabrifa begann zu bezweifeln, daß es ein Trick Rhodans war. Es konnte sich nur um eine Katastrophe handeln, die ihm, Dabrifa, zu Hilfe kam. Das Schicksal war auf seiner Seite.
    Vielleicht sollte er jetzt doch angreifen.
    Da kam Admiral Merontus zu ihm. Beide Männer hielten sich in der Kommandozentrale auf. Oberst Horatio, der Kommandant des Flaggschiffs, leitete die Flugmanöver höchstpersönlich. Über eine Spezialanlage stand er mit den Kommandanten der anderen Einheiten in ständiger Verbindung.
    „Was halten Sie davon, Imperator?"
    „Ich weiß es nicht, Admiral. Jedenfalls ein ungewöhnliches Ereignis, das mit dem Erlöschen des Zeitfeldes zu tun haben muß.
    Oder glauben Sie, daß eine bestimmte Absicht dahintersteckt? Ich meine, nehmen Sie an, es handelt sich um eine künstliche Aufheizung der Sonne?"
    „Welchen Sinn sollte das haben, gerade jetzt, wo wir mit der Flotte erscheinen?" Der Admiral schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Es kann sich nur um eine Art Katastrophe handeln."
    „Dann sollten wir die Gelegenheit nutzen und..."
    Er wurde von Oberst Horatio unterbrochen. Der Kommandant sagte: „Die Solare Flotte hat sich formiert, Imperator. Es sieht ganz so aus, als wolle sie sich zum Kampf stellen. Bleiben wir auf dem bisherigen Kurs?"
    „Wohin führt er?"
    „Eine Umlaufbahn um das System. Wir bleiben in Bewegung, aber wir nähern uns nicht der Sonne."
    „Das ist auch besser so. Ich traue dieser grünen Sonne nicht, Oberst. Vorerst wollen wir jede Feindberührung vermeiden. Sorgen Sie dafür, daß niemand das Feuer vorzeitig eröffnet. Noch wissen die Terraner nicht, was wir wirklich wollen."
    „Es scheint aber offensichtlich zu sein, daß sie es ahnen", warf Admiral Merontus ein. „Lange werden wir sie nicht bluffen können."
    „Wenn sie es merken, ist es für sie zu spät."
    „Wir müssen mit schweren Verlusten rechnen, Imperator. Es wäre ein Fehler, die Solarier zu unterschätzen."
    Dabrifa gab keine Antwort. In der Tür zur Hyperfunkzentrale war ein Offizier erschienen, der ihm zuwinkte. Das konnte nur eine wichtige Verbindung nach Nosmo bedeuten. Vielleicht wollte General Rogalla mit ihm sprechen. Er ließ den Admiral und den Kommandanten stehen und ging zur Funkzentrale.
    „Nosmo?"
    „Ja, Imperator. General Rogalla."
    So ganz ließen sich die dumpfen Ahnungen nicht unterdrücken, die Dabrifa in diesem Augenblick zu spüren begann. Wenn Rogalla ihn zu sprechen wünschte, jetzt, mitten im Einsatz, dann konnte es sich nur um eine äußerst wichtige Angelegenheit handeln. Und wichtige Angelegenheiten hatten es nun einmal an sich, auch meist ernster Natur zu sein.
    Die Bildverbindung war schlecht, der Ton gut.
    Dabrifa erfuhr von der Revolte.
    Als er in die Kommandozentrale zurückkehrte, ignorierte er die gespannten Gesichter seiner beiden höchsten Offiziere. Erstarrte auf den

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