0449 - Das Ende des Diktators
Stunden alles entscheiden mußte.
Längst war der Ausbruch der Sonne abgeflaut. Sie schien wieder im üblichen goldgelben Glanz und bedeutete keine Gefahr mehr.
Der Todessatellit, der sie aufgeheizt hatte, existierte nicht mehr.
„Immer noch nichts?" erkundigte sich Deighton.
„Vergessen Sie den Paratronschirm nicht", erinnerte ihn Atlan und sah auf die Rücken der Offiziere, die vor ihren Geräten saßen.
„Aber Julian Tifflor wird uns benachrichtigen, wenn jemand versucht, Kontakt mit uns aufzunehmen. Dabrifa hat nur noch fünfunddreißigtausend Schiffe."
„Er wird bald keine mehr haben."
Rhodan fragte: „Sind Sie sicher, Galbraith, daß Admiral Merontus die Flotte Dabrifas befehligt und daß er auf der Seite Ligzutas steht?"
„Absolut sicher, Perry. Es kann überhaupt kein Zweifel daran bestehen. Ich bin auch davon überzeugt, daß er Verbindung zu uns aufnehmen wird, sobald er dazu in der Lage ist. Und das dürfte in Kürze der Fall sein."
„In zehn Minuten erwarten wir die dritte Kontaktaufnahme mit Solarmarschall Tifflor", erinnerte einer der Funkoffiziere.
Die zehn Minuten verstrichen, dann meldete sich Tifflor. Sein Gesicht wirkte äußerst zuversichtlich.
„Wir halten Abstand, Perry. Die Revolution scheint gelaufen zu sein. Soeben hat Admiral Hoga Merontus Verbindung mit uns aufgenommen. Er wünscht mit Ihnen persönlich zu sprechen, Perry. Was soll ich ihm antworten?"
„Sind Sie sicher, daß kein Angriff auf uns mehr erfolgen kann?"
„Absolut sicher. Aber wir müssen uns entscheiden. Wir haben noch fünf Minuten, dann unterbricht der Paratronschirm unsere Verbindung."
Professor Waringer tippte Rhodan auf die Schulter.
„In genau fünfzehn Minuten erreicht Dabrifas Flotte, wenn keine Kursänderung erfolgt, eine größere Strukturlücke, die sich im Notfall sofort schließen läßt. Sie ist ovalförmig und erlaubt einen permanenten Funkkontakt von einer halben Stunde."
Rhodan nickte ihm zu und sagte zu Tifflor: „Sie haben es gehört, Julian. Teilen Sie Admiral Merontus mit, daß er in genau fünfzehn Minuten direkten Kontakt mit der INTERSOLAR aufnehmen kann. Geschwindigkeit und Kurs seiner Flotte soll vorerst beibehalten werden. Das ist alles."
„Ich werde es ihm sagen. Was ist mit uns?"
„Wie gehabt, Julian. Dranbleiben und aufpassen. Immer mit Überraschungen rechnen, das kann nicht schaden."
„Bis später."
Tifflors Gesicht verblaßte auf dem Bildschirm.
Rhodan sah auf seine Uhr.
„In zwölf Minuten wissen wir mehr."
„Vielleicht wissen wir dann sogar alles", meinte Atlan zuversichtlich und nahm neben dem Hyperfunk-Bildschirm Platz.
„Galbraith, welche Daten über diesen Merontus haben Sie sammeln können?"
„Nahezu nur positive", erwiderte der Chef der Abwehr, setzte sich ebenfalls und wandte sich an Rhodan. „Alle Informationen deuten darauf hin, daß Merontus schon mehr als einmal die Befehle Dabrifas mißachtete, um Menschenleben zu retten. Sie selbst haben mehrmals betont, Sir, daß Ihnen dieser Mann nicht gerade unsympathisch sei. Damals wußten Sie noch nicht, daß er zusammen mit Ligzuta den Sturz Dabrifas vorbereitete."
„Trotzdem schätzte ich ihn, Sie haben recht", bestätigte Rhodan nachdenklich. „Und nun wurde er zur entscheidenden Schlüsselfigur."
Waringer hatte sich nicht zu ihnen gesetzt. Er stand bei den Funkoffizieren und gab ihnen Anweisungen. Nur er wußte genau, wo und wann die Strukturlücke im Paratronschirm begann und wieder endete.
Auf dem großen Bildschirm war noch nichts zu erkennen. Zwar leuchtete er hell und in verschiedenen Farben, zeigte jedoch keine geordneten Muster, die von einem Sender stammen konnten.
Rhodan sah auf die Uhr über dem Schirm.
Noch sechzig Sekunden.
„Alles fertig zum Empfang", sagte die ruhige Stimme eines Offiziers.
Die Männer starrten wie gebannt auf den Schirm. Noch waren die Farbreflexe vorhanden, aber sie begannen sich plötzlich zu ordnen, wurden zu einer Art Symbol. Rhodan hatte es noch nie zuvor gesehen.
Und dann schälte sich aus dem Symbol das markante Gesicht Admiral Merontus’ hervor, wurde deutlicher und besser, während das Symbol allmählich „erblaßte Rhodan war aufgestanden und hatte sich so gestellt, daß er in die Aufnahmekamera blickte. Sein Gesicht verriet nicht, was er dachte und hoffte. Er wartete nur „Sir, ich bin Admiral Hoga Merontus. Wie ist die Verständigung?"
„Bild und Ton ausgezeichnet. Ich habe Ihren Kontakt erwartet, was Sie vielleicht nicht in
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