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0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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paßte gut in unseren Rahmen. Pinky hatte von Freunden gehört, daß bei Mrs. Wheeman im Cameron-Hotel gute und leichte Beute wartete. Daß die Zimmernummer nicht mehr stimmte, hatte er nicht gewußt. Und dann war er Zeuge des Mordes geworden.
    »Wie sah der Mann aus?« fragte ich. Pinky schüttelte den Kopf.
    »Aber das weiß ich doch nicht! Es war ein Mann, sehr groß. Jedenfalls kam es mir so vor«, schränkte er ein.
    »Du bist dann ’reingegangen?«
    »Ja. Das heißt, zuerst hörte der Mann etwas und kam auf den Balkon heraus. Ich hängte mich über die Brüstung, und er sah mich nicht. Aber er muß dann unten vor dem Haus gewartet haben, und da hat er mich gesehen und ist mir nachgegangen!«
    »Was hast du noch gesehen? Was hat dir das Girl noch gesagt, als du am Bett standest und ihre Hand hieltest?«
    »Woher… Woher wißt ihr…?« Pinky starrte uns bleich an, und wir ließen ihm Zeit, seinen Respekt vor der Polizei zu vertiefen.
    Dann berichtete er genau. , Wie er hineingegangen war und das Mädchen gesehen hatte, und wie sie noch einmal zu sich gekommen war. Sie hatte zu ihm gesagt:
    »Ich konnte doch nicht wissen, daß er…«
    »Und das nützt euch sowieso nichts!« schloß Pinky.
    Aber er irrte sich. Ich zündete mir eine Zigarette an und sah zu Phil hinüber. Er hatte den gleichen Gedanken wie ich. Der Satz von Janice deutete darauf hin, daß sie ihren Mörder gekannt hatte. Sie hatte gewußt, wer in ihrem Zimmer war, aber sie hatte ihn nicht für einen Mörder gehalten.
    »Ich wollte freiwillig zu euch kommen, und alles sagen!« rief Pinky plötzlich. Er berichtete von seinen Versuchen, nach Kanada zu fliehen, und von der Verfolgungsjagd am Hudson-Ufer. Er konnte den Mann, der ihm gefolgt war, nicht beschreiben, er wußte nicht einmal -mit Bestimmtheit, ob es der Mörder gewesen war. Die Kugel, die ihm der Arzt aus der Schulter geholt hatte, war vom gleichen Kaliber wie die Kugel, die Janice Robbins getötet hatte. Ob sie aus derselben Waffe stammte, würde die ballistische Untersuchung ergeben.
    Pinky sagte aus, daß ihm ein dunkler Buick gefolgt war, daß er ihm aber mit dem Motorrad fast bis zum FBI-Gebäude entkommen konnte. Kurz vor seinem Ziel hatte der Wagen plötzlich eine Lücke gefunden und aufholen können. Pinky hatte für einen Bruchteil die Mündung des Revolvers im heruntergekurbelten Fenster gesehen, fast einen halben Yard dicht vor sich, dann hatte er sich mitsamt der Maschine zu Boden geworfen, in dem Moment, in dem der Schuß loskrachte.
    »Jedenfalls muß unser Mörder ein Meisterschütze sein!« stellte Phil fest.
    Wir ließen Pinky allein, nachdem wir ihm versichert hatten, daß der Mörder kaum wagen würde, ihn hier aufzusuchen.
    Wir gingen in unser Office hinüber, und dort erwartete uns eine Überraschung. Der alte Neville stand in der Tür und sah uns schon entgegen. Er schwenkte einen Zettel durch die Luft und krähte:
    »Sie haben euren Mörder gefunden! Hier ist euer Mörder!«
    »Was ist los?« fragte Phil und wollte Neville den Zettel abnehmen, aber er gab ihn noch nicht her.
    »Den Mörder von diesem Girl! Sie haben die Fingerabdrücke identifiziert!«
    »Na siehst du, alter Knabe!« rief ich erfreut. »Das ist der Beweis, daß unser neumodischer Wissenschaftskram, wie du das nennst, doch zu etwas führt! So ein Ergebnis kann man' mit Pistolenduellen nicht erzielen!«
    Neville lachte und schlug sich die Schenkel vor Vergnügen.
    »Da hast du recht, du Grünschnabel! Wissenschaft! Haha!«
    Ich sah kurz zu Phil hinüber, der mich ebenfalls anstarrte. Neville war einer der ältesten G-men, einer aus der »guten alten Zeit«, als Gangsterschlachten Schlagzeilen machten. Jetzt lachte er noch immer. Hämisch lachte er sogar.
    »Was ist denn los?« fragte ich unsicher.
    »Wissenschaft, haha! Der Mann, dem die Fingerabdrücke im Hotel gehören, heißt Paul Caldon!«
    »Ja? Großartig! Gib uns doch endlich den Bericht her!« sagte Phil. Neville hörte plötzlich auf zu lachen und starrte Phil an. Widerspruchslos gab er ihm das Formular vom Washingtoner Archiv und sagte:
    »Aber leider ist er schon seit 15 Jahren tot!«
    ***
    Uns war gar nicht zum Lachen zumute. Ist ja auch kein humorvoller Zustand, wenn man glaubt, endlich den Mörder zu haben, und dann einen seit 15 Jahren toten Mann »bekommt«.
    Der Bericht aus dem Archiv war trocken und eindeutig. Die Fingerabdrücke gehörten einem Paul Caldon, der vor 15 Jahren im Alter von 22 Jahren gestorben war.
    Er war als rasanter

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