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0453 - Vorsicht - radioaktiv!

Titel: 0453 - Vorsicht - radioaktiv! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Silberfolien mit der Hauptmahlzeit auf den Tisch brachte und sorgsam auf die beiden Teller verteilte.
    „Ich bin immerhin während des letzten Schlafes zu einer Erkenntnis gekommen", sagte er. „Vielmehr zu zwei deutlich voneinander verschiedenen Erkenntnissen."
    „Die erste?" fragte sie. „Sie sind auch einer von denen, denen es der Herr im Schlaf gibt, alten Berichten zufolge."
    „Mitunter", sagte Cascal und zerteilte den mit echten Mandeln garnierten Fisch. „Ich werde nach Plan vorgehen, nachdem inzwischen fast zuviel Zeit verstrichen ist. Ich werde die acht Kreuzer zu ihren Zielen schicken ..."
    Sie ergänzte: „... und sich der Gefahr aussetzen, hier mit atomaren Bomben beworfen zu werden wie dieser unglückselige Planet Vavschenic."
    „Etwa so. Sehr delikat, was Sie hier wieder gekocht haben, Teuerste. Was Sie aus diesen Fertiggerichten herausholen, ist verblüffend. Überhaupt - in Ihrer Gegenwart wird jeder Hering zu Kaviar."
    Er deutete auf den sorgfältig und geschmackvoll gedeckten Tisch.
    „Das", sagte sie sarkastisch, „ist einer der wenigen Vorteile der Frauen, Wie lautet Ihr zweiter Entschluß, Oberst?"
    Er wedelte mit der Hand.
    „Lassen wir die Dienstgrade, versuchen wir, uns näherzukommen. Ich habe mich entschlossen, Ihnen zu beweisen, daß ich der ideale Partner für diesen Flug bin. Der ideale Partner für Sie. So dachte ich es wenigstens Sehen Sie ... ich verehre Sie schon seit Jahren brennend. Es handelt, Verzeihung, handelt sich um einen Fall von Anbetung, wie Sie ihn niemals wieder erleben werden."
    Sie starrte ihn an, als habe er versucht, sich mit ihr bellend zu verständigen, „Meinen Sie das im Ernst?" fragte sie.
    „Zweifeln Sie daran?" gab er zurück und ließ genießerisch die Sauce Bearnaise auf der Zunge zergehen.
    „Selbstverständlich", sagte sie und hob das Glas. „Sollte ich nicht daran zweifeln?"
    Er lachte.
    „Weswegen, glauben Sie, suche ich unter allen möglichen Vorwänden ständig Ihre bezaubernde Nähe?"
    „Das hatte ich noch gar nicht bemerkt", sagte die Ärztin. Diesmal war ihre Nachdenklichkeit nicht gespielt. „Das hat etwas für sich."
    Cascal setzte ein unverschämtes Grinsen auf und erklärte dramatisch: „Ich schaute in Ihre brennenden Augen, damals, als Sie mit einer langen Nadel meine Vene suchten, um mich mit Medikamenten einzulullen. Seit diesem Augenblick bin ich Ihnen verfallen wie einem kräftigen Rauschgift."
    Sie sagte ruhig: „Möchten Sie, daß ich Ihnen Kaffee in den Kragen Ihrer Uniform schütte?" ,„Nein", sagte Cascal. „Wozu sollte das gut sein? Lieben Sie braune Flecken?"
    „Sie haben abermals recht - es würde Sie nicht abkühlen. Ich muß mir Ihren attraktiven Vorschlag überlegen."
    Er fragte mit funkelnden Augen: „Wie lange?"
    Es war nicht so sehr Spiel, wie er vorgab; es steckte eine nette Portion Ernst hinter seinen lockeren Reden.
    Sie sagte: „Etwa ein Jahrhundert. Ich bin keine Frau überstürzter Entschlüsse."
    In angenehmer Laune beendeten sie das Essen, und Claudia blieb ein wenig erschrocken zurück, als ihr Cascal zum Abschied einen formvollendeten Handkuß gab. Zwei Minuten später sahen die Besatzungsmitglieder, wie sich vier Paare von Schiffen im rasenden Flug entfernten, nach verschiedenen Richtungen.
    Zwei Schiffe blieben übrig.
    Die CMP-21 und die CMP-22.
    Kommandant des anderen Schiffes war der fünfunddreißigjährige Major Lavis Encester, ein mittelgroßer Mann mit kantigem Gesicht und kahlgeschorenem Kopf, auf dessen Mitte ein spärlicher kleiner Gladiatorenwirbel wuchs. Seine dunklen Augen sahen Cascal unverwandt an, als der Oberst das weitere Vorgehen schilderte.
    „Verstanden!" sagte er.
    Eine unterdrückte Erregung bemächtigte sich der hundertzwanzig Besatzungsmitglieder, als die beiden Schiffe gleichzeitig Fahrt aufnahmen und dem Planeten entgegenflogen. Die Frauen und Männer fühlten, daß sie einem Abenteuer entgegenstarteten, von dessen wahrer Natur sie keine Ahnung hatten.
    Zunächst betrug der Abstand beider Schiffe voneinander einhunderttausend Kilometer, also rund eine drittel Licht-Sekunde.
    Für die Reichweite der Geräte ar Bord, auch für die Transformkanonen war dies eine lächerlich geringe Entfernung; also konnten sich beide Schiffe gegenseitig Feuerschutz geben, falls es notwendig sein würde.
    „Es sieht noch immer schlimm aus" sagte Cascal.
    Er deutete auf die Panoramagalerie.
    Über den beobachteten Gebieten tobten noch immer die atomar verseuchter Stürme.

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