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0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat

0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat

Titel: 0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
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Phil.
    »Außer Erpressung«, fuhr ich fort und schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Das ist es. Das muß ihn in die Panik versetzt haben, von der er sprach. Erpressung! Er glaubte, daß ich gekommen sei, um Nachforschungen anzustellen. Stimmt es, Ambers?«
    Der Lieutenant nickte unwillig.
    »Ja. Jedenfalls sagt er das. Er hätte vor Angst einfach den Kopf verloren. Und dann fiel ihm unglücklicherweise das Gewehr von der Musgrave ein. Und so kam eins zum anderen. Übrigens werden wir noch prüfen müssen, ob er nicht auch noch andere Mädchen erpreßt hat. Wir wissen jetzt schon, daß er in den Zimmern der Mädchen herumschnüffelte, wann immer sich ihm eine Gelegenheit dazu bot. Dabei wird er wohl auch den Schlüssel zum Kleiderschrank der Musgrave gefunden haben. Genauso gut kann er natürlich Material gefunden haben, das er für andere Erpressungsversuche verwenden konnte.«
    Ambers hatte einen Stapel Vernehmungsprotokolle in der Hand. Er wollte wieder hinausgehen. Ich hielt ihn am Ärmel zurück.
    »Augenblick, Lieutenant. Winters hat also Ann Roach beobachtet, wie sie sich zwei- oder dreimal mit einem Mann traf. Was war das für ein Mann?«
    Ambers atmete tief.
    »Sie liegen schon richtig, Cotton. Winters hat mit Infrarot heimlich eine Aufnahme von den beiden gemacht. Ein Bild, das den Vater einer achtzehnjährigen Tochter schon auf die Palme treiben kann, wenn er es je in die Hand bekäme.«
    »Ist der Mann zu erkennen? Haben Sie das Foto überhaupt schon gesehen?«
    »Wir haben es gerade in seinem Zimmer gefunden. Der Mann auf dem Bild ist eine stadtbekannte Type, wenigstens bei uns Polizisten.«
    »Es ist Bll Mockton, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Also habe ich ihn gestern abend doch hier oben gesehen!« sagte ich. »Er war es! Aber mir will es nicht in den Kopf, daß ein berechnender- Kerl wie Bill Mockton so dumm sein sollte, sich wegen eines jungen Mädchens Läuse in den Pelz zu setzen. Er mußte sich doch sagen, daß der Vater des Mädchens einflußreich genug ist, um ihm erhebliche Schwierigkeiten zu machen, falls er je hinter diese heimliche Beziehung kommen sollte. Nein, ich glaube nicht, daß Mockton ein Typ ist, der wegen eines achtzehnjährigen Mädchens den Verstand verliert.«
    »Ich bin Ihrer Meinung, Cotton«, stimmte Ambers zu, »aber im Augenblick sieht es eben noch so aus. Denn Mockton muß dem Mädchen sogar regelmäßig Geld gegeben haben.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Meine Leute haben den Direktor der nächstgelegenen Bankfiliale von der Angel an der Küste von Long Island weggeholt. Ann Roach unterhielt ein Bankkonto, auf dem sich über viertausend Dollar befinden. Ihr monatliches Taschengeld betrug aber nur hundertzwanzig.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Da steckt noch mehr dahinter, Ambers. Ein skrupelloser Drahtzieher wie Mockton schenkt einem Mädchen wie Ann Roach nicht solche Beträge. Der liebt einen Silberdollar mehr als die schönste Frau auf der Welt. Wenn er gezahlt hat, hat er es getan, weil es für ihn ein Geschäft war. Einer muß daran verdient haben. Frage: Wie?«
    »Wir versuchen, jeder winzigsten Spur nachzugehen«, versprach Ambers. »Das versteht sich von selbst. Aber wir können auch nicht alles auf einmal machen, Cotton.«
    »Natürlich nicht. Aber lassen Sie auf der Stelle eines machen, Ambers: Lassen Sie noch einmal alle Mädchen hier fragen, ob bei ihnen in den letzten Monaten ein Autodiebstahl vorgekommen ist.«
    Ambers sah mich ebenso überrascht an wie Phil.
    »Autodiebstahl?« wiederholte der Lieutenant. »Was soll denn das nun wieder?«
    »Lassen Sie die Mädchen erst einmal fragen, Ambers. Wenn Sie ein paar Mann darauf ansetzen, können wir es in zwanzig Minuten von allen Mädchen wissen.«
    »Sie haben die Geschichte mit der Schnur gefunden und den Trick mit der Bandaufnahme ausgeknobelt. Ich habe Respekt vor Ihren Einfällen, Cotton. Aber ich bin gespannt, was dabei herauskommen soll.«
    Ambers ging hinaus, um das Nötige zu veranlassen. Ich sah Phil an, aber ich sah im Grunde durch ihn hindurch.
    »Gestern abend berief sich Mockton auf ein Alibi mit diesem Nicky Roller, der in der Nähe des Sheridan Square Theaters einen Lancia stehlen wollte. Der Lancia aber gehörte einer Frau, deren Tochter hier dieses College besucht. Ein merkwürdiger Zufall, findest du nicht, Phil?«
    »Mehr als merkwürdig. Obgleich es trotz allem ein Zufall sein könnte.«
    »Könnte, ja. Aber es kann auch anders sein. Zum Beispiel so: Roller weiß, daß der Lancia

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