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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte, Ted Ewigk aufzuputschen und weiter in ihrem Sinne zu beeinflussen, zuckte zusammen.
    Es war etwas geschehen, wovon sie nichts wußte.
    Sie ahnte nicht, daß Ted Ewigk so schwer verletzt war, daß er handlungsunfähig war. Sie war von seinem Zustand völlig überrascht. In der letzten Zeit hatte sie seine Beobachtung wohl zu sehr vernachlässigt.
    Er war zusammengebrochen, noch ehe Stygias neuer Beeinflussungsversuch bei ihm wirken konnte. Hatte einfach die Besinnung verloren!
    Stygias Gedanken überschlugen sich. Sie fragte sich, was sie nun tun konnte. Sollte sie ihm stärkende Impulse senden? Doch sie entschied sich dagegen. Die Verbindung über ihren Fingernagel war dazu einfach zu schwach. Es würde sie weitaus mehr Kraft kosten, ihm neue Energie zukommen zu lassen, als er schließlich davon bekam. Diese Möglichkeit schied also aus.
    Was nun?
    Vorerst auf Ted Ewigk verzichten und abwarten, ob er aus eigener Kraft wieder auf die Beine kam! Das war die einzige Möglichkeit, die ihr jetzt noch realistisch erschien. Immerhin - er war nur ein Sterblicher. Ein Mensch. Noch dazu einer aus der verhaßten Zamorra-Crew. Wenn er sich von seiner Verletzung nicht wieder erholte, war es doch gut. Dann brauchte später niemand mehr nachzuhelfen. Das einzige Bedauerliche war, daß Stygia ihren »Geheimagenten« verlor. Immerhin ahnte keiner aus Zamorras Geisterjäger-Truppe, was wirklich mit Ted los war.
    Sie alle tappten im dunkeln, während Stygia in aller Heimlichkeit dafür sorgen konnte, daß Ted für die dunkle Seite der Macht arbeitete und Verwirrung und Unruhe unter seinen Freunden stiftete.
    Gerade noch im letzten Moment registrierte die aus der Ferne beobachtende Dämonin, daß sich Professor Zamorra selbst in Ted Ewigks Nähe befand.
    Sofort zog sie sich zurück.
    Bislang hatte er nie Verdacht geschöpft. Aber Stygia wollte kein überflüssiges Risiko eingehen. Ted Ewigk schied als ihr Diener vorerst aus, und da sie ihn ohnehin nicht einsetzen konnte, brauchte sie auch nicht das Risiko einzugehen, in seiner »Nähe« von Zamorra und seinem verhaßten Amulett aufgespürt zu werden. Also zog sie ihre unsichtbaren Fühler wieder ein. Jetzt wußte sie zwar nicht mehr, was bei Ted geschah, aber es interessierte sie auch nicht. Wichtiger war, daß Zamorra die Verbindung nicht aufspüren konnte. Es war ohnehin schon ein Phänomen, daß diese Verbindung den weißmagischen Schutzschirm sowohl im Château Montagne als auch um Palazzo Eternale unterlief. Aber diese schlappe Fingernagel-Verbindung war wohl nicht stark genug, um aufzufallen.
    Stygias geheimer Trumpf! Noch behielt sie ihn auch in Höllen-Kreisen für sich. Damit konnte sie pokern, wenn es an der Zeit war. Aber noch war diese Zeit nicht reif, aufzutrumpfen.
    Sie zog sich zurück.
    Sie mußte sich etwas anderes einfallen lassen, um dem Fürsten der Finsternis Schwierigkeiten zu machen.
    ***
    Zamorra, Nicole und Carlotta sahen Ted verblüfft an.
    Er lag immer noch wie tot im Bett. Nichts an ihm regte sich. Nur sein sehr flacher Atem war wahrnehmbar. Dennoch hatten sie alle drei gehört, daß er gesprochen hatte.
    »Ted?« fragte Carlotta zögernd.
    »Holt den Gnom!« sagte er schroff. Seine Lippen bewegten sich kaum, sein Gesicht blieb ausdruckslos. »Holt ihn sofort her. Nur er kann mir helfen. Oder, verdammt, wollt ihr, daß ich vor die Hunde gehe?«
    Er schrie es. Aber im krassen Gegensatz dazu war seine Reglosigkeit. Eigentlich hätte er sich aufrichten und wild gestikulieren oder wenigstens verzweifelt dreinschauen müssen. Aber nichts dergleichen geschah. Es war, als hätte eine Steinfigur gesprochen. Es war schon fast erstaunlich, daß sein Mund, seine Lippen, sich bewegten.
    Nicole preßte die Lippen zusammen. Fragend sah sie Zamorra an. Unwillkürlich griff der Parapsychologe zu seiner Brust, wo er unter dem Hemd Merlins Stern trug. Doch das Amulett reagierte nicht. Es zeigte keine magische Kräfte an.
    Langsam schüttelte Zamorra den Kopf.
    »Holt ihn!« schrie der reglose Ted Ewigk.
    »Ich glaube nicht, daß er dir wirklich helfen kann«, sagte Zamorra. »Hat er es vorhin nicht schon einmal versucht? Und was ist der Erfolg?«
    Teds Mund im reglosen Gesicht entrang sich ein Stöhnen. »Wenn du wirklich mein Freund bist, wie du immer sagst, dann tu, worum ich dich bitte. Hol diesen Gnom her.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er streckte die Hand aus, berührte Ted, dessen Augen nach wie vor geschlossen waren. Ted reagierte nicht auf die

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