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0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boden, als wären ihr die Beine weggerissen worden.
    Breitbeinig blieb der Mann neben ihr stehen. Er grinste böse, hielt die Schrotflinte gesenkt, deren Mündungen auf den Körper der Frau wiesen. Florence Denning war nicht bewußtlos geworden, aber der Treffer hatte sie paralysiert.
    In ihrem Gehirn schien sich die Watte ausgebreitet zu haben. Sie spürte den Schmerz im Hals, der sich auch weiter nach oben drängte und gegen die Schädeldecke klopfte.
    »Schnüffeln wolltest du«, sagte der andere. Seine Stimme kam ihr vor, als stünde er meilenweit entfernt. »Aber so etwas hasse ich. Wir mögen keine Typen, die hier herumlaufen, dafür haben wir ein bestimmtes Mittel, um sie loszuwerden.«
    Er hatte seine Worte kaum ausgesprochen, als er sich bückte, Flo hochzerrte und mitschleifte.
    Sie bekam nicht mit, wohin sie geschleppt wurde, und sie sah auch nicht, daß der andere mit der freien Hand die hintere Tür des Kastenwagens aufschloß. Seine Waffe hatte er ins Gras geworfen.
    Der Pfleger schleuderte das Mädchen in den Wagen, lachte rauh auf und sagte mit lauter Stimme: »Die nächste…«
    Diese Worte vernahm auch Florence Denning, trotz ihres Zustandes. Sie überlegte noch einen Schritt weiter und fragte sich, ob ihr das gleiche Schicksal bevorstand wie Marylin…
    ***
    Es gibt gewisse Situationen, da reagiere ich äußerst stur. Vielleicht liegt es daran, daß ich schottische Eltern habe. Die Schotten sind ja als stur verschrien, es lag aber auch an der Behandlung, die ich bei Ampitius erfahren hatte. Mein Mißtrauen ihm gegenüber, war nicht gewichen, eher noch gestiegen.
    Er hatte mich loswerden wollen, das war zu merken gewesen. Wo lag der Grund?
    Wahrscheinlich hatte er etwas zu verbergen. Da es zwei Häuser gab, in dem einen, wo die schweren Fälle untergebracht waren, mußte auch Rudy liegen, wollte ich mir diesen Bau einmal näher ansehen, und zwar ohne Erlaubnis.
    Ich ging nicht direkt hin, sondern fuhr bis zur Straße und fand dort einen vom Park aus nicht einsehbaren Parkplatz.
    Minuten später war ich wieder auf dem Grundstück. Diesmal bewegte ich mich sehr vorsichtig. Die Schwestern und Pfleger, die Kranke ausführten, sollten mich nicht unbedingt sehen. Man hatte jetzt auch ein Tor geschlossen. Daß es überhaupt existierte, war mir bei meiner Ankunft nicht aufgefallen, da es sich im Boden versenken ließ.
    Ich hielt mich im Schatten der Mauer und blieb dabei auch unter dem Geäst der Bäume.
    So hoffte ich, von niemandem gesehen zu werden und passierte das elegante Haupthaus an der Schmalseite.
    Als ich dessen Rückfront erreicht hatte, sah ich den zweiten Bau vor mir. Er war widerlich. Klotzig, viereckig, mit vergitterten Fenstern, bestand aus Betonteilen und besaß ein flasches Dach, aus dem, zwei Fingern gleich, schmale Kamine ragten.
    Und er sah mir verdammt abgeschlossen aus.
    So etwas hatte mich jedoch noch nie mutlos gemacht. Ich umschritt den Bau einmal und sah plötzlich den Kastenwagen vor mir, den ich von der vergangenen Nacht her kannte.
    Er hob sich ebenfalls als grauer Klotz mit vier Rädern vom Grün des Rasens ab.
    Ich warf einen schnellen Blick in das Führerhaus und sah es leer.
    Dann ging ich weiter, erreichte die verschlossene Eingangstür, mußte wieder zurück und schaute mir die Rückseite des Hauses an, wo dicht an der Mauer ein schmaler Weg entlanglief, der vor einer Hintertür endete.
    Bei ihr schaute ich mir das Schloß genauer an.
    Es war schwierig, das Schloß zu knacken. Wenigstens nicht mit den Werkzeugen, die ich bei mir trug.
    Aber ins Haus wollte ich.
    Sämtliche Fenster waren vergittert. Da hätte ich Herkules sein müssen, um die Stäbe zu biegen. Vielleicht gab es eine andere Chance, deshalb ging ich wieder zur Vorderseite, denn neben der Tür existierte eine Klingel im Mauerwerk.
    Die drückte ich.
    Da das Holz sehr dick war, hörte ich nicht einmal das Geräusch der Klingel. Aber ich erreichte zumindest, daß sich in der Tür eine Klappe öffnete und mir das verkniffene Gesicht einer älteren Frau entgegenschaute. Der mußte man hart kommen, was ich auch tat.
    »Öffnen Sie! Polizei!« Gleichzeitig präsentierte ich ihr meinen Ausweis. Sie starrte ihn an und schloß tatsächlich die Tür auf. Es schien doch noch Leute zu geben, die vor der Polizei Respekt oder ein schlechtes Gewissen hatten.
    Ich war erst mal drin.
    Wer noch nicht trübsinnig war, konnte es in diesem Bau werden.
    Grauer Stein, kaltes Leuchtstoffröhrenlicht, an der rechten Seite ein Büro,

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