045 - Der brennende Tod
Flugzeugabsturz überleben?« fragte Cronnerby immer noch sehr verwirrt.
»Es war kein gewöhnlicher Absturz«, sagte Tucker Peckinpah.
»Unsere Maschine war das Ziel eines dämonischen Angriffs.«
Jedem anderen hätte Charles Cronnerby diese Story nicht abgenommen; von Tucker Peckinpah aber wußte er, daß dieser eng mit einem Mann namens Tony Ballard zusammenarbeitete, und dieser kämpfte seit Jahren gegen Geister und Dämonen.
Und Cronnerby erinnerte sich nun dunkel daran, das Höllenwesen gesehen zu haben. Grauenerregend hatte es ausgesehen. Hatte es nicht von der Hüfte abwärts einen Schlangenkörper besessen?
»Die Maschine…«, sagte Cronnerby stockend. »Sie brach auseinander, wir fielen in diesen Vulkan … Himmel, Mr. Peckinpah, befinden wir uns etwa nun in diesem Feuerberg?«
»Die Hitze und dieses ständige dumpfe, dröhnende Brummen lassen nur diesen Schluß zu«, meinte Peckinpah.
»Dann… dann wären wir ja eingetaucht in die glühende Lava und hätten das unversehrt überlebt!« sagte Charles Cronnerby fassungslos.
»Magie bewahrte uns vor diesem schrecklichen Ende«, vermutete Peckinpah.
»Wessen Magie? Die Magie dieser grauenerregenden Bestie? Warum zerstörte sie zuerst Ihr Flugzeug und rettete uns hinterher das Leben? Das ergibt doch keinen Sinn.«
»Es steckt mit Sicherheit ein Sinn dahinter, wir können ihn nur noch nicht erkennen.«
Die beiden Männer standen auf und blickten sich um.
»Wir befinden uns in einer magischen Glocke, wie mir scheint«, sagte Tucker Peckinpah. »In einem Magma-Dom. Wir fielen in die glühende Lava, und in diesem Moment müssen wir von einer starken Magie ummantelt worden sein. Sie schützte uns, so daß wir eintauchten in das flüssige Gestein, ohne Schaden zu nehmen. Wir verloren lediglich das Bewußtsein und kamen hier, im Bauch des Feuerbergs, wieder zu uns. Immer noch schützt uns die Magie. Es ist zwar heiß, aber die Hitze bringt uns nicht um.«
»Aber wer gewährt uns diesen Schutz?«
»Wir werden es bald erfahren.«
»Dort liegt meine Tochter!« stieß Charles Cronnerby aufgeregt hervor. »Doris!« Er eilte zu ihr, sank neben der Bewußtlosen auf den roten Boden und nahm sich ihrer an.
Cruv erlangte von selbst das Bewußtsein. Er weckte Bob Cronnerby. Unterdessen kümmerte sich Tucker Peckinpah um die hübsche rothaarige Stewardeß Polly Fox.
Der Pilot Ben Gries und der Copilot Ed Durning brauchten keine Hilfe. Sie erholten sich selbst sehr schnell und machten sich sogleich nützlich.
Alle wollten nur eines wissen: »Wo sind wir?«
»Im Inneren des Monte Fuoco«, antwortete Tucker Peckinpah.
»Und wie kommen wir hier wieder raus?« fragte Ben Gries.
Aber darauf konnte auch der Industrielle keine Antwort geben.
***
Vicky Bonney zog den Kopf ein und holte alles aus den Zwillingsmotoren, aber sie hatte wenig Hoffnung, die drei Mafiosi abhängen zu können.
Die Yacht war zwar stark und schnell, aber gegen das kleinere, wendigere Motorboot der Gangster wirkte sie lahm und behäbig.
Die Verbrecher schossen mit Schnellfeuergewehren. Ihre Projektile hieben häßliche Löcher in die teure Yacht, doch wen kümmerte das in diesem Augenblick?
Vicky hatte zwei Leichen an Bord – die britischen Staatsbürger Tom Ireland und Mel Shannon, deren Unglück es war, am Monte Fuoco ihre Hobby Vermessung vornehmen zu wollen.
Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, wo Vulkan die Lavabestie zum Leben erweckte!
Vulkans Satansfalken töteten sie grausam, und Vicky wollte die Toten von der Feuerinsel nach Palermo bringen, um sie der Polizei zu übergeben.
Und noch jemanden wollte das blonde Mädchen der Polizei übergeben: Aldo Varese und dessen Komplizen Nico Cidenco, denn die beiden hatten auf der Feuerinsel einen kaltblütigen Mord begehen wollen.
Einen Mord an Federico Cazzale, der die Nichte des Capo di Capi verführt und damit sein Leben verwirkt hatte. Don Primo Poccani kannte keine Gnade. Er verhängte über Cazzale das Todesurteil, und Varese und Cidenco sollten es vollstrecken.
Ihr Vorhaben scheiterte an Tony Ballard und Mr. Silver, die Federico Cazzale das Leben retteten und die beiden Mafiosi schachmatt setzten.
Gefesselt lagen sie jetzt auf dem Deck, aber ihre Gemütsverfassung hatte sich deutlich gebessert, seit Momo Castaglieri und seine Freunde als unerwartete Retter aufgetaucht waren und die Yacht mit ihren Schnellfeuergewehren unter Beschuß nahmen.
Vicky Bonney konnte nichts weiter tun, als Vollgas zu geben, doch das reichte nicht. Die
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