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045 - Mörder der Lüfte

045 - Mörder der Lüfte

Titel: 045 - Mörder der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hinüber. Durch das Fernrohr erkannte er, dass der Junge einen gehetzten Gesichtsausdruck hatte.
    Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Er lief, als sei er vor etwas auf der Flucht. Die weiße Adlerfeder steckte in seinem Haar.
    »Nimm sie in die Hand, Junge, damit du sie wegwerfen kannst, wenn der Adler sich auf dich stürzt!«, sagte Jimenez eindringlich, als könnte er durch seine Worte Pedro dazu veranlassen, das Richtige zu tun.
    Aber der Junge tat nichts und hielt sich nicht an die Anweisungen, die Jimenez ihm eingetrichtert hatte.
    Bleibe immer im unebenen Gelände! Lass den Himmel nicht aus den Augen! Trage die Adlerfeder nur in der Hand! Lass sie niemals im Haar stecken, wenn du zu mir kommst – sonst ist der Kopf ab!
    Pedro floh. Ja, er war auf der Flucht. Vor wem? Jimenez konnte in weitem Umkreis keinen Vogel sehen, nur den Racheadler, der hoch oben mitten in der Bewegung anzuhalten schien.
    Hatte er die verhasste weiße Adlerfeder bemerkt?
    Jimenez blickte durch das Fernrohr wieder zu Pedro hinüber. Jetzt entdeckte er seinen Verfolger. Es war der Gringo, der mit dem Flugzeug oberhalb von Contrabandista gelandet war.
    Dorian Hunter!
    Jimenez ballte die freie Hand zur Faust.
    Dieser verdammte Gringo hatte Pedro so durcheinandergebracht, dass er alle Vorsichtsmaßnahmen vergaß – der Junge würde den Gringo auch noch zu ihrem Versteck führen.
    Da stieß der Adler herab. Er sauste wie ein Stein vom Himmel.
    »Pedro! Weg mit der Feder!«
    Alle Geheimhaltung vergessend, sprang Jimenez auf dem Felsen hin und her und winkte mit den Armen.
    Dann legte er die Hände wie ein Trichter an den Mund:
    »Die Feder! Wirf sie fort.«
    Der Gringo war Pedro schon nahe auf den Leib gedrückt. Jetzt blieb dieser Hunter stehen, blickte in den Himmel und sah den Racheadler. Er hob die Winchester.
    »Nein!«
    Jimenez traten Tränen der Wut in die Augen. Der Gringo durfte seinen Adler nicht abschießen. Er war sein ganzer Lebensinhalt. Er konnte nicht noch einmal von vorne beginnen.
    Hunter folgte mit dem Gewehrlauf dem Raubvogel, der immer noch im Sturzflug herabkam.
    Pedro merkte nichts davon. Und darüber war Jimenez irgendwie froh. Wie die Sache auch ausging, der Junge sollte nichts merken. Er sollte nicht darauf vorbereitet sein, wenn die mörderischen Fänge des Racheadlers das Leben aus seinem Leib schlugen – und er sollte nicht mit ansehen müssen, wie der verdammte Gringo den Adler abschoss.
    Jimenez hielt den Atem an. Jetzt bremste der Adler seinen Sturzflug, ging in die Schräge, schoss auf die Gestalt mit der weißen Feder im Haar zu.
    Jetzt!
    Ein Schuss krachte. Jimenez sah fassungslos, wie der Adler plötzlich abgebremst wurde, als sei er gegen eine unsichtbare Barriere gestoßen. Es schleuderte ihn förmlich zur Seite, die Schwingen weit ausgebreitet.
    Pedro stolperte, die weiße Feder wurde ihm aus dem Haar gerissen, wirbelte davon, und der Racheadler änderte seine Richtung, stürzte sich auf die Feder und fing sie mit den Krallen ein.
    Endlich wagte Jimenez zu atmen. Er meinte zu träumen.
    Der Gringo hatte nicht auf den Adler gezielt, sondern auf die weiße Feder – und sie Pedro vom Kopf geschossen.
    »Heilige Mutter!«, entfuhr es Jimenez erleichtert.
    Er schloss die Augen. Er zitterte am ganzen Körper.
    »Heilige Mutter!«

    »Ein schönes Tier«, sagte Dorian anerkennend, während er den Adler betrachtete, der auf einen Ruf hin auf Jimenez' Arm zurückgekehrt war. Die weiße Feder ließ er aber erst los, als er verkappt war und Jimenez ihm einen Fleischbrocken gab.
    Er hatte sich seinen Fraß verdient. Und mehr als das!
    Er brachte das unbezahlbare Tier in die Höhle zurück.
    Dorian erwartete ihn im Freien, zündete sich eine Players an und bot Jimenez die Packung an. Der Mestize nahm zwei Zigaretten und schob Pedro eine zwischen die bebenden Lippen. Der Junge schien erst jetzt zu erfassen, in welcher Gefahr er geschwebt hatte.
    »Das also ist Ihr Geheimnis, Señor Ortuga«, stellte Dorian fest. »Sie wollen den weißen Adler mit einem anderen Adler bekämpfen. Etwas Ähnliches habe ich mir fast gedacht. Aber ob das funktioniert?«
    »Der Racheadler wird den weißen Mörder besiegen«, sagte Jimenez überzeugt.
    »Ja, Sie haben ihn hervorragend auf den Zweikampf vorbereitet«, gab Dorian zu. »Aber hinter dem weißen Adler steht ein Mann mit mehr Erfahrung, mit noch mehr Hass, als Sie ihn jemals hervorbringen können. Und das wird vielleicht den Ausschlag geben.«
    »Das ist nicht Ihre Sache,

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