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0453 - Im Bann des Pegasus

0453 - Im Bann des Pegasus

Titel: 0453 - Im Bann des Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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liegen. Ob er geschockt war oder nicht, konnte ich nicht sagen, jedenfalls bereitete es ihm Mühe, wieder hochzukommen.
    Ich war schneller.
    »John!« Gabriela stieß den Ruf der Überraschung aus. Sie starrte mich an, als wäre ich von den Toten auferstanden. So ähnlich musste es ihr auch vorkommen.
    »Bleib ruhig, Mädchen«, sagte ich und kümmerte mich um Skation. »Wer zuletzt lacht, schafft auch den angeblich Unbesiegbaren«, erklärte ich ihm und riss ihn hoch.
    Er war so überrascht, dass er nicht daran dachte, seinen teuflischen Ring einzusetzen.
    Ich machte es wie der Boxer im Ring, der mit dem letzten Schlag alles klären wollte. Ich rammte die Faust gegen seinen Kopf und traf genau die Stelle zwischen die Augen.
    Ein wirklicher Volltreffer, der den Mönch von den Beinen holte.
    Bewusstlos war er mir lieber.
    Doch es gab noch einen anderen, der in diesem Spiel mitmischen sollte.
    Dochonios hatte ich in den letzten Minuten nicht mehr gesehen, nun aber bewies er mir, dass er noch vorhanden war. Er musste im Schatten des Pinienwaldes und am Hang gelauert haben, denn sein geflügeltes Pferd schob sich mit ihm auf dem Rücken über den Rand des Plateaus hinweg.
    Wieder lief vor unseren Augen ein beeindruckendes Bild ab. Vom Rauschen der schneeweißen Flügel war nur wenig zu hören, als sich die gewaltige Mythengestalt über die Kante schob.
    Ich sah den Kopf, das lange Horn, das herrlich weiße Fell, die Flügel und den Reiter.
    Dochonios wurde er genannt. Ein Krieger, vielleicht aus der Zeit, aus der auch Pegasus stammte.
    Diesmal hatte er sein Schwert gezogen. Die Klinge war nicht sehr lang, dafür aber breiter als ein gewöhnliches Schwert. Was er vorhatte, wusste ich nicht. Ich konnte mich auch nicht entschließen, ihn als Freund oder als Feind zu betrachten.
    Auch Skation hatte ihn gesehen. Mein Schlag war hart gewesen.
    Er hatte den. Mönch von den Beinen gerissen, ihn aber nicht ins Reich der Träume geschickt.
    So sah er Pegasus ebenfalls.
    Er kam wieder auf die Füße. Dabei bewegte er sich wie ein Betrunkener, der es noch nicht schaffte, das Gleichgewicht zu halten.
    Einen Arm hielt er ausgestreckt. Für Gabriela und mich hatte er keinen Blick mehr. Ihn interessierte allein Pegasus.
    Das geflügelte Pferd hatte es geschafft und sich so weit über die Kante geschoben, dass es auf der Felsplatte würde laufen können.
    Genau das tat es nicht.
    Einmal bewegte es beide Flügel. Dieses kurze Flattern reichte aus, um es so hoch zu bekommen, dass es über dem Boden schwebte.
    Für einen Moment schaute der Reiter nach vorn. Ich hatte das Gefühl, als würde er sich allein auf den Mönch konzentrieren.
    Das tat er auch.
    Skation dachte, dass ihn ein Freund besucht hätte. Er rannte auf das Wesen zu. Sein Gang war torkelnd, er schrie das Pferd und den Krieger an, aber das Tier hatte seine eigenen Pläne.
    Es flog Skation entgegen, wuchs gewaltig vor ihm auf, bewegte noch einmal seinen Kopf und hatte plötzlich die richtige Distanz für einen Stoß bekommen.
    Die Gefahr bemerkte Skation im letzten Augenblick. Er warf sich noch zur Seite, es war zu spät. Ich hörte ihn schreien, das Horn traf ihn auch, wuchtete ihn sogar hoch. Blut spritzte, Stoff riss, aber der Mann wurde nicht aufgespießt. Er rollte über den Fels, überschlug sich dabei und blieb fast am Rand des Plateaus liegen.
    Ich rechnete damit, dass sich Pegasus mich als nächstes Opfer aussuchen würde.
    Das stimmte nicht.
    Beide nahmen keine Notiz von mir. Vor meinen Augen schwang das geflügelte Tier herum, und der Reiter beugte sich nach rechts.
    »Lauf, Gabriela!« brüllte ich.
    Es war zu spät. Pegasus war schneller, und Dochonios besaß die richtige Kraft. Mit einem Griff riss er die Griechin hoch, zog sie an sich, gab einen Schrei ab, und das geflügelte Pferd wurde zu einem wirbelnden weißen Schatten, der in den nachtdunklen Himmel jagte, als wollte er in den Lücken zwischen den Gestirnen verschwinden.
    Ich stand da und konnte ihm nur nachschauen.
    Alles war bisher gut gelaufen, nur das letzte Kidnapping hatte ich nicht verhindern können.
    Kleiner und kleiner wurde Pegasus. Noch einmal hob er sich vor der halbrunden Scheibe des Mondes ab, dann verschwand er endgültig in den Tiefen des Alls.
    Zurück blieben ein Toter und ich! Tief holte ich Luft. Wäre ein entsprechender Stein in der Nähe gewesen, ich hätte mich hingesetzt und erholt. So aber blieb ich kurz stehen und ging dann dorthin, wo der tote Mönch lag.
    Pegasus hatte also den

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