Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
gelangen. Ich packte sie, aber sie schlug um sich und strampelte wie eine Wilde. Ihre Stöckelschuhe waren nicht zu unterschätzende Waffen. Schließlich war sie erschöpft. Sie ließ die Arme sinken und widersprach nicht, als wir sie zu einem Sessel im Zimmer führten.
    Erst, als sie mich einmal voll ansah, merkte ich an dem Funkeln ihrer Augen, daß sie den Kampf noch nicht aufgegeben hatte und nur auf eine passende Gelegenheit wartete. Ich stand auf und schloß die Tür zum Gang.
    »Ich schreie nach der Polizei!«
    »Bitte, gern!« sagte Phil lächelnd. »Also seid ihr doch Polypen! Ich habe schon fast so etwas gedacht! Na, was soll es? Ich bin hier in einem falschen Zimmer, ist das ein Verbrechen?«
    »Kommt drauf an, ob Sie was mitgenommen haben«, sagte ich. Sie starrte mich böse an, aber ihr Aussehen blieb unverändert attraktiv. Ich dachte an das, was mir Sheriff Potter heute am Telefon gesagt hatte. Und mir fiel eine Frage ein.
    »Vermutlich ist der Mädchenname von Pat Larkin Robbins, stimmt es? Und Pat Robbins ist die Schwester von Janice Robbins? Und Anthony Phelps war in sie verliebt und suchte sie hier in Manhattan?«
    Ihre rosige Gesichtsfarbe verwandelte sich in durchsichtige Blässe, aber dann weiteten sich ihre Augen und schenkten mir ein Lächeln, mit dem man die ganze Arktis in Hawaii hätte verwandeln können.
    »Woher wissen Sie das alles?« hauchte sie leise.
    »Der Sheriff von Barnesville hat es uns gesagt!«
    »Oh, der gute alte Potter!« sagte sie, und ihr Gesicht bekam wieder die nette rosige Farbe. Phil zog sich einen Sessel heran und bot dem Girl eine Zigarette an.
    »Sind Sie Pat oder Janice?« fragte er. »Ich bin Janice Robbins. Pat Larkin ist meine Schwester.«
    »Ihre Zwillingsschwester?« fragte ich verblüfft.
    Janice schüttelte den Kopf. »Nein, Pat ist ein Jahr älter als ich, aber wir sehen uns fast so ähnlich wie Zwillinge, allerdings nur äußerlich.«
    »Was ist mit Phelps?« fragte ich.
    »Er wollte mich unbedingt heiraten, aber ich eigne mich nicht zur Farmersfrau!«
    »Was taten Sie hier in Phelps’ Zimmer?« Sie zögerte, schenkte mir ein sonniges Lächeln und sagte dann etwas verlegen:
    »Er hat Liebesbriefe von mir. Von früher. Ich wollte sie ihm wegnehmen!«
    »Und wo wohnt Ihre Schwester?«
    »Sie hat ein Apartment am St. Marks Place. Aber jetzt wohnt sie im Cameron-Hotel!«
    »So?« Ich beugte mich vor. Ich sah, daß ihre Augen hart blieben, nur ihr Mund lächelte etwas.
    »Sie hat Angst. Sie fürchtet sich. Sie hat es mir gesagt. Ich glaube, sie wird von einem Mann bedroht, einem früheren Freund von Ted, oder von Ted selber, ich weiß es nicht. Ich riet ihr, eine Zeitlang in ein Hotel zu ziehen, bis sie sich wieder sicher fühlt. Aber sonst — wir sehen uns nicht sehr oft!« Sie brach ab und starrte auf die Zigarette in ihren Fingern hinunter.
    »Wo arbeiten Sie?« fragte Phil sanft. Sie sah auf.
    »Bei Burtman’s, einem Kaufhaus, aber ich war heute nicht dort, ich habe Angst, daß…« Sie brach ab und sprach dann stockend weiter. »Ich habe Angst, daß mich Ted oder dieser Freund sieht, wenn ich in einem Kaufhaus arbeite. Ich wußte ja nicht, daß meine Schwester mit ihm Verbindung hatte. Das habe ich erst vorgestern erfahren. Ich weiß mir keinen Rat mehr!«
    »Kennen Sie die kleinen Elfenbeinfiguren von Mr. Wye?«
    Sie starrte mich verwundert an.
    »Bitte?«
    »Sie kennen doch Wye? Randolph Wye?«
    »Nein, nie gehört. Auch von Figuren habe ich keine Ahnung. Was meinen Sie?«
    »Glauben Sie, daß Ihre Schwester Ihren Namen angenommen haben könnte?«
    Sie sah mich nachdenklich an: Endlich sagte sie:
    »Ich weiß es nicht. Wir verstehen uns nicht besonders. Wir sind zu verschieden. Sie hat mich nur neulich angerufen, weil sie sonst niemanden hatte, dem sie vertrauen konnte, aber was auch immer sie tat, ich weiß es nicht. Nur einmal traf sie Anthony, er' erzählte mir davon, er sah sie dann in einen schicken Cadillac steigen, aber sonst weiß ich nichts. Warten Sie auf Anthony?«
    »Er ist tot. Ebenso wie Ihre Schwester. Ermordet!«
    Sie sah mich eine ganze Weile lang so an, als hätte sie mich nicht richtig verstanden. Dann murmelte sie kaum verständlich:
    »Arme Pat, nicht einmal das Hotel konnte sie schützen!« Sie sah mich mit blitzenden Augen an.
    »Suchen Sie diesen Säufer, diesen Ted Larkin. Er muß sich hier herumtreiben!«
    »Wo wohnen Sie?«
    »1072, 49. Street East, Apartment 211.«
    »Gut, gehen Sie jetzt nach Hause. Morgen werden wir Sie

Weitere Kostenlose Bücher