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0450 - Der Fürst der Finsternis

0450 - Der Fürst der Finsternis

Titel: 0450 - Der Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Panik anzukämpfen.
    »Ich bin Roul Loewensteen«, klang es aus dem Telefon. »Ich verwalte Tendyke's Home. Und wer sind Sie, bitte?«
    »Monica Peters.«
    Der Name sagte diesem Roul Loewensteen nichts.
    »Er kann nicht tot sein«, stieß Monica hervor. »Ich habe doch erst gestern noch mit ihm gesprochen! Er war gestern noch hier, ist hinübergeflogen, um in seinem Haus nach dem Rechten zu sehen! Was ist passiert, Mister Loewensteen?« Ihre Stimme überschlug sich förmlich.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    Ein Roul Loewensteen war ihm unbekannt. In Tendyke's Home gab es den Butler Scarth und den chinesischen Koch Chang. Dazu kam ein Mann, der Chauffeur, Techniker und Gärtner in Personalunion war und dessen Namen Zamorra entfallen war. Aber Loewensteen hatte er garantiert nicht geheißen. Ein so ungewöhnlicher Name hätte sich der Parapsychologe auf jeden Fall eingeprägt. Dieser Loewensteen gehört also nicht zum ursprünglichen Personal. Da mußte etwas geschehen sein, was keiner von ihnen wußte. Aber war das nicht normal, nach etwa einem Jahr, in welchem sich keiner aus der Zamorra-Crew wirklich um Tendyke's Home gekümmert hatte? Zamorra schalt sich einen Narren. Warum hatte er diese Unterlassungssünde begangen? Natürlich würde jemand aus der Nachlaßverwaltung einen Mann in den Bungalow gesetzt haben, der sich darum kümmerte; immerhin gehörte alles, was Tendyke gehörte, auch in gewisser Hinsicht zum Konzernvermögen. Wahrscheinlich stand Loewensteen also auf Rikers Gehaltsliste.
    »Ich schätze, daß Sie es sind, die sich irrt«, sagte Loewensteen gerade. »Mit wem auch immer Sie gestern noch gesprochen haben wollen, Mister Tendyke kann das nicht sein. Mister Tendyke wurde vor einem Dreivieteljahr für tot erklärt. Er fiel einem terroristischen Bombenanschlag zum Opfer, zusammen mit einigen anderen Personen. Also belästigen Sie mich nicht weiter mit diesem Nonsens.«
    Es klickte. Die Leitung war unterbrochen worden. Zamorra und Monica Peters sahen sich an.
    »Ich erwürge ihn«, drohte die sonst so friedliche Monica. »Ich bringe ihn um, diesen arroganten Fatzke. Himmel, hat der mir einen Schock versetzt… ich dachte schon, Rob sei jetzt etwas zugestoßen…«
    Zamorra lächelte.
    »Erwürge ihn lieber nicht, Mony«, sagte er. »Stell dir lieber sein dummes Gesicht vor, wenn Robert plötzlich leibhaftig vor ihm steht. Wetten, daß er blaß wie ein Schneemann wird, weil er glaubt, von einem Gespenst heimgesucht zu werden? Wetten, daß er dann ganz schnell hier anruft?«
    »Dein Wort in Merlins Ohr«, seufzte Monica Peters. »Aber einen Tritt vors Schienbein kriegt er trotzdem, falls er mir mal über den Weg läuft…« Und dann war sie mit ihren Gedanken wieder bei Julian, dem Verschollenen.
    Zamorra aber fragte sich, warum Rob Tendyke noch nicht daheim eingetroffen war. Immerhin brauchte ein Flugzeug doch schon längst keine 24 Stunden mehr, um das bißchen Atlantik hinter sich zu bringen, und ab Paris war Tendyke mit der Concorde geflogen, die immer noch die überschallschnellste Verbindung zwischen den Kontinenten darstellte, wenngleich sie das wirtschaftlich unrentabelste Flugzeug war, das jemals in der Geschichte dieses Universums konstruiert worden war.
    Dumpf erinnerte er sich des unguten Gefühls, das er am Flughafen empfunden hatte, als Tendykes Maschine startete.
    Irgend etwas schien da nicht so zu laufen, wie es eigentlich sollte…
    ***
    Hin und wieder geschah es, daß Lucifuge Rofocale Audienzen gewährte. Der Erzdämon, der sich als Mittler zwischen dem höllischen Dreigestirn, welches den Kaiser LUZIFER bildete, und den anderen Dämonenfürsten verstand, zeigte sich nur selten. Er mischte sich auch nur selten in andere Angelegenheiten. Bei wichtigen Entscheidungen aber warteten alle auf seine Stimme.
    Als Leonardo deMontagne Fürst der Finsternis wurde, hatte er es ebenso stillschweigend zugelassen, wie er verschiedene andere Aktionen hingenommen hatte. Selbst als Eysenbeiß ihn von seinem Thron ver jagte, hatte er kaltlächelnd irgendwo verborgen abgewartet, bis Eysenbeiß stürzte. Dann war er zurückgekehrt und hatte seine Position in kühler Selbstverständlichkeit wieder eingenommen, noch ehe andere danach zu streben wagten.
    Nun verneigte Stygia sich tief vor ihm. Lucifuge Rofocale hatte ihr erlaubt, vor seinem Angesicht zu erscheinen. Hinter ihr baute sich Astaroth auf, der ihr äußerlich so ähnlich sah wie seiner höllischen Gestalt mit den mächtigen Schwingen, die aus

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