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0449 - Das Ende des Diktators

Titel: 0449 - Das Ende des Diktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in seiner Abwesenheit. Er wurde zum Tode verurteilt. Wir vollstrecken also lediglich ein Urteil, mehr nicht."
    „Ein politischer Mord ist das, nichts anderes! Hören Sie, Admiral, ich weiß aus der Geschichte, wie leicht jemand zum Märtyrer werden kann und nach einem gewaltsamen Tod noch unübersehbaren Schaden anrichtet. Wollen Sie das? Wollen Sie, daß man einen Diktator Jahrzehnte nach seinem Tod wieder zu verehren beginnt? Sicher, ich verstehe das Aufbegehren des geknechteten Volkes, seinen Durst nach Rache. Aber das alles kann keinen Mord rechtfertigen."
    „Mord?" Admiral Merontus lächelte eiskalt. „Sie können die gerechte Strafe für einen Verbrecher nicht als Mord bezeichnen, Sir. Dabrifa ist kein Mensch, er ist eine Bestie. Eine gnadenlos mordende Bestie, nicht mehr. Ich kenne ihn gut genug, denn ich bin oft mit ihm zusammen gewesen, und kenne seine Einstellung zu jenen Dingen. die uns, Ihnen und mir, das Leben lebenswert erscheinen lassen. Er kennt von diesen Dingen nichts, gar nichts.
    Für ihn gibt es nur Macht und erbarmungslose Jagd auf jeden, der anderer Meinung ist als er. Nein, Sir, wir müssen ihn töten. bevor er abermals versucht, die Völker durch Versprechungen und falsche Ideale auf seine Seite zu bringen."
    „Die Völker werden froh sein, endlich von ihm befreit zu sein.
    Warum sollten sie auf ihn hören?"
    „Dafür gibt es unzählige Gründe. Es sind ja auch nicht die Völker an sich, die entscheiden. Oft genügt ein einziger Mann, einen Planeten zurück in die Arme des Diktators zu führen. Ein Mann, der den Lockungen nicht widerstehen kann und das glaubt, was Dabrifa ihm für seine Treue verspricht. Wollen Sie das Risiko eingehen, Sir’ daß Tausende sterben müssen, weil wir Dabrifas Leben verschonten?"
    Rhodan warf einen Blick auf die Uhr.
    Noch zehn Minuten Funkkontakt.
    Viel zuwenig, ein solches Problem durchzusprechen oder gar zu lösen.
    „Sie sollten versuchen, ihn festzunehmen, ohne daß er bei dem Versuch getötet wird."
    Admiral Merontus’ Gesicht wurde hart und abweisend.
    „Es tut mir leid, Sir, aber ich kann meine entsprechenden Anweisungen nicht mehr ändern. Ein Sonderkommando hat bereits den Befehl erhalten, die Funkzentrale von verschiedenen Seiten aus anzugreifen. Kampfroboter haben vor dem Haupteingang Aufstellung genommen. Durch die Klimaanlage wird ein hochexplosives Gas in den Raum gepumpt, und wir hoffen, daß es sich rechtzeitig entzündet."
    „Sie bereiten einen politischen Mord vor!" wiederholte Rhodan noch einmal. „Sie haben Ihr ganzes Befreiungswerk eine ‘Toleranz-Revolution’ genannt von dieser Toleranz blieb aber nicht sehr viel übrig. Soweit ich die Berichte vorliegen habe, wurde auf Nosmo auch nicht gerade sanft mit dem Gegner umgegangen."
    „Das glaube ich gern", gab Merontus zu. „Ligzuta wird wohl kaum eine andere Möglichkeit gehabt haben, die Sache so schnell wie möglich hinter sich zu bringen."
    Rhodan seufzte.
    „In der Geschichte der Menschheit mangelt es nicht an Wiederholungen. Wiederholungen übrigens, aus denen man hätte lernen sollen. Das scheint nicht der Fall zu sein. Erteilen Sie mir die Genehmigung, mich an der Unschädlichmachung Dabrifas zu beteiligen, auf meine Art. Sie wissen, daß ich über einige Mittel verfüge, die Ihnen vielleicht nicht bekannt sind. Außerdem halten sich einige Mutanten auf meinem Schiff auf - darunter zwei Teleporter. Meinen Sie nicht auch, daß unter solchen Umständen die Chance wächst, Dabrifa lebend zu erwischen?"
    Admiral Merontus war sichtlich verlegen, als er antwortete: „Ich kann Ihnen nicht verbieten, sich an der Jagd auf Dabrifa zu beteiligen. Teleporter, sagen Sie?"
    „Teleporter." Rhodan sah zur Uhr. „In einer Minute haben wir die Strukturlücke passiert, Admiral. Entscheiden Sie sich schnell."
    „Ihren Teleportern ist das Betreten der DOMALO erlaubt, Sir.
    Aber geben Sie den Plan auf, Dabrifa vor ein Gericht stellen zu wollen. Menschen sind bestechlich, Sir, und ich kann mir vorstellen, daß ein gedemütigter Diktator Mitgefühl erwecken wird.
    Auch das ist schon geschehen. Und darum will ich keinen lebendigen Dabrifa haben..."
    Das Bild erlosch von einer Sekunde zur anderen.
    Rhodan drehte sich langsam zu Atlan und Deighton um.
    Gerade wollte er den Mund aufmachen, um etwas zu sagen, als dicht neben ihm Gucky materialisierte.
    „Schon zur Stelle, hochverehrter Meister. Dein Wunschgedanke ist mir stets Befehl." Er verbeugte sich in Richtung der anderen Männer. „Meine

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