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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augenwinkeln eine andere Bewegung.
    Bewegten die Skelette sich? Oder war nur die Entfernung geschrumpft?
    »O nein«, flüsterte Carlotta.
    Aber die Wirklichkeit schrie ihr ein lautloses, erschreckendes ›Ja!‹ entgegen!
    Und die Skelette bewegten sich!
    ***
    »Hier muß es sein«, sagte Ted Ewigk. Er bremste das metallic-silberne Mercedes-Coupé ab und stoppte am Wegrand. »Der Beschreibung nach sind wir jetzt ganz nah dran.«
    »Und nun? Bedenkenlos in eine Falle laufen?« fragte Zamorra trocken.
    Der Reporter schüttelte den Kopf. »Vorsichtig anschleichen«, sagte er. »Wie Winnetou persönlich. Ich will erst genau wissen, woran ich bin. Was sagt Merlins Stern ?«
    Zamorra berührte seine Brust, wo unter dem Hemd das Amulett hing. »Spielt Auster und schweigt sich aus«, bemerkte er.
    »Also keine schwarzmagische Ausstrahlung in der Nähe«, folgerte Ted. Denn darauf hätte das Amulett mit Erwärmung oder Vibration oder beiden Zeichen zusammen reagiert. Der Reporter runzelte die Stirn. »Natürlich«, murmelte er. »Er kann seine schwarzmagische Aura abschirmen… sonst hätte er sich nicht so lange in Merlins Burg frei und ungehindert bewegen können…«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Narr! So perfekt kann sich kein Dämon abschirmen, daß die magische Abwehr der Burg darauf nicht noch reagieren würde! Vergiß nicht, wer Merlin ist!«
    »Sicher nicht«, bemerkte Ted trocken. »Asmodis' Bruder. Und eine Krähe kauft der andere keine Brille, oder wie heißt der Spruch?«
    Er schaltete den Motor ab, trat auf das Pedal der Feststellbremse und stieg aus. »Da drüben muß der Talkessel beginnen«, sagte er. »Ich glaube, ich gehe erst einmal zu Fuß näher heran.«
    Zamorra trat neben ihn. »Vielleicht solltest du auch mal den Gedanken akzeptieren, daß nicht unbedingt Sid Amos dahinterstecken könnte, sondern möglicherweise sogar eine ganz normale Entführung! Es gibt ein paar Leute, die durchaus darüber informiert sind, wie stinkreich du bist.«
    »Die nennen mich aber kaum Ted Ewigk, sondern höchstens Teodore Eternale«, brummte der Reporter verdrossen und spielte darauf an, daß er lange Zeit unter diesem Namen, mit schwarzgefärbtem Haar und Bärtchen hier in einer Tarnexistenz gelebt hatte, solange die Ewigen auf der Jagd nach ihm waren. Wer ihn in Rom kannte, kannte ihn als Teodore Eternale!
    Eine Ausnahme war lediglich Carlotta, und selbst ihr hatte er die Hintergründe erst erklärt, nachdem Sara Moon, die treibende Kraft seiner Gegner, in sicheren Gewahrsam geraten war und ihm nicht mehr schaden konnte.
    Ted setzte sich in Bewegung. Er verließ die Straße und kürzte eine weit geschwungene Kurve ab. Zwischen Büschen und Sträuchern hindurch, über ein Feld, und dann abermals durch hoch wuchernde Randbepflanzung…
    »Da steht es!« stieß er hervor.
    Zamorra sah an seinem Kopf vorbei durch das sie beide vor Sicht schützende Strauchwerk. Allerdings gab es hier niemanden, vor dem sie sich hätten verstecken müssen. Es stand völlig verlassen am Straßenrand - das gelbe Taxi.
    Zamorra atmete tief durch. »Eine Falle«, vermutete er leise. »Wer könnte so närrisch sein, das Auto hier einfach so stehen zu lassen? Da stimmt was nicht, Freund!«
    Ewigk nickte. »Vor allem stimmt daran nicht, daß die Taxizentrale behauptete, kein Taxi wäre zu Carlotta geschickt worden und hätte die Fahrt übernommen! Dieses Fahrzeug mag alles mögliche sein, aber kein Taxi - auch wenn es so aussieht.«
    Zamorra nickte. Ein Auto mit Klebefolien zu beschriften, war einfach. Ein Taxischild ließ sich mit ein paar Handgriffen montieren. Und alles andere - wer achtete schon darauf?
    Zamorra trat aus dem Strauchwerk hervor. Mit einer Handbewegung hielt er Ted zurück. Sekundenlang blieb er am Straßengraben stehen, präsentierte sich förmlich als Zielscheibe für einen magischen Angriff. Er wußte, daß das Amulett einen solchen Angriff rechtzeitig erkennen und ihn abschirmen würde. Doch nichts geschah. Es hätte den Dämonenjäger auch gewundert, zumal sich keine Schwarze Magie feststellen ließ.
    Langsam näherte er sich dann dem Fiat und umrundete ihn. Die Fahrertür war nicht verschlossen. Vorsichtig zog Zamorra sie auf. Im letzten Moment durchzuckte ihn die Vorstellung, es könne drinnen eine Bombe warten, die mittels Kontaktleitung mit der einladend halbgeöffneten Tür verbunden war und zündete, sobald man sie ganz aufzog.
    Aber auch das geschah nicht.
    Zamorras Herz, das ein paar Takte lang ausgesetzt hatte,

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