0449 - Das Ende des Diktators
Verwunderung setzen wird. Sie wollten mich sprechen, wie mir mein Flottenchef mitteilte."
„Ganz richtig, Sir, und ich will es kurz machen. Wir haben nicht viel Zeit."
„Eine halbe Stunde, Admiral. Genügt das?"
Ein spärliches Lächeln huschte übel die sonst so strengen Züge Merontus’.
„Mehr als genug, Sir. Ich habe Ihnen folgendes mitzuteilen: Die Untergrundbewegung Khonan-Tap unter der Führung Professor Ligzutas hat vor wenigen Stunden die Toleranz-Revolution ausgerufen. Letzte Meldungen besagen. daß bereits die Hälfte des ehemaliger Imperiums Dabrifa fest in unserer Hand ist. Die Revolutionsregierung, bestehend aus den geistigen Größen unseres Volkes und unseren besten Wissenschaftlern, bittet hiermit offiziell um Personalunion mit dem Solaren Imperium und Ihnen selbst, Sir. Wir sind bereit und erklären es hiermit feierlich, innerhalb von zwei Monaten freie und demokratische Wahlen innerhalb des ehemaligen Imperiums Dabrifa abzuhalten. Der Toleranzrat hat mich beauftragt, Sie, Perry Rhodan, um die Übernahme der Regierungsgeschäfte zu bitten, allerdings unter der Bedingung, daß unsere Autarkie im Sinne eines Dominions gewahrt bleibt. Darf ich Sie um Ihre Antwort auf meinen Vorschlag bitten?"
Rhodan war durchaus nicht überrascht. Ähnliches hatte er erwartet. Immerhin berührte es ihn doch eigenartig, von Admiral Merontus um die Übernahme der Regierungsgeschäfte gebeten zu werden.
„Fürchten Sie keine zweite Revolution, wenn es so aussehen wird, als kümmere ich mich um Ihre Angelegenheiten, Admiral?"
„Nein, auf keinen Fall. Als die Widerstandsbewegung gegen Dabrifa vor vielen Jahren gegründet wurde, war es ihr oberstes Ziel, den Diktator und seine Herrschaft zu beseitigen. Das zweite Ziel war die enge Zusammenarbeit mit dem Solaren Imperium, von dem wir ja schließlich alle abstammen. Wir alle waren Terraner, Sir. Wir alle sind Menschen. Ist es nicht vernünftiger und logischer, unsere Sternenreiche durch eine einzige Hand verwalten zu lassen? Durch einen Mann, der jederzeit durch freie Wahlen in seinem Amt bestätigt oder aus seinem Amt abgewählt werden kann?"
Rhodan nickte langsam.
„Es kann sein, daß Sie recht haben. Und wenn ich schon so direkt gefragt werde, möchte ich Ihnen auch eine direkte Antwort geben: Ich bin mit Ihrem Vorschlag einverstanden. Die Wahlen können in zwei Monaten stattfinden, sagen wir am 1. Oktober. Bis dahin hoffe ich, daß sich die Verhältnisse auf Ihren Planeten stabilisiert haben."
„Wir sind davon überzeugt, Sir. Darf ich Ihnen für Ihre Antwort den Dank des Toleranzrates aussprechen?"
„Was ist mit Dabrifa? Haben Sie ihn verhaftet?"
„Das ist leider nicht gelungen. Er hat sich in die Funkzentrale meines Schiffes zurückgezogen, zusammen mit seiner Leibwache, die aus Robotern besteht. Zuerst faßten wir den Entschluß, ihn dort zu lassen und einfach nach Nosmo zurückzukehren.
Inzwischen jedoch mußten wir diesen Entschluß ändern. Dabrifa hat von der Funkzentrale aus die Möglichkeit, sowohl die einzelnen Schiffe der Flotte wie auch unsere Planetenstationen anzufunken und Verbindung zu ihnen aufzunehmen. Er könnte unschätzbaren Schaden durch falsche Informationen und seine bekannten Drohungen anrichten. Übrigens hat er bereits mit entsprechenden Sendungen begonnen. Sein Einfluß darf nicht unterschätzt werden, auch jetzt noch nicht. Er hat noch immer viele Anhänger."
„Was haben Sie vor?"
„Es gibt zwei Möglichkeiten, die wir in Betracht gezogen haben, Sir. Die eine ist, die Funkzentrale unter allen Umständen zu erobern, auch wenn dabei Opfer gebracht werden müssen. Es gibt auf der. DOMALO genug inzwischen umprogrammierte Roboter, die zum Einsatz gebracht werden können. Sie allein werden nicht genügen. Immerhin haben wir eine gewisse Chance. Dabrifa in seiner Festung zu erledigen. Gelingt uns das nicht, werden wir die DOMALO verlassen, uns auf die anderen Schiffe verteilen und das Flaggschiff vernichten."
„Sie wollen Dabrifa töten?"
Admiral Merontus nickte mit ausdruckslosem Gesicht.
„Selbstverständlich, Sir."
Für einen Augenblick war Rhodan fassungslos. Sicher, Dabrifa war ein Diktator gewesen, ein gnadenloser Herrscher, der Tausende von Menschen umgebracht hatte. Er hatte den Tod verdient. Aber auf keinen Fall einen Tod ohne Gerichtsverhandlung.
„Das kann ich nicht zulassen, Admiral. Sie müssen versuchen, Dabrifa lebend zu erwischen. Er muß vor ein ordentliches Gericht gestellt werden."
„Das geschah
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