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045 - Mörder der Lüfte

045 - Mörder der Lüfte

Titel: 045 - Mörder der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Señor!«
    »O doch«, widersprach Dorian.
    Eine Weile herrschte Stille, dann sagte Jimenez:
    »Das war ein guter Schuss, Señor Hunter«, sagte er dann. »Ich habe Ihnen zu danken.«
    »Wie wollen Sie mir denn danken?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber ich. Auch ich möchte den weißen Adler zur Strecke bringen. Wir haben die gleichen Interessen. Wenn Sie sich dankbar erweisen wollen, dann arbeiten Sie mit mir zusammen.«
    »Der weiße Adler gehört mir!«, rief Jimenez heftig. »Und wenn Sie mir in die Quere kämen, würde ich Sie trotz allem töten, Señor Hunter.«
    »Dazu kommt es bestimmt nicht«, beruhigte ihn Dorian. »Die Rache überlasse ich gerne Ihnen. Sie können den weißen Adler töten. Ich möchte nur den Kopf des Mannes, der dahintersteckt. Er hält eine Frau gefangen, die für mich alles bedeutet. Mir geht es nur um sie.«
    Jimenez sah ihn mit einem mitleidigen Blick an, der bedeuten mochte, dass wenig Hoffnung bestand, dass diese Gefangene noch lebte und es viel wahrscheinlicher war, dass Castillo sie den Raubvögeln vorgeworfen hatte.
    Aber daran glaubte Dorian nicht. Er kannte die Hintergründe gut genug, um Hoffnung zu hegen, dass Coco noch am Leben war.
    »Wie haben Sie sich den Kampf vorgestellt, Señor Hunter?«, wollte Jimenez wissen. »Erstens einmal bestehe ich darauf«, antwortete Dorian, »den Jungen nicht als Köder einzusetzen. Wir haben einen viel besseren Köder. Das Flugzeug.«
    »Damit kommen Sie dem weißen Adler nicht bei«, behauptete Jimenez.
    »Ich sagte auch, dass das Flugzeug nur der Köder für den weißen Adler sein soll«, erklärte Dorian. »Das Flugzeug wird ihn aus seinem Versteck locken. Es stellt eine Herausforderung an ihn dar. Und wenn er sich auf den Köder stürzt, lassen Sie Ihren Racheadler los.«
    »Das hört sich nicht schlecht an«, meinte Jimenez nachdenklich.
    »Und was wird aus mir?«, wollte Pedro wissen. Jimenez legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Señor Hunter hat Recht. Es war ein unverantwortlicher Leichtsinn von mir, dich dieser Gefahr auszusetzen. Du wirst bei mir bleiben und gemeinsam mit mir den Kampf der beiden gefiederten Giganten beobachten. Wir wollen Beobachter sein und in Gedanken mit dem Racheadler kämpfen. Und wir werden bei seinem Sieg mit ihm triumphieren. Das wird der schönste Tag unseres Lebens werden, Pedro.«
    Dorian blickte weg, als er sah, wie dem verbitterten, abgehärteten Mann die Augen bei seinen eigenen Worten vor Rührung feucht wurden.
    »Bis wann werden Sie Ihren Adler soweit haben, dass er den Kampf aufnehmen kann?«, erkundigte sich Dorian.
    »Er ist bereit.«
    »Dann könnten wir morgen zum entscheidenden Schlag ausholen.«
    »Warum nicht heute?«
    Dorian machte eine beschwichtigende Handbewegung.
    »Selbst wenn wir heute noch das Flugzeug startbereit kriegen, müssen wir zuerst einmal einen Erkundungsflug machen. Wenn es dabei keine Komplikationen gibt, können wir morgen zuschlagen. Einverstanden?«
    »Einverstanden.«
    Sie besiegelten die Abmachung durch Handschlag. Aber Jimenez gab Dorians Hand nicht sofort frei.
    »Der weiße Adler gehört mir!«, betonte er.
    »Das verspreche ich Ihnen«, entgegnete Hunter.

    Coco musste Castillos Einladung nachkommen, wenn sie ihn nicht verärgern wollte. Sie musste wieder ihre Hütte verlassen, den schmalen Pfad unter dem Adlerhorst entlang balancieren und sich den mörderischen Blicken der unzähligen Raubvögel aussetzen. Sie hatte jedes Mal das Gefühl, dass diese Blicke sie durchbohrten, in ihren Leib hineinblickten und das Kind darin betrachteten.
    Aber als sie diesmal ihre Hütte verließ, hatte sie einen Poncho übergestreift, der ihren Körper vor den Blicken der gefiederten Mörder schützen sollte.
    Als sie vor Castillos Hütte ankam, stürzte dieser plötzlich mit einem Wutgeheul heraus.
    »Runter mit dem Fetzen!«, schrie er. Zerrte an ihrem Poncho, und der Falke auf seiner Schulter riss daran, bis der Stoff in Streifen hing.
    Als Coco ohne Poncho dastand, beruhigte sich Castillo sofort. Er war wieder der höfliche und zuvorkommende Gastgeber.
    »Tut mir Leid, Coco, dass ich mich so gehen ließ«, entschuldigte er sich. »Aber ich kann nicht zulassen, dass ein so herrlicher, makelloser Körper den Blicken meiner Tierchen verborgen bleiben soll. Ich muss nachdrücklich darauf bestehen, dass Sie sich ihnen in Ihrer ganzen Schönheit zeigen. Allerdings muss ich mich berichtigen. Einen kleinen Makel haben Sie schon …« Und sein Schulterfalke starrte auf die

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