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0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch Ruth Westman hatte den Namen Anchor erwähnt.
    Noch auf der Treppe sprach ich sie darauf an.
    »Es ist eine Legende«, sagte sie. »Wir wissen davon. Ein Londoner Gespenst, ein Schreckgespenst, das grausam tötet. Wir haben es immer für eine Legende gehalten, auch ich, aber jetzt…«
    »Sie haben Anchor nie gesehen?«
    »Nein, aber er soll des Nachts hin und wieder durch die Gänge schleichen. Er ist mitgekommen, wissen Sie, und wahrscheinlich will er wieder zurück in das andere Haus. Dort hat er sich am wohlsten gefühlt, wie ich hörte.«
    »Kennt der Doktor Anchor auch?« erkundigte ich mich.
    »Ja, er muß ihn kennen, auch wenn wir nicht darüber gesprochen haben. Aber er kennt ihn schon.«
    »Dann werde ich ihn fragen.«
    »Ja, tun Sie das.«
    Wir hatten inzwischen das Erdgeschoß erreicht und brauchten nur noch ein paar Schritte zu ihrem Büro zu gehen. Erst jetzt sah ich den Vorhang, der es in zwei Hälften teilte.
    »Was liegt dahinter?« fragte ich.
    »Eine Waschgelegenheit«, stöhnte sie und ließ sich auf den hölzernen Schreibtischstuhl fallen.
    »Und wo finde ich den Gin?«
    »Auch hinter dem Vorhang.«
    »Okay.« Ich ging den einen Schritt, packte die Falte in der Mitte und riß den Stoff nach links.
    Im gleichen Augenblick wurde ich zu Eis. Ich sah kein Waschbecken, keinen Gin, auch keine Gläser.
    Dafür die breitschultrige Gestalt des Pflegers, der mich über den Lauf einer Schrotflinte hinweg angrinste und etwas unternahm, bevor ich noch reagieren und meine Nahkampfkenntnisse einsetzen konnte.
    Er rammte die Läufe vor. Beide Mündungen trafen direkt oberhalb der Gürtelschnalle, und es tat verdammt weh. Mir wurde grau vor Augen und verdammt übel.
    Aus der Gestalt wurde ein verzerrter Schatten, aus dessen Zentrum etwas auf mich zuflog.
    Ich wuchtete mich noch nach rechts, landete auf dem Schreibtisch, hinter dem die Frau hockte, fegte alles herunter und konnte dem Schatten doch nicht entwischen, der immer länger wurde.
    Während er mich traf, hörte ich den Schrei der Ruth Westman. Ich dachte noch an die Schrotflinte und deren Doppellauf, dann verlöschten für mich mal wieder die Lichter…
    ***
    Suko hatte zwar in den Presse-Club fahren wollen, er war aber zuvor zu seinem Chef, Sir James, gegangen und hatte mit ihm über das Problem gesprochen.
    Sir James war vorsichtig. »Wir bewegen uns hier auf einem heißen Pflaster, Suko. Ich kenne Sir Wilfried. Er ist ein Mensch, der nichts so sehr haßt wie Ungerechtigkeiten. Um im Presse-Club Böses zu vermuten, müssen Sie schon schwere Geschütze auffahren lassen.«
    »War der Mord nicht schwer genug?«
    »Ja, aber der Killer ist geflohen.«
    »Ein Dämon, Sir.«
    »Nein, ein Gespenst.«
    »Meinetwegen auch das. Ich glaube, daß die Fäden im Presse-Club zusammenlaufen. Das Haus ist alt. Ich hatte Sir Wilfried gebeten, etwas über seine Historie herauszufinden, und ich hoffe, daß ich es in der nächsten halben Stunde bekomme.«
    »Das ist alles legitim. Sir Wilfried hat auch zugestimmt. Was wollen Sie noch von mir?«
    »Daß Sie mit Sir Wilfried sprechen und ihn bitten, mir die Erlaubnis zu geben, den Club zu betreten und dort bleiben zu können. Mehr will ich nicht.«
    Sir James nickte. »Ich denke, daß sich so etwas machen läßt. Jedenfalls werde ich mit ihm sprechen. Sie können ruhig hierbleiben, Suko«, fügte er rasch hinzu, als er sah, daß sich der Chinese erheben wollte. »Vielleicht können Sie auch mit ihm reden.«
    Für einen Normalbürger war es nicht einfach, an Sir Wilfried heranzukommen. Bei Superintendent Sir James Powell klappte dies sofort. Die Sprechanlage war eingeschaltet, so daß Suko mithören konnte.
    Die beiden Männer begrüßten sich. Der Verleger fragte sofort, ob die Nachricht mittlerweile eingetroffen sei.
    »Nein, wir warten noch darauf.«
    »Dann wird sie bald kommen. Womit kann ich Helfen, Sir James?«
    Der Superintendent legte ihm das Problem dar. Er sprach ruhig und gelassen, überstürzte nichts, und Sir Wilfried hörte ihm schweigend zu. »Ist es also möglich, daß Inspektor Suko den Tag und auch die Nacht im Presse-Club verbringen kann?«
    »Wir haben ihn geschlossen.«
    »Wie sieht es mit einer Ausnahme aus?«
    »Das ist schwer…«
    »Suko würde gern selbst mit Ihnen reden. Moment, er ist bei mir.«
    Sir James drückte dem Inspektor den Hörer in die Hand.
    Auch Suko legte seine Vermutungen offen, und daß er fest damit rechnete, eine Spur des Gespenstes zu finden.
    »Weshalb gerade im

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