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045 - Mörder der Lüfte

045 - Mörder der Lüfte

Titel: 045 - Mörder der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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dich loslasse, dann musst du versprechen, augenblicklich mit deiner Bande zu verschwinden«, verlangte Dorian und drückte einen Moment lang noch fester zu.
    Der Rocker bäumte sich auf, versuchte, Dorian abzuwerfen, aber durch das Kreuzsymbol war er gelähmt.
    »Ich dachte, wir seien Verbündete«, keuchte er atemlos.
    »Wenn du mit allen deinen Verbündeten so umgehst, dann bedanke ich mich.«
    Alkahest zuckte wie unter epileptischen Anfällen. »Ich … hatte den Auftrag, Ihnen eine Nachricht zu überbringen, Hunter.«
    »So?« Dorian glaubte, dem Dämonen-Rocker genug zugesetzt zu haben, und ließ ihn los. »Und welche?«
    Demur Alkahest richtete sich schwer atmend auf. Bevor er noch auf die Idee kommen konnte, sich bei Dorian zu revanchieren, holte der Dämonenkiller seine gnostische Gemme hervor, die er an einer Kette um den Hals trug, und spielte damit.
    Alkahest wich zurück.
    »Das zahle ich dir heim, Hunter«, sagte er grimmig.
    Dorian lächelte verächtlich. »Bei unserem letzten Zusammentreffen hast du dich darüber beschwert, dass ich zu bieder geworden sei. Jetzt weißt du endlich, dass ich auch anders kann.«
    »Meine Zeit kommt noch.«
    »Genug davon!« Dorian machte eine ungeduldige Geste. »Sag', was du zu sagen hast, und dann verschwinde.«
    Demur Alkahest schwang sich auf sein Motorrad, das er neben der Tür abgestellt hatte, und startete den Motor. Als er sich auf dem Sitz halb zu Dorian umdrehte, war sein Gesicht wieder völlig ausdruckslos.
    Langsam, fast bedächtig, zog er den Reißverschluss seiner Lederjacke auf. Dorian sah darunter eine Bewegung. Doch noch bevor er erfassen konnte, was darunter zum Vorschein kam, schoss das Ding schon heraus.
    Es stieß kreischend hoch und prallte gegen die Decke. Blut spritzte. Alkahest lachte wild und gab Gas. Lilian schrie wieder. In der Diele entstand ein Tumult. Motorräder heulten auf, und dann krachten Schüsse.
    Dorian sah zwischen den ledergekleideten Untoten Marvin Cohen auftauchen. In seiner Rechten blitzte ein Mündungsfeuer. Die Projektile schlugen in die Lederjacken der Untoten, erschütterten sie, konnten sie jedoch nicht aufhalten.
    Im Wohnzimmer erscholl ein ohrenbetäubendes Gekreische.
    Dorian schenkte seine Aufmerksamkeit wieder dem Ding, das Alkahests Lederjacke entfleucht war. Und jetzt erkannte er, dass es sich um einen riesigen Raubvogel handelte, der aus dem Raum zu entkommen versuchte.
    Lilian drückte sich fest gegen die Sitzbank und verbarg ihren Kopf in den Händen. Einmal verfing sich der Raubvogel auf seinem Irrflug durch das Zimmer in ihrem Haar und riss ihr ein ganzes Büschel aus.
    Dorian ergriff ein Bein des Sessels, den einer der Rocker in Trümmer gefahren hatte, und schlug damit nach dem Vogel. Es war eine Harpyie, das erkannte er jetzt ganz genau, obwohl der Vogel keine Sekunde zur Ruhe kam.
    Die Harpyie prallte immer wieder gegen die Wände und verursachte dort blutige Spuren. Bei einem Aufprall riss sie ein Bild von der Wand, und beim nächsten Anflug hinterließ sie auf dem helleren Mauerviereck seltsam verschnörkelte Blutspritzer.
    »Mein Gott!«, rief Cohen aus, als er ins Wohnzimmer kam.
    Er musste sich unter dem heranschießenden Raubvogel ducken, der wie blind gegen den Türstock raste. Seine Krallen und sein Schnabel gruben tiefe Furchen in das Holz.
    Cohen erholte sich rasch von seinem Schreck. Als der Raubvogel wieder auf der anderen Seite des Zimmers war, hob er seine Pistole und drückte ab.
    Der donnernden Detonation folgte ein letzter Schrei des Vogels. Dorian sah, wie sein Körper platzte, als wäre er von einem Dumdum-Geschoss getroffen worden. Federn stoben nach allen Seiten auseinander, segelten durch die Luft, blieben an den blutbesudelten Wänden kleben. Hunderte von Fragmenten der explodierten Harpyie hatten sich im Wohnzimmer verloren.
    Der Vogel war nicht mehr. Und plötzlich herrschte eine unheimliche Stille.
    Da erklang Cohens besorgte Stimme: »Ist mit Ihnen alles in Ordnung, Lilian?«
    Sie nickte schwach. Ihr Gesicht war blasser als sonst, ihr Haar zerzaust. Von der Stelle, wo ihr die Harpyie ein Haarbüschel ausgerissen hatte, zog sich ein schmales Rinnsal aus Blut über ihr Gesicht.
    »Was hat denn das nun wieder zu bedeuten?«, erkundigte sich Cohen besorgt.
    Dorian war betroffen, als er sah, wie sich Lilian schutzsuchend an Cohen lehnte. Er war nicht blind, er ahnte, was gespielt wurde. Nicht, dass er eifersüchtig war, aber es schmerzte ihn, dass es zwischen ihm und Lilian so enden

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