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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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teilweise vorhandenen, hier und da schwarzen und angefaulten Zähne.
    Ted! schrien ihre Gedanken. Teodore, Ted, warum kommst du nicht und hilfst mir? Hilf mir doch!
    Aber gleichzeitig wußte sie, daß es keine Hilfe gab. Ted war irgendwo, wußte möglicherweise nicht einmal etwas von der Entführung. Und ein Telepath war er nicht. Wie sollte er ihre gedanklichen Hilfeschreie hören?
    Der Knochenmann legte seine Finger um Carlottas Hals und drückte zu.
    ***
    Ted Ewigk spielte Echo. »Ein Weltentor«, murmelte er. »Faszinierend. Wo, Zamorra?«
    Der Parapsychologe sondierte und stellte die Richtung fest. Sie führte ins Gelände, in den Talkessel hinein. »Es muß sich zu ebener Erde befinden«, behauptete Zamorra. Das war durchaus nicht immer der Fall; es gab unterirdische ebenso wie Tore, die sich in einigen hundert oder tausend Metern Höhe in der Luft befanden, weil vielleicht gerade da, wo die andere Seite war, sich ein Berg oder ein Tal befand.
    »Dann sind sie also durch dieses Weltentor verschwunden«, vermutete Ted. »Daher also steht der Wagen verlassen hier, und daher ist niemand in der Umgebung zu sehen! Na, dann wollen wir doch mal hinterher.«
    Er griff in die Tasche und zog seinen mit einem Tuch umhüllten Dhyarra-Kristall hervor.
    »Warte mal«, sagte Zamorra. »Wir sollten nicht einfach unvorbereitet durch dieses Tor gehen.«
    »Ich bin vorbereitet«, erwiderte Ted gelassen.
    »Worauf? Woher willst du die Welt kennen, in die wir gelangen? Von dieser Seite steht kein Schild…«
    »Wohin sonst soll ein Teufel sein Opfer schon entführen als in die Hölle?« Kalter Spott klang in Teds Worten. »Also kehren wir wieder dorthin zurück, wo wir gerademal erst vor kurzem rausgeworfen worden sind! Schade, daß wir von diesem Tor nicht früher gewußt haben. Wir hätten's uns sparen können, bei dir in Frankreich ein künstliches zu erschaffen. Man lernt halt nie aus…«
    Er ging auf die Stelle zu, die Zamorra bezeichnet hatte. Der Professor eilte ihm nach und erfaßte Teds Arm.
    »Du kommst von dieser fixen Idee wohl überhaupt nicht mehr los?« fragte er. »Ahnst du überhaupt, wie viele unzählige Welten es geben kann? Und in jeder sieht es anders aus. Überall lauern andere Gefahren. Denk an die Echsenwelt mit ihrem weitaus stärkeren Magie-Energieniveau!«
    »Ich denke an Carlotta, die entführt worden ist und sich hinter diesem Weltentor befindet«, sagte Ted schroff. »Asmodis hat mich hierher bestellt. Da er sich nicht hier zeigt, ist das eine Aufforderung, sich zu ihm zu begeben, und genau das werde ich jetzt tun. Und sobald ich ihn sehe, ist er nicht nur fällig, sondern baufällig.«
    »Du machst einen Fehler, Ted«, warnte Zamorra. »Selbst wenn wir mal davon ausgehen, daß er es ist und Carlotta in der Hölle gefangenhält. Du unterschätzt ihn. Er ist schon mit ganz anderen Problemen fertig geworden.«
    »Nun, dann wird er sich diesmal ein wenig mehr anstrengen müssen. Ich bin nicht mehr der relativ hilflose Typ, der noch gar nicht so recht weiß, wie er mit diesen Kräften fertig werden muß. Es sollte dir klar sein, Zamorra, daß ich längst einen Plan ausgeknobelt habe.«
    Mittlerweile befanden sie sich unmittelbar vor dem Tor. Zu sehen war nichts. Absolut nichts. Nicht einmal eine Spur im Gras.
    »Und wie sieht dieser Plan aus?« erkundigte sich Zamorra.
    Ted zuckte mit den Schultern.
    »Ganz einfach«, sagte er. »Hingehen, zuschlagen, mit Carlotta zurückkehren.«
    Im nächsten Moment machte er den Schritt, der ihn durch das Tor brachte. Von einem Moment zum anderen verschwand er vor Zamorras Augen einfach im Nichts, das sich hinter ihm schloß.
    »Leichtsinniger Narr!« entfuhr es Zamorra. Nun blieb ihm nichts anderes übrig, als ebenso ungeplant hinterher zu gehen. Denn er konnte den Freund einfach nicht im Stich lassen.
    »Bodenlos leichtsinnig«, murmelte er noch einmal und tat ebenfalls den entscheidenden Schritt durch das unsichtbare Tor.
    ***
    Sid Amos wurde klar, daß er in eine Falle gegangen war. Er hatte unten im Talkessel auf Ted Ewigk warten wollen, um ihn zur Rede zu stellen und gegebenenfalls mit ihm abzurechnen. Damit Ted auch wirklich kam, hat der alte Fuchs, der Überläufer aus der Hölle, Carlotta als Geisel genommen. Zugleich hatte er mit ihr ein Mittel in der Hand, um Ted ruhig zu stellen - der konnte ihm immerhin mit dem Dhyarra-Kristall recht gefährlich werden, obgleich auch Sid Amos noch nicht viel von seinen einstigen Fähigkeiten verloren hatte.
    Dennoch hatte

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