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0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatten ihn nicht beobachten lassen. Aber vielleicht beobachtete ihn ein anderer. Oder Barlowe hatte alles nur als Vorwand benützt. Ich beschloß, ihn beobachten zu lassen, wenn er jetzt ging.
    Aber Barlowe wollte noch nicht gehen. Er blieb an der Tür stehen.
    »Kann ich sie sehen?« fragte er leise.
    »Erinnern Sie sich noch an den dunklen Wagen, der Sie verfolgte?« fragte Phil, der offenbar nachgedacht hatte.
    »Ein dunkler Buick. Ich habe nicht weiter darauf geachtet, weil ich ihn für einen Polizeiwagen hielt. Bitte, darf ich sie sehen?«
    »Hat sich Wye schon zur Identifizierung gemeldet?« fragte ich Phil leise. Er schüttelte den Kopf.
    »Schön, Sie können sie identifizieren!« sagte ich zu Barlowe.
    »Danke!« hauchte er und blies mir eine neue Whiskyfahne ins Gesicht.
    Als der Doc das Tuch zurückzog, sahen wir alle wieder das schöne Gesicht, das jetzt wachsbleich war. Ich beobachtete Barlowe, der lautlos zu weinen begann und näher an den Tisch hintrat. Plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper. Er richtete sich auf, und seine Stimme dröhnte durch den Raum, als er sagte:
    »Das ist nicht Janice Robbins!«
    ***
    ***
    Ich zwang ihn, noch einmal lange und gründlich auf das Gesicht zu sehen, aber er blieb fest. Als wir draußen im Büro des Arztes waren, ließ er sich in einen Sessel fallen und heulte und schluchzte so, daß wir kaum ein Wort verstehen konnten.
    »Sie ist nicht tot, o mein Gott! Sie muß noch leben!«
    »Auf dem Foto haben Sie sie aber doch erkannt!« sagte ich. Er nickte müde.
    »Diese Frau da drin«, er wurde von einem Schluchzen unterbrochen und schneuzte sich lautstark. »Die Frau sieht Janice ähnlich. Genau das Gesicht, die Haare, alles, auf dem Foto erschien sie mir fremd, so tot, aber hier, jetzt habe ich es deutlich ' gesehen, sie ist nicht Janice!«
    »Hören Sie zu, Barlowe. Schlafen Sie sich aus und kommen Sie morgen früh wieder her!« Ich half ihm hoch und achtete nicht auf seinen gemurmelten Protest. Ich ließ ihn von Kollegen nach Hause fahren.
    Ich machte mich mit Phil auf den Weg in unsere Werkstatt, wo mein Jaguar repariert wurde. Er war schon fertig. Aber wir kamen nicht dazu einzusteigen, denn ein schwarzer Cadillac rollte fast geräuschlos in den Hof und bremste sanft vor dem Haupteingang.
    »Da soll mich doch…« knurrte Phil und setzte sich in Bewegung. Ich rannte hinter ihm her. Denn am Steuer des Caddys saß eindeutig und unverwechselbar Manny Mason, der Ex-Catcher.
    Sein stahlschwarzes, öliges Haar wurde von einer grauen Chauffeursmütze bedeckt. Er trug heute keine Butlerlivree, sondern eine Fahreruniform und hellbraune Rennfahrer-Handschuhe. Sein Arm ruhte lässig auf dem Lenkrad, aber er schien sich nicht sehr behaglich hier im FBI-Hof zu fühlen, denn er zog den Kopf immer zwischen die Schultern. Neben ihm saß hoch aufgerichtet Mr. Wye, der uns mit einem schwachen Lächeln entgegensah. Dann sagte er knapp etwas zu Mason und stieg aus.
    »Ich muß um Verzeihung bitten, weil ich mich verspätet habe, aber ich konnte nicht früher weg.«
    »Sie kommen zur Identifizierung?« fragte ich.
    Wye nickte und sagte ernst: »Ich wünschte, ich könnte sie so in Erinnerung behalten, wie ich sie kannte, aber das ist wohl nicht möglich.«
    Wye folgte uns schweigend durch die langen Gänge. Er fragte nicht nach unseren Ergebnissen und nicht nach unseren Plänen. Er schien völlig in Gedanken versunken. Der Doc öffnete uns wieder, und ich merkte, daß Wye fror, als wir in die kalte Halle kamen. Er blieb vor dem toten Girl stehen und sah lange auf sie hinunter. Dann drehte er sich um und ging mit uns hinaus. Seine Gesichtsmuskeln waren verkrampft von der Anstrengung, seine Bewegung nicht zu verraten. Aber als wir draußen waren, brach er fast zusammen.
    »Bitte! Finden Sie ihren Mörder! Sie war so gut!« sagte er leise.
    »Es ist also Janice Robbins?« fragte ich.
    Wye sah verwundert auf.
    »Bitte? Ja, natürlich ist es Janice. Ich habe es doch schon gesagt, als .ich das Foto sah!«
    »Aber vielleicht ist es nur eine Frau, die ihr ähnlich sieht.« Sein Gesicht rötete sich. »Quälen Sie mich doch nicht! Sie ist es! Ich kannte sie, und ich liebte sie. Ich bin kein junger Mann mehr, ich habe viel in meinem Leben gesehen, aber sie war eine Frau, die so einmalig und großartig war, daß ich sie nie verwechseln könnte. Ich schwöre Ihnen, das hier ist Janice Robbins!«
    ***
    Ich gebe zu, daß ich der Situation ziemlich ratlos gegenüberstand. Aber vielleicht klärte

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