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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mir vorsichtig, denn es war nicht auszuschließen, daß es tiefe Spalten – wie bei einem Gletscher – gab, in die man stürzen konnte.
    Dicke Rauchschwaden stiegen mit uns an die Erdoberfläche.
    Ich erblickte das Tageslicht als erster, und ein unbeschreibliches Gefühl erfüllte mich. Dort oben, nur noch zehn Schritte entfernt, war die Freiheit, nach der wir uns so sehr gesehnt hatten.
    Ich stieg aus einem kleinen, mit Schlacke übersäten Krater, aus dem die heißen Dämpfe wallten, wandte mich um und streckte Cruv die Hand entgegen, um ihn zu mir hochzuziehen.
    Auch Tucker Peckinpah, Bob Cronnerby, seinem Vater und den beiden Mädchen war ich behilflich. Die anderen bedurften meiner Hilfe nicht.
    Doris Cronnerby fiel ihrem Vater um den Hals und weinte wieder, diesmal aber vor Freude und Glück.
    ***
    Es stellte sich heraus, daß wir einem unscheinbaren Krater auf Vulcano entstiegen waren. Mr. Silver und ich überließen Cruv, Tucker Peckinpah und die anderen sich selbst, sobald wir eine kleine Siedlung erreicht hatten, mieteten im Hafen ein Boot und nahmen erneut Kurs auf die Feuerinsel.
    Dort hatte alles angefangen, und dort sollte dieses Abenteuer ein Ende finden.
    Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu, als wir die Insel erreichten. Ich erinnerte mich an den Kampf mit den beiden Mafiosi, die Federico Cazzale in Don Primos Auftrag hierher gebracht hatten, um ihn zu liquidieren.
    Ich dachte an Tom Ireland und Mel Shannon, die wir – von Vulkans Satansfalken übel zugerichtet – gefunden hatten. Und natürlich dachte ich auch an Laura Poccani und Vicky Bonney, die ich in Palermo wähnte.
    Vicky hatte, so nahm ich an, Laura und Federico inzwischen vor der Mafia versteckt und Ireland, Shannon und die beiden gefesselten Mafiosi der Polizei übergeben.
    Ich hoffte, meine Freundin bald wiederzusehen, aber unser großer Prüfstein war immer noch Tansul!
    Und dann war da auch noch Vulkan, das Mitglied der Grausamen 5!
    Sobald wir an Land gegangen waren, begann Mr. Silver mit seinen Spruchattacken, die er mit magischer Kraft in die Tiefe des Feuerbergs hinabschickte.
    Ein gutturales Stakkato in der Dämonensprache traf die Lavabestie ununterbrochen, verletzte sie und riß ihr schwarze Kraftbündel aus dem Körper.
    Tansul reagierte darauf mit unvorstellbarem Zorn. Er ließ die Feuerinsel erzittern und schleuderte Magma aus dem Krater. Glühendes Gestein schoß zum allmählich grau werdenden Himmel hoch, Feuer und Asche rasten hinterher, und dicker schwarzer Rauch stieg aus dem steinernen Schlot.
    Der Monte Fuoco wurde von der ungeheuren Kraft des Ungeheuers geschüttelt. Tansul brüllte, heulte und tobte im Lavakessel, während ihm Mr. Silver einen Wortstachel nach dem andern in den grauenerregenden Leib trieb.
    Einmal hatte der Ex-Dämon damit schon bei Tansul Erfolg gehabt, und wenn wir etwas vorsichtiger gewesen wären, hätten wir die Lavabestie auch geschafft, aber wir hatten uns zu weit vorgewagt, und das wurde uns zum Verhängnis.
    Ich angelte meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. Mit geweihtem Silber war die Lavabestie bestimmt nicht umzubringen, dafür war sie zu stark, aber ich konnte sie zusätzlich reizen und sie so sehr aus der Fassung bringen, daß sie zu reagieren vergaß, wenn ich den Dämonendiskus auf die Reise schickte.
    Mr. Silver hörte nicht auf, Tansul zu quälen. Er baute die ungeheure Kraft der Lavabestie ab, und ich wartete ungeduldig auf den Moment, wo sich unser starker Gegner zeigte…
    ***
    Vicky Bonney grub die Zähne in ihre Unterlippe. Die Feuerinsel war bereits zum Greifen nahe. Dort sollte sich ihr Schicksal erfüllen.
    Laura und Primo Poccani hatten ihr ein grauenvolles Ende zugedacht, und sie fragte sich, wie sie es verhindern konnte.
    Ihre Derringer-Pistole steckte in Don Primos Gürtel; er mußte sie Momo Castaglieri abgenommen haben. Mit dieser Waffe wäre es Vicky möglich gewesen, die beiden Lavakiller auszuschalten, aber wie sollte sie sie sich holen?
    Laura Poccani ließ sie keine Sekunde aus den Augen. Wenn sie sich auf Don Primo zubewegt hätte, wäre sie des Todes gewesen.
    Vicky fiel ein, daß sie in ihrer Handtasche drei magische Silbersterne aufbewahrte. Wenn es ihr wenigstens gelungen wäre, an diese heranzukommen, hätte die Situation für sie schon viel besser ausgesehen.
    Aber auch daran war im Moment nicht zu denken, denn Laura schenkte ihr ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Als sie an Land gingen, begann die Feuerinsel plötzlich zu rumoren.
    »Tansul!«

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