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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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stieß Don Primo gepreßt hervor, und zum erstenmal war Laura Poccani abgelenkt.
    Vielleicht würde sie es danach nie wieder sein. Jetzt mußte Vicky Bonney handeln; das war die Chance, auf die sie so sehnsüchtig gewartet hatte.
    Wenn sie sie nicht nützte, würde es wahrscheinlich keine andere mehr geben.
    »Das ist Tansul!« schrie Don Primo erfreut.
    Vicky Bonney öffnete die Tasche, die sie mit einem Trageriemen über der Schulter trug. Sie schnippte den Verschluß mit ihren langen schlanken Fingern auf, die Hand stieß hinein, ohne daß Laura es mitbekam, und dann war das blonde Mädchen mit einem Wurfstern bewaffnet.
    Das Blinken des magischen Sterns sah Laura Poccani, und sie reagierte sofort, aber dennoch zu spät, denn als sich Lauras Kopf in eine Glutkugel verwandelte, war der Wurfstern bereits unterwegs.
    Die Zacken des silbernen Druidenfußes bohrten sich in den mit schwarzem Leben erfüllten Körper und vernichtete die Höllenkraft.
    Don Primo war abgewandt gewesen. Als seine Nichte tödlich getroffen zusammenbrach, fuhr er entgeistert herum.
    Vicky Bonney nützte seine Schrecksekunde, und sie bewies, daß sie sehr mutig war. Mit einem wilden Satz war sie bei Poccani, der jetzt zum Lavakiller wurde.
    Sie schnappte sich ihre Waffe und setzte sie der Dämonenmarionette an die Brust, und ehe er ihr aus seinem Kratermaul Lava entgegenschleudern konnte, drückte sie zweimal ab.
    Die kleinen Silbergeschosse stießen Don Primo zurück. Er fiel auf den Rücken, und die Glut seines Schädels erlosch ebenso wie bei Laura.
    Geschafft! jubelte Vicky Bonney. Du hast es aus eigener Kraft geschafft!
    Sie nahm ihren Silberstern auf und rannte in den Grüngürtel hinein, denn irgendwo dahinter mußten Tony Ballard und Mr. Silver sein, denen es immer noch nicht – so glaubte sie – gelungen war, Tansul zu vernichten.
    Sie war der Meinung, der Kampf tobe, seit sie die Insel verlassen hatte. Was sich wirklich inzwischen alles ereignet hatte, sollte sie später erfahren.
    ***
    Die zwei Schüsse irritierten mich. Wir waren schon wieder nicht allein auf der Feuerinsel. Ich wandte mich um, während Mr. Silver der Lavabestie unerbittlich zusetzte.
    Jemand rannte durch das Unterholz. Ich sah, wie sich Blätter und Zweige bewegten, beobachtete einen geschmeidigen Körper, der geduckt auf uns zueilte, und im nächsten Moment erkannte ich Vicky Bonney.
    Ich konnte mich nicht recht freuen, sie zu sehen.
    »Mir wäre lieber gewesen, du wärst in Palermo geblieben«, sagte ich hastig.
    »Ich war nicht in Palermo.«
    »Nicht?« stieß ich verblüfft hervor. »Wo…?«
    »Später«, sagte Vicky.
    »Hast du vorhin geschossen?«
    »Ja.«
    »Auf wen?«
    »Auf Don Primo, den obersten Mafiaboß von Sizilien. Seine Nichte Laura tötete ich mit einem Silberstern.«
    »Um Himmels willen…«
    »Später, Tony«, sagte Vicky noch einmal, und dann war keine Zeit mehr zum Reden, denn Tansul ertrug die Schmerzen nicht mehr, die ihm Mr. Silver zufügte.
    Das Ungeheuer preßte sich gegen die Kraterwand und quetschte aus tiefen Rissen glühende Lava aus dem Feuerberg. Hitze überall.
    Wir mußten höllisch aufpassen, wohin wir traten. Der Monte Fuoco bebte. In seinem Inneren schienen gewaltige Explosionen zu erfolgen.
    Mr. Silver, Vicky Bonney und ich standen etwa dort, wo Mel Shannon sein Leben verloren hatte.
    Da raste plötzlich Tansul aus dem Berg.
    Weiter als beim erstenmal ragte er aus dem Krater. Mr. Silvers Augen feuerten zwei magische Blitze ab, die gegen Tansuls gewaltige Brust hämmerten.
    Ich richtete meinen Colt auf das Scheusal und drückte mehrmals ab. Dort, wo das geweihte Silber die Lavabestie traf, spritzten helle Funken auf.
    Tansul schlug zornig um sich; die Silberhummeln waren ihm lästig, mehr nicht. Er reckte sich hoch, und dann bog sich uns der dicke Schlangenkörper entgegen.
    Vicky Bonney wich unwillkürlich zwei Schritte zurück. Sie wäre beinahe in eine zischende, dampfende Lavapfütze getreten, bemerkte die Gefahr gerade noch und wich aus.
    Sicherheitshalber ließ der Ex-Dämon seinen Körper zu Silber erstarren.
    Tansuls Oberkörper kam tiefer, ich zielte auf eines der beiden weißglühenden Augen und zog den Stecher durch. Die Kugel saß.
    Tansul schnellte brüllend hoch und hieb mit seinen Fäusten in den Himmel hinein.
    Er drehte und wand sich, und ich sah, daß die Glut des getroffenen Auges erlosch, doch damit war Tansul noch lange nicht besiegt.
    Mr. Silver jagte ihm dröhnende Worte in den Schlangenleib, und

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