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0452 - Udexa kommt

0452 - Udexa kommt

Titel: 0452 - Udexa kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Da ich meine Hand ebenfalls gegen die Figur gelegt hatte, spürte ich das leise Vibrieren, das tief in ihrem Inneren seinen Ursprung haben mußte.
    »Es tut sich etwas«, flüsterte ich Suko zu.
    »Was?«
    »Sie scheint zu leben.«
    Als ich das gesagt hatte, griff Suko zur Dämonenpeitsche und schlug einmal einen Kreis über den Boden. Dann hielt er den Griff schlagbereit. Sein lauernder Blick war auf die Krötenfigur gerichtet.
    »John, weg!«
    Ich hörte Sukos Warnung, sprang zur Seite, und dies gerade im rechten Augenblick, denn aus dem Maul schoß ein Schwall Blut…
    ***
    Kein rotes Menschenblut, nein es war grün. Grünes Dämonenblut.
    Ich will nicht gerade behaupten, daß wir vor Spannung den Atem anhielten, überrascht waren wir trotzdem, und die Dämonenblutspeierei der Kröte hörte auch nicht auf.
    In Intervallen schoß es hervor, klatschte in die Rinne und verlief sich dort. Wir sahen auch, daß sich die Augen bewegten und die Haut plötzlich Risse bekam.
    Suko lachte auf. »Jetzt wird sie zerstört!«
    Das dachte ich auch, aber wir irrten uns beide, denn aus den Rissen quollen düstere Schattenwolken hervor, die sich über der Gestalt aus Stein verdichteten und allmählich Form annahmen.
    Die Form einer Kröte!
    Wir staunten beide. Durch unseren Einsatz hatten wir es geschafft, die beiden Magien voneinander zu lösen. Uns war es aber auch gelungen, Udexa entstehen zu lassen.
    »John, der Schatten!« flüsterte Suko. »Erinnere dich, wie er lauerte. Sie kann beides. Gestalt annehmen und ein Schatten sein. Fast so wie Arkonada oder der Spuk.«
    Damit wollte ich die Kröte nicht verglichen wissen, denn sie war nur im dämonischen Sinne gefährlich.
    »Ich spreche die Formel, Suko!«
    »Okay.«
    Mit einem Satz sprang ich auf den Rand des Brunnens und baute mich so auf, daß ich von dem herausströmenden Dämonenblut nicht getroffen wurde.
    Das Kreuz hielt ich hoch, drückte den Arm vor und brachte es dann in den Schatten hinein.
    Die Formel brauchte ich nicht zu rufen. Der Krötengeist, vielleicht auch der des Teufels reagierten auf die Weiße Magie, wie ich es oft erlebt hatte.
    Zuerst wuchs der Schatten gewaltig auf. Ich bekam es schon mit der Angst zu tun, als er plötzlich die Größe der Udexa angenommen hatte. Jetzt hätte er sich materialisieren müssen, das geschah nicht.
    Plötzlich besaß die Kröte keine Kraft mehr. Die des Kreuzes war stärker gewesen.
    Irgendwoher vernahmen wir ein hohl klingendes Pfeifen, als würde der Wind um Hausecken heulen. Dann erwischte es den Schatten über der Figur.
    Er wurde zerstört.
    In Fetzen flog er davon, und zur gleichen Zeit erklang das Knacken und Knirschen, als die Figur zersplitterte und vor unseren Augen auseinanderfiel. Suko und ich schauten gebannt zu.
    Der Stein zerrieselte. Zurück blieben nur mehr Krümel, die im grünen Dämonenblut schwammen.
    Mein Freund schüttelte den Kopf. »Wenn doch alles so einfach wäre«, flüsterte er.
    Ich gab ihm recht. »Manchmal kommt man eben auf die einfachsten Dinge zuletzt. Was hätten wir uns in diesem Fall alles ersparen können.« Ich schüttelte den Kopf und dachte dabei zurück an die vergangene Nacht des Schreckens.
    Wir bekamen Besuch. Der Pfarrer hatte es allein nicht mehr ausgehalten. Er blieb neben uns stehen und flüsterte: »Was ist das denn? Haben Sie das Denkmal zerstört?«
    »Ja und Udexa ebenfalls.«
    »Die Monster-Kröte?«
    »Sicher.«
    »Wieso denn?«
    Ich legte ihm eine Hand auf die Schultern. »Das ist eine längere Geschichte, auch wenn sie einfach klingt…«
    ***
    Wenig später sprach ich mit Sir James und riet ihm, den Einsatz abzublasen. Die Evakuierung wurde nicht durchgeführt, nur die Toten, die holte niemand mehr ins Leben zurück.
    In diesem Ort hatte Udexa, die Killer-Kröte, ihre Spuren hinterlassen. Sie würden wohl nie gelöscht werden.
    Suko wartete in der Gaststube auf mich. Er trank ein kühles Bier und nickte mir zu. »Alles klar?«
    »Sicher.«
    »Auch für mich?«
    Ich nahm ihm das Glas aus der Hand und trank ebenfalls. »Wie meinst du das denn?«
    »Glaub nur nicht, daß ich noch weiter bei Dr. Barrymoore bleibe. London wird mich bald wiedersehen.«
    »Das habe ich mir gedacht. Bleibst du auch in der Wohnung?«
    Er nickte. »Ich werde darüber hinwegkommen, und ich werde auch nachdenken, John.«
    »Worüber?«
    »Shao!« flüsterte Suko. »Ich muß mich damit abfinden, daß sie tot ist. Obwohl etwas mit ihrem Tod nicht gestimmt hat. Vielleicht kriege ich es

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