0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls
kommen«, meinte Neville und betrat das Zimmer. Sekunden später riß er die Tür wieder auf. Der Beamte stand noch immer neben dem Stuhl, einen Ausdruck grüblerischen Mißtrauens auf den Zügen. »Kommen Sie sofort herein!« rief Neville mit gedämpfter Stimme. »Es ist etwas Schreckliches passiert…«
Der Beamte gab sich einen Buck. Er hastete über die Schwelle des Krankenzimmers. Im gleichen Moment traf ihn der Pistolenschaft an der Schläfe. Es war ein knallharter, gezielter Schlag, der nicht ohne Wirkung blieb.
Der Beamte brach zusammen und blieb bewußtlos am Boden liegen.
Daisy Cullers schlug die Bettdecke zurück. Sie schwang die Füße auf den Boden und erhob sich. »Fabelhaft!« sagte Neville. »Du bist schon angezogen!« Er streifte den Arztkittel ab und warf ihn zusammen mit dem Stethoskop in die Ecke.
»Wie kommen wir hier heraus?« fragte Daisy Cullers schweratmend. »Wir müssen an dem Office der Stationsschwester vorbei! Außerdem werden sie mich unten in der Rezeption erkennen!«
Grinsend zog er ein flaches Paket aus dem Jackett. Er zerriß das Papier. Eine hutähnliche Filzkappe kam zum Vorschein. An der Kappe war ein kurzer dichter Schleier befestigt. »Das sollte den Fall ritzen«, meinte er.
Daisy Cullers drehte die Kappe mit skeptischem Gesichtsausdruck zwischen den Händen. »Das ist Unsinn! Solche Kappen tragen junge Witwen beim Begräbnis ihres Mannes… aber bestimmt nicht im Zusammenhang mit einem türkisfarbigen Kostüm, wie ich es anhabe!«
»Ehe das die Schwestern begreifen,' sind wir längst über alle Berge«, drängte er.
Daisy Cullers setzte die Kappe auf. »Geht es so?«
»Prächtig. Ab jetzt!«
»Moment, ich muß noch Schuhe anziehen.« Sie schlüpfte in ihre Pumps. Dann verließen sie das Zimmer. Der Beamte am Boden rührte sich nicht.
Ohne Schwierigkeiten gelangten sie aus dem Krankenhaus ins Freie. Es gab zwar einige Schwestern, die ihnen verdutzt nachblickten, aber keine schien die wahren Zusammenhänge zu ahnen. Neville atmete auf, als sie rasch den Parkplatz überquerten. Er lachte plötzlich leise.
»Was findest du so lustig?« fragte Daisy Cullers nervös. »Wir haben gerade die erste Hürde genommen. Uhd erwarten auf der Flucht hundert weitere!«
»Mich erheitert der Gedanke, daß dein Ex-Freund mit uns fahren wird«, sagte er.
»Wie soll ich das verstehen?«
Neville grinste. »Hugh liegt im Kofferraum meines Wagens.«
Daisy Cullers blieb stehen. »Im Koffer raum?«
Neville zuckte die Schultern. »Ich konnte ihn nicht im Haus liegen lassen. Es ist besser, wenn die Polypen annehmen, er sei getürmt. Komm jetzt! Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
Daisy Cullers gab sich einen Ruck. Mit gesenktem Kopf trottete sie neben Neville her. »Wohin mit der Leiche?« fragte sie.
»Das wird sich finden.«
»Mir ist ganz schlecht.«
»Angst?«
Daisy Cullers schüttelte den Kopf. »Nein, Schmerzen. Unter dem Verband juckt es wie verrückt.«
»Du mußt die Zähne zusammenbeißen. So, hier ist der Wagen.« Er öffnete den vorderen Schlag und ließ Daisy einsteigen. Dann ging er um deh Wagen herum. Er merkte plötzlich, daß jemand hinter ihm war. Mit einem Ruck drehte er sich um. Seine Kinnlade klappte nach unten. Schweigend nahm er die Hände hoch.
»So ist’s brav«, lobte ich.
Phil trat von hinten an Neville heran und nahm ihm die Pistole ab. Phil beschnupperte den Lauf und sagte: »Leichte Arbeit für die Boys aus dem Labor!«
»Nicht nur für die«, sagte ich. »Auch der District Attorney wird sich freuen. Das ist ein Fall nach seiner Mütze.«
»Haben Sie hier auf mich gewartet?« stieß Neville hervor.
»Nicht unbedingt auf Sie«, erklärte Phil ruhig, »aber natürlich war uns klar, daß etwas geschehen würde. Die Arme können Sie übrigens ’runternehmen. Wie Sie sehen, habe ich Ihnen ein Paar Handschellen mitgebracht, beste amerikanische Präzisionsarbeit! Sie gehören nun mal zu den unentbehrlichen Requisiten unserer Rechtspflege!« Er starrte an mir vorbei ins Leere, während die Handschellen um seine Gelenke klickten. Daisy Cullers kletterte aus dem Wagen. »Er hat Hugh getötet!« würgte sie hervor. »Hugh liegt im Kofferraum des Wagens. Bitte, bringen Sie mich zurück ins Hospital. Ich werde sonst ohnmächtig…«
seinem Wagen, legte ein Gewehrfutteral, Kampra und Fernglas auf den Nebensitz, Stieg ein und fuhr davon. An der nächsten Kreuzung bog er so ab, wie Joshua es erwartet hatte.
Joshua folgte in größerem Abstand, das hellrote
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