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0452 - Udexa kommt

0452 - Udexa kommt

Titel: 0452 - Udexa kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Herzschlag kämpfte förmlich gegen den Druck an.
    Auch die im Wagen sitzenden Fahrgäste hatten die Killer-Kröte jetzt gesehen. Das nackte Entsetzen ließ die Leute so reagieren, denn Udexa konnte killen, wenn sie wollte.
    Tat sie es?
    Nein, sie ließ den Wagen vorbeirasen. Vielleicht war auch alles zu schnell für sie gegangen, denn sie bewegte sich mit einer gewissen Langsamkeit, die trotzdem zu einer tödlichen Gefahr werden konnte.
    So auch jetzt, denn Udexa öffnete ihr Maul.
    Neben mir schlug der Pfarrer mehrere Kreuzzeichen. Suko zitterte mit mir um die Wette. »Das geht nicht gut«, keuchte er, »verdammt, das geht nicht gut.«
    Und er hatte recht.
    Udexa ging aufs Ganze. Sie beugte ihren mächtigen Oberkörper noch weiter vor und klappte das Maul auf.
    Dann biß sie zu und direkt in einen Schienenstrang hinein!
    ***
    Es war schlimm.
    Vielleicht deshalb, weil es uns vorkam, als liefe das Geschehen in einem langsamen Tempo ab. Die beiden Maulhälften klappten zusammen und hielten den Schienenstrang fest. Ich sah auch, wie ein Zucken durch sie lief und wie die Kröte den gewaltigen Schädel noch zur Seite neigte, um einen besseren Bißwinkel zu bekommen.
    Die Schienen bestanden aus Eisen. Konnte ein Monstrum wie dieses ein solches Material durchbeißen?
    Wir hörten kein Brechen, auch kein Knacken oder Knirschen, aber die Kröte schüttelte ihren Kopf, und diese Bewegungen übertrugen sich auch auf einen Teil des Schienenstrangs.
    Da sich die Kröte mit ihrem Gebiß weiterhin daran festklammerte und auch den Kopf drehte, riß sie den Schienenteil vom Stützpfeiler los. Die Nieten lösten sich mit peitschenden Knallgeräuschen, die selbst wir vernahmen.
    Der nächste Wagen raste heran.
    Ich wollte die Augen schließen, schaffte es aber nicht. So sah ich dem Grauen zu.
    Niemand stoppte ihn. Er fuhr durch einen Lichtkranz. Die Fahrgäste hatten bemerkt, was vor ihnen geschah. In der ersten Reihe waren die beiden nebeneinander sitzenden Mädchen aufgesprungen und flogen plötzlich weg wie Puppen.
    Ihre Körper überschlugen sich in der Luft, dann tauchten sie in das Dunkel über dem Grund ein.
    Der Wagen raste in voller Geschwindigkeit gegen das Maul. Seine Frontpartie bäumte sich auf. Durch den Gegendruck schleuderte es die Menschen heraus.
    Sie wirbelten wie Blätter durch die Luft.
    Ich stand da, sah diesen Schrecken und hatte Tränen in den Augen. Die Wut und der Zorn kochten in mir. Haß auf die Bestie überfiel mich, während Warnsirenen auf jaulten und im Steuerhaus der Achterbahn Notbrems-Vorgänge eingeleitet wurden.
    Dann ließ Udexa den Strang los. Sie krachte nach unten, riß andere noch mit. Die Holzbespannung des Untergrunds zersplitterte, wieder wurden Menschen aus den Wagen geworfen. Andere kletterten freiwillig heraus und versuchten dabei, am Gerüst entlang nach unten zu turnen. Einen von ihnen erwischte die Kröte.
    Es war einfach furchtbar.
    Sie schüttelte sich und zog sich plötzlich zurück. Leider wurde sie nicht zu einem Schatten, sie blieb existent, und der Boden vibrierte selbst bei uns, als sie auftrat.
    Dann erst erfaßten die Menschen, was überhaupt geschehen war.
    Viele von ihnen hatten sich nicht in der Nähe der Achterbahn aufgehalten, doch das Unglück hatte sich schnell herumgesprochen. Auch innerhalb des Bierzeltes. Von dort strömten ebenfalls die Gäste ins Freie. Sie stießen mit denen zusammen, die fluchtartig den Rummel verließen. Zum Glück rannten die meisten in Richtung Dorf, um sich dort vor dem Monstrum zu verstecken.
    Sie kamen wie eine Woge aus Menschenleibern, der wir entgehen mußten, um nicht mitgespült zu werden. Den Pfarrer erwischte es.
    Er wurde einfach gepackt und weggerissen.
    Suko und ich hatten uns in Sicherheit bringen können. Wir hörten nur die angsterfüllten Schreie der Fliehenden, die in der lauten Musik aber untergingen.
    Suko stand neben mir und schüttelte den Kopf. Auch er konnte es nicht fassen. Er sprach Worte, die im allgemeinen Chaos untergingen, aber ich sah, wie verzerrt sein Gesicht war.
    Auch dieser Sturm ging vorbei. Minutenlang hatte er gedauert. Einige Stände waren kurzerhand umgerissen worden. Über einem Holzkohle-Grill war der Stoff einer Markise gefallen und hatte Feuer gefangen. Die Flammen beleuchteten zuckend die leere Umgebung.
    Noch nie hatte ich erlebt, daß sich ein Rummel so schnell leeren kann. Suko und ich waren wohl die einzigen, die auf eine regelrechte Trümmerlandschaft schauten, denn mehr war von der

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