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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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der unsichtbare Druck, der auf sie einwirkte und sie nicht mehr freigab. Sie steckten in der Wand des Magma-Doms und konnten sich nicht mehr rühren.
    Ihre Lage war mehr als ernst, das begriffen sie in diesem Moment alle. Nur noch ein Wunder würde sie retten können.
    ***
    Mr. Silver hatte Tansul bis zur Weißglut gereizt. Er attackierte die Lavabestie mit starken Dämonenformeln, die die schwarze Kraft im Ungeheuer teilweise auflöste.
    Tansul wurde schwach, und ich hoffte auf eine echte Chance, mit diesem gewaltigen Monster fertigzuwerden.
    Wir waren den Hang des Feuerbergs hochgestürmt, während sich die Lavabestie wie verrückt gebärdete. Mr. Silver wiederholte die stärksten und wirksamsten Spruchattacken immer wieder in der Dämonensprache, die kein Mensch je beherrschen kann.
    Er setzte Tansul damit so sehr zu, daß ich zum erstenmal an einen Sieg glaubte.
    Zehn Meter trennten uns noch vom Krater, in dessen Tiefe Tansul fürchterlich rumorte. Was würden wir sehen, wenn wir den Kraterrand erreichten?
    Nur noch zehn Meter…
    Tansul war angeschlagen, war geschwächt – das dachten wir, denn so sah es aus, aber dann griff vermutlich Vulkan ein und pumpte das Höllenwesen mit neuer Magie voll.
    Mit ohrenbetäubendem Gebrüll raste Tansul hoch. Wir hatten nicht damit gerechnet. Flüssiges Gestein tropfte von seinem grauenerregenden Körper, und er hielt riesige Lavaklumpen in seinen Händen.
    Ich sah, wie er sie hochschleuderte, und mir stockte der Atem, denn die Lava bildete über uns in der Luft einen tödlichen Glutsee, der für einen Sekundenbruchteil zwischen Himmel und Erde hing, bevor er flach und ellipsenförmig auf uns herabfiel.
    Das ist das Ende! schoß es mir siedendheiß durch den Kopf. Ich wollte herumwirbeln und die Bergflanke hinunterstürmen, hätte jedoch den Gefahrenbereich unmöglich verlassen können. Die Zeit reichte einfach nicht.
    Ich hatte keine Ahnung, wie Mr. Silver damit fertig wurde, schließlich hatte er etliche Abwehrmöglichkeiten. Mir war nur klar, daß ich den Kontakt mit der glühenden Lava nicht überleben würde.
    ***
    Der Ex-Dämon packte mich und riß mich zu Boden. Er selbst blieb stehen und hob dem herabfallenden Glutsee die Hände entgegen, als wollte er ihn auffangen.
    Sein Schrei traf die flache Lavamasse; ich sah, wie über seinen Handflächen die Luft flimmerte und begriff, daß Mr. Silver ein schützendes Kraftfeld errichtete.
    Hoffentlich hält es! dachte ich, während sich das Flimmern in Gedankenschnelle ausbreitete und uns einhüllte, und dann hörte ich das Klatschen der Lava.
    Sie fiel auf den von Mr. Silver über uns geschaffenen Schutzschirm und ließ weder Hitze noch Magma zu uns durch. Ich atmete erleichtert auf.
    »Das ging gerade noch mal gut«, sagte ich zu meinem Freund.
    Wir waren völlig eingeschlossen, konnten von der Welt nichts mehr sehen. Auf dem Schutzschirm glühte das flüssige Gestein, das uns um ein Haar zugedeckt hätte.
    »Du hättest mit einem Lava-Pyjama nicht besonders gut ausgesehen«, sagte der Ex-Dämon grinsend. »Deshalb mußte ich die Anprobe verhindern.«
    »Es ist jetzt nicht der richtige Moment für lockere Sprüche, Silver«, sagte ich kratzig und erhob mich.
    Mir stand der Schweiß auf der Stirn, und meine Knie flatterten.
    Kein Wunder, ich hatte soeben einem qualvoll heißen Tod ins Auge gesehen.
    »Ob Tansul denkt, uns geschafft zu haben?« fragte ich.
    »Anzunehmen, denn nun gibt er Ruhe«, antwortete Mr. Silver.
    Ich wischte die Schweißtropfen mit dem Ärmel von meiner Stirn.
    »Dieses Monster wird uns noch einiges aufzulösen geben.«
    »Habe ich dich nicht mal sagen hören: Schwierigkeiten sind dazu da, um überwunden zu werden?«
    »Kann schon sein. Da wußte ich noch nichts von Tansul.«
    Der Ex-Dämon nickte. »Die Latte liegt diesmal ziemlich hoch, aber wir kommen drüber, Tony.«
    Ich schaute mich um. Der Schutzschirm nahm Einfluß auf die glühende Lava. Ich hörte es knistern und knacken, und mir war, als könne ich sehen, daß das flüssige Gestein an manchen Stellen dunkle Flecken bekam.
    Die Lava erkaltete. Mr. Silvers Magie beschleunigte diesen Prozeß.
    Das Glühen nahm mehr und mehr ab, und bald war nur noch hartes, schwarzes Lavagestein um uns.
    Aber noch saßen wir fest, und ich fragte den Ex-Dämon: »Kommen wir aus dieser Lavafalle auch wieder raus? Oder haben wir uns selbst gefangen?«
    »Mal sehen, was ich tun kann«, brummte Mr. Silver und schloß die perlmuttfarbenen Augen. Seine Silberbrauen

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