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0452 - Planet der Pazifisten

Titel: 0452 - Planet der Pazifisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesehen hatte. Der Bauweise nach mußte es sich um einen Silo handeln. Vor dem Eingang standen ein paar Lofsooger und unterhielten sich. Tschubai versteckte sich in einer Bodenmulde und beobachtete.
    Er hörte die Stimme der Fremden, verstand aber nicht, worüber sie sprachen.
    Gucky! dachte er intensiv.
    Er wußte, daß der Ilt ständig telepathischen Kontakt zu ihm hatte. Tschubai besaß keine telepathischen Fähigkeiten, so daß die Verbindung zwischen dem Mausbiber und ihm einseitig war.
    Tschubai wiederholte seinen intensiven Ruf.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Gucky materialisierte neben ihm und schaute sich um.
    „Ist das alles, was du entdeckt hast, Ras?"
    „Ja", gab Tschubai knapp zurück. „Hattest du mehr Erfolg?"
    Gucky rollte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme über der Brust und zeigte hochmütig seinen Nagezahn.
    „Ein kleiner Unterschied war schon immer, Alter!"
    Tschubai warf einen Erdbrocken nach ihm, aber Gucky wich geschickt aus.
    „Was hast du entdeckt?"
    „Eine Station, die meiner Meinung nach zum größten Teil unter der Oberfläche liegt. Die Bauwerke sind, soweit überhaupt sichtbar, aus Kunststoff und Metall. Das unterscheidet sie von den Lager- und Farmhäusern der Lofsooger."
    „Und wo ist das?"
    „Ungefähr achtzig Kilometer westlich von hier, direkt am Meer."
    Tschubai blickte zum Himmel hinauf. Die Sonne war untergegangen. Am Horizont tauchten die ersten Nachtwolken auf.
    „Wir müssen uns beeilen, wenn wir jetzt noch etwas erreichen wollen."
    Gucky nickte und ergriff Tschubai an der Hand. Sie teleportierten gemeinsam, aber Tschubai überließ dem Ilt die Führung.
    Sie materialisierten auf einem alten Holzboot mitten im Meer.
    Tschubai war so überrascht, daß er fast über Bord gefallen wäre.
    Gucky kicherte.
    „Der Platz ist etwas ungewöhnlich, Ras!" Er deutete in Richtung des Ufers. „Ich hoffe jedoch, daß du durch diesen Anblick entschädigt wirst."
    Tschubai drehte sich vorsichtig um. Was er sah, überraschte ihn, denn er hatte ein solches Gebäude auf Lofsoog nicht erwartet. Es war in seiner Ausdehnung nicht besonders groß, wirkte aber durch seine Kompaktheit massiv und unzerstörbar.
    Es ragte etwa fünf Meter über dem Boden. An einem hundert Meter langen Hauptteil schlossen sich im rechten Winkel dreißig Meter lange Seitengebäude an.
    „Es reicht tief unter die Planetenoberfläche", informierte Gucky seinen Freund. „Ich empfand Gedankenimpulse aus großer Tiefe."
    Der Mausbiber ergriff Tschubai am Arm.
    „Folge mir aufs Dach, dann wirst du feststellen, warum wir nichts entdeckt haben."
    Sie teleportierten.
    Als Tschubai wieder Boden unter den Füßen spürte, stellte er verblüfft fest, daß es Sand war. Der gleiche Sand wie am Ufer.
    „Sie haben das Dach mit Sand aufgefüllt", erklärte Gucky.
    „Von oben ist das Gebäude deshalb nicht zu sehen." Er scharrte mit den Füßen im Sand. „Dieses Material scheint außerdem eine Art Ortungsschutz zu sein, denn die Anlagen der CMP-1 haben nicht angesprochen."
    Tschubai kratzte sich am Hinterkopf.
    „Die Lofsooger sind also keineswegs so primitiv, wie sie sich den Anschein geben."
    „Früher war diese Welt ein wissenschaftliches Großlabor", erinnerte der Mausbiber. „Ich glaube, daß dieses Gebäude noch ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist. Wahrscheinlich haben die Lofsooger durch Überlieferung gelernt, die in dieser Station stehenden Anlagen zu bedienen."
    Tschubai deutete mit dem Daumen nach unten.
    „Glaubst du, daß hier auch die Waffe untergebracht ist, mit der die Lofsooger die Besatzung des Kreuzers außer Gefecht gesetzt haben?"
    „Ich bin überzeugt davon."
    Tschubai brannte darauf, ins Innere des Gebäudes zu springen und sich umzusehen. Er erinnerte sich jedoch an Rhodans Befehl, daß sie nur Beobachtungen durchführen und dann zurückkehren sollten. Außerdem war es möglich, daß dieses Gebäude gegen Teleportersprünge abgeschirmt war.
    „Es ist schon fast dunkel", riß die Stimme des Mausbibers Tschubai aus seinen Gedanken. „Ich schlage vor, daß wir jetzt zu unserem Versteck zurückkehren und Perrys Befehle abwarten. Ich glaube nicht, daß wir vor morgen früh etwas unternehmen werden."
    Tschubai unterdrückte eine enttäuschte Bemerkung. Er durfte dem Mausbiber keinen Anlaß für ein selbständiges Handeln geben. Gucky würde nur allzu schnell bereit sein, dieses Gebäude auf eigene Faust zu untersuchen.
    „Hast du feststellen können, wieviel Lofsooger sich hier

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