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0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls

0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls

Titel: 0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
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in den Wagen. »Das wäre im Moment wohl sinnlos«, spottete er gutmütig. »Sie haben den ganzen Wald doch abgegrast!«
    In der verglasten Box hinter den Zapfstellen läutete das Telefon. »Bin gleich zurück«, sagte Harker. Er betrat die Box und nahm den Hörer ab. Ich sah ganz zufällig, wie sich sein Gesicht jäh veränderte. Das Kinn klappte nach unten. Er sah erschreckt und verstört aus.
    Phil lehnte mit verschränkten Armen am Wagen und hielt sein Gesicht der Sonne entgegen. »Wenn ich noch mal auf die Welt komme, dann nur als Förster!« sagte er mit geschlossenen Augen.
    »Am besten gleich mit Bart, damit deine Mutter auch genau erkennt, wofür du bestimmt bist.«
    »Lieber nicht«, meinte er grinsend. »Es könnte mir sonst passieren, daß sie mich zum Weihnachtsmann ausbilden.«
    »Auch kein übler Job«, sagte ich. Ich schaute noch immer zu Harker hinüber. Er schüttelte den Kopf, als wäre er außerstande, zu begreifen, was der Teilnehmer sagte.
    »Hallo, Jerry«, ertönte in diesem Augenblick hinter mir eine Stimme. Es gab auf dieser Welt nur eine Stimme, die diesen Klang hatte. Bienenhonig mit Arsen! Ich fuhr herum. Tatsächlich, es war Fay.
    Fay Sutherland.
    Sie sah aus wie immer, nämlich blendend. Phil hob blinzelnd die Lider. Es war eine Schau, sein Gesicht zu beobachten. Seine Miene schien sich nicht dafür entscheiden zu können, ob sie Abscheu oder Bewunderung ausdrücken sollte.
    Ich konnte ihn verstehen. Fay war bühnenreif, in jeder Hinsicht, aber sie war nicht gerade unser Liebling. Sie führte die schärfste Feder sämtlicher Klatschjournale, sie war zynisch und raffiniert zugleich, sie arbeitete mit Gangstern zusammen und genoß es, in ihren Artikeln die Polizei in der Luft zu zerreißen. Ein gewisser Teil der Leser liebte sie. Sie schrieb genau das, worauf es diesem Teil ankam. Sex, Brutalität und Indiskretionen aller Schattierungen waren die bevorzugten Themen.
    »Hallo, Fay«, sagte ich matt. Ich hatte keine Ahnung, woher sie gekommen war und was sie hier tat. Aber wenn Fay in der Nähe war, konnte man sicher sein, daß bald etwas passieren würde. Oder schon passiert war. »Was tust du denn hier?«
    Wir kannten uns näher aus der Zeit, als sie noch für die seriöse Presse gearbeitet hatte. Sie hatte die Arbeit aufgegeben, als ihr klargeworden war, womit sie sehr viel mehr Geld verdienen konnte.
    »Ich hatte eine Panne«, meinte sie und wies mit dem Daumen auf die Blechbaracke. »Bis hierher bin ich gekommen, dann war es aus und vorbei.«
    Ich schlenderte auf den Schuppen zu. Tatsächlich. Im Inneren der Werkstatt stand Fays grasgrüner Iso-Rivolta. Ein Wagen, den jeder in New York kannte, der ein bißchen Ahnung von der Prominenz hatte. »Schreibst du neuerdings für das Magazin ›Wald und Heide‹?« fragte ich bissig. »Es ist das erste Mal, daß ich dich außerhalb New Yorks antreffe.«
    »Ich habe einen Tip bekommen. Einen sehr vagen Tip«, sagte sie. »In Greenpound sollte etwas passieren. Aber ich bin nicht bis dahin gekommen.«
    »Wann sollte denn etwas passieren?«
    »Im Morgengrauen.«
    »Hast du einen Anruf bekommen?«
    »Ja«, sagte sie. »Anonym.«
    »Du kannst nach Hause fahren«, meinte ich. »In Greenpound gibt es nichts Neues. Bis vor einer Stunde waren wir mit dem Sheriff zusammen. Er…«
    Ich unterbrach mich, da Harker aus der Box kam. Er lief etwas torkelnd, als hätte er einen getrunken. »Mr. Cotton?« fragte er heiser. »Mr. Decker? Bill bittet Sie, sofort zurückzukommen. Er hat gerade einen Toten entdeckt!«
    »Na, bitte!« meinte Fay und streifte ihre hellen Wildlederhandschuhe über.
    »Ich wußte doch, daß es hier etwas für mich zu tun gibt.«
    ***
    Zu dritt fuhren wir zurück. Harker mußte bei der Tankstelle bleiben. Er hatte Fay versprochen, den Wagen innerhalb der nächsten Stunden fertigzumachen. Ich bezweifelte, daß wir vor dem Mittagessen zurück sein würden.
    Fay saß zwischen uns. Wir hatten ihr den Fensterplatz angeboten, aber sie wollte partout in der Mitte sitzen. »Zwischen zwei richtigen Männern«, wie sie spöttisch gesagt hatte. Bei Fay klang beinahe alles spöttisch, auch wenn sie etwas ernst meinte.
    Sie rauchte eine Zigarette.
    »Erzähl uns, was der Mann am Telefon gesagt hat«, bat ich sie. »Es war doch ein Mann?«
    »Sicher«, nickte sie. »Er meinte, er hätte einen fetten Happen für mich. Einen richtigen Knaller. Etwas für die Schlagzeile. Ich stellte ihm ein paar Fragen, aber er wich mir aus. Er wollte nicht ins Detail

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