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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ihn fast das Leben gekostet.«
    Ben Gries war zwar kein Arzt, untersuchte den Ohnmächtigen aber dennoch und stellte fest, daß Bob Cronnerbys rechte Schulter ausgerenkt war.
    »Kommen Sie, Ed«, sagte er zum Copiloten. »Wir renken sie ihm ein, bevor er das Bewußtsein wiedererlangt. Das erspart ihm eine Menge Schmerzen.«
    Sie richteten den jungen Mann, der schlaff wie ein nasser Sack in ihren Armen hing, auf.
    »Polly!« verlangte der Pilot von der Stewardeß. »Fassen Sie mit an!«
    »Ja, Ben.«
    »Okay«, sagte Ben Gries. »Seid ihr bereit?«
    Polly Fox und Ed Durning nickten.
    »Ich kann nicht zusehen«, stöhnte Doris Cronnerby und wandte sich ab.
    Ihr Vater nahm sie in die Arme. »Er spürt es nicht. Es muß sein. Sie helfen ihm ja nur.«
    »Okay«, sagte der Pilot, und Polly und Ed packten fester zu. Ein kurzer, kräftiger Ruck, und der Arm sprang in das Schultergelenk zurück. »Das wär’s«, sagte Ben Gries. »Ihr könnt ihn loslassen.«
    Immer noch bewußtlos sank Bob Cronnerby zurück, und einige Sekunden später öffnete er die Augen. Er klagte über Schmerzen in der Schulter, und sein Vater sagte ihm, wovon sie herrührten.
    Polly nahm dem jungen Mann die Krawatte ab und machte für ihn daraus eine Armschlinge. »Sie sollten Ihren Arm jetzt etwas schonen, Mr. Cronnerby«, riet sie ihm fürsorglich.
    »Danke«, sagte er und sah ihr in die Augen. »Vielen Dank, Miß Fox. Sie sind sehr nett.«
    Sie senkte verlegen den Blick.
    »Junge, du darfst dich zu so einer Unbesonnenheit nicht noch einmal hinreißen lassen«, sagte Charles Cronnerby. »Beim nächsten Mal wird er dich töten!«
    »Er wirbelte mich hoch, ohne mich zu berühren«, sagte Bob. »Es ist mir unbegreiflich. Ich spürte die enorme Kraft, die von ihm ausging…«
    »Sie spürten bestimmt nur einen Bruchteil von dem, was tatsächlich in ihm steckt«, sagte Tucker Peckinpah.
    »Werden wir ihm wirklich dienen müssen?« fragte Doris mit weinerlicher Stimme.
    »Fürs erste ist es angeraten, daß wir uns fügen«, sagte Peckinpah.
    »Es hat keinen Zweck, mit dem Kopf durch die Wand rennen zu wollen.«
    »Apropos Wand!« meldete sich Cruv. »Ich finde, wir sollten uns die Wand, durch die Vulkan ging, mal genauer ansehen.«
    »Einverstanden«, sagte Tucker Peckinpah, »aber wir dürfen uns keine allzu großen Hoffnungen machen.«
    »Aber Mr. Peckinpah«, sagte Ben Gries schmunzelnd. »Was kriegt man von Ihnen denn da zu hören? Ein bißchen mehr Optimismus, wenn ich bitten darf.«
    Sie begaben sich alle – angeführt von Cruv – dorthin, wo Vulkan den Magma-Dom verlassen hatte. Der Gnom tastete die glatte, weiche Wand vorsichtig ab.
    Sein häßliches Gesicht zeigte, wie konzentriert er war. »Nichts«, stellte er etwas enttäuscht fest. »Kein Riß, keine Falte, nicht die geringste Unebenheit. Dennoch ist es die Stelle, wo der Magier-Dämon durch die Wand ging.«
    »Wahrscheinlich haben er und die Wand die selbe Magie, wodurch sie einander gewissermaßen aufheben«, mutmaßte der Industrielle. »Was uns aufhält, ist für Vulkan nicht vorhanden.«
    »Testen Sie die Wand mal mit Ihrem Stock«, verlangte Ben Gries von Cruv.
    Der Gnom drehte den dicken Silberknauf, und unten schossen die drei magischen Spitzen heraus. »Sie sollten ein wenig zurücktreten«, meinte der Kleine.
    Doris klammerte sich gespannt an ihren Vater. Gries und Durning preßten die Lippen fest zusammen, während Polly Fox dem Gnom für sein Vorhaben die Daumen drückte.
    Es war möglich, daß der Knirps es schaffte, mit einer magischen Waffe ein Loch in die Wand zu stoßen. Es konnte aber auch sein, daß die Blase dann in sich zusammenfiel und die glühende Lava auf sie herabstürzte.
    Es war zweifelsohne ein großes Risiko, das Cruv einging, und sie nahmen es alle auf sich.
    Atemlose Spannung herrschte. Keiner wagte ein Wort zu sagen.
    Cruv hob die magische Waffe; waagrecht hielt er sie zum Stoß erhoben. Er zögerte einen kleinen Moment, dann stach er zu, während die, die hinter ihm standen, gebannt den Atem anhielten.
    Gefangenschaft oder Freiheit, Tod oder Leben… Jetzt würde es sich entscheiden.
    Die blinkenden Spitzen des Dreizacks bohrten sich in die weiche Haut, schlitzten sie auf – und nichts passierte. Die Höllenblase stürzte nicht in sich zusammen, der Magma-Dom blieb bestehen.
    Cruv riß den Dreizack zurück, stach erneut zu, stieß die magischen Spitzen immer wieder in die Wand, stanzte eine schwarze Öffnung in das glühende Rot.
    »Ein Gang! Ein Tunnel!«

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