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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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komplizierter, so daß jetzt vorwiegend Nicole sich um die EDV kümmerte.
    »Ha!« kreischte der Gnom. »Nicht, Gebieter! Gerade probiere ich wieder…«
    »Du probierst nicht!« entschied Zamorra. »Nicht, wenn ich nicht kontrollieren kann, was du machst! Hat dein Herr dir nicht gesagt, daß du nur noch unter Aufsicht deinen Experimenten nachgehen sollst? Aber ich brauche dich jetzt. Du sollst Ted Ewigk noch einmal helfen. Er ruft nach dir.«
    Der Verwachsene mit der tiefschwarzen Haut, schwärzer als die des dunkelsten Negers, gestikulierte heftig. »Gebieter, ich kann doch nicht einfach mitkommen und meinen Herrn schmählich im Stich lassen, wo er doch möglicherweise jeden Moment nach meiner Hilfe verlangen kann!«
    Zamorra grinste. »Heute mittag, als du uns heimlich gefolgt bist, da konntest du es sehr wohl, du Superkünstler, der aus Automotoren Pferdestandbilder macht! Los, komm mit und versuch deine Schritte etwas länger zu machen als gewöhnlich! Ted braucht dich!«
    »Ihr habt es also eingesehen, daß es mein Zauber war, der ihm half«, stellte der Gnom zufrieden fest - und rannte los. Es war immer wieder verblüffend, welches Tempo dieses kleinwüchsige, zwergenhafte Geschöpf zu entwickeln vermochte. Als Zamorra schließlich wieder in Teds Schlafzimmer erschien, war der Schwarze längst anwesend. Kritisch betrachtete er den Patienten, ging immer wieder um das Bett herum und fuchtelte mit den langen Armen in der Luft herum.
    »Ich habe es Euch gesagt!« schimpfte er, als Zamorra eintrat. »Ich habe es Euch gesagt, daß Euer Herumpfuschen mit dem Dhyarra-Kristall und der mißglückten Geistheilung sich negativ auf meinen Zauber auswirkte! Aber ihr wolltet ja nicht auf mich hören!«
    Nicole und Carlotta sahen Zamorra fragend an. »Glaubst du wirklich, daß es Sinn hat?« fragte Nicole leise.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat es aufschiebende Wirkung. In diesem Fall sollten wir den Gnom vorerst ganz bei Ted lassen, bis wir…« Er begann den Plan zu entwerfen, der ihm vorhin durch den Kopf gegangen war.
    »Merlin«, sagte Nicole. »Ja, das wäre eine Chance. Ich befürchte ebenfalls, daß die Chirurgie oder auch Medikamente hier nicht mehr helfen können. Magie kann man nur mit Magie bekämpfen. Außerdem…«
    »Was meinst du?« fragte Zamorra.
    »Außerdem könnten wir dann auf dem Weg Don Cristofero und den Gnom gleich im Beaminster-Cottage unterbringen. Ich meine, wenn wir schon mal nach England fliegen, böte sich das doch an! Da können sie dann nach Herzenslust herumzaubern, und bei magischen Interessen sollen sie sich mit dem Earl of Pembroke und seinen verrückten Gespenstern zusammentun. Vielleicht gibt’s darunter auch ein paar Geister, die zeitlebens Magier waren und ihm ein paar Tips geben können. Schau dir das an.« Sie wies mit ausgestrecktem Arm auf den Gnom, der jetzt auf das Bett geklettert war, breitbeinig am Fußende über Ted Ewigk stand und die Arme hochreckte. Mit seinem zum Buckel verkrümmten Rücken sah es bizarr aus. Die dünnen, spinnenbeinartigen Finger seiner Hände waren in ständiger Bewegung. Zamorra fühlte, daß da irgend etwas war, das er nicht genau erfassen und definieren konnte. Ein seltsames Kraftfeld baute sich auf. Aber es konnte nicht schwarzmagisch sein, weil sein Amulett sonst darauf reagiert hätte.
    Mittlerweile war ihm ohnehin längst klar geworden, daß der Gnom nicht mit Schwarzer Magie arbeitete, auch wenn er erst durch den Pakt mit einem Dämon zu magischen Fähigkeiten gekommen war.
    Er selbst definierte seine Magie weder als schwarz noch als weiß, sondern als »irgend etwas Buntes dazwischen«. Mit diesem Begriff ließ sich nicht besonders viel anfangen. Allerdings war es auch nur wichtig, daß diese Magie funktionierte. Und das tat sie -manchmal.
    Carlotta war auf einen Stuhl am Fenster niedergesunken und sah atemlos aus. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt. Sie fieberte und hoffte.
    Nach wie vor lag Ted Ewigk völlig reglos da. Seit er nach dem Gnom gerufen hatte, hatte er noch nicht wieder gesprochen. »Er liegt da wie ein Toter«, flüsterte Nicole. »Vorhin habe ich schon einmal nach seinem Puls gefühlt, um mich zu vergewissern, daß er nicht bereits gestorben ist. Aber so langsam, wie sein Herz nur noch schlägt, ist es ein Wunder, daß er überhaupt noch am Leben ist.«
    Zamorra nickte. Er beobachtete nur, was der Gnom tat, und er hoffte, daß es das richtige war. Das Kraftfeld, das Zamorra spürte, senkte sich jetzt

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