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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er brauchte es auch nicht zu wissen. Je weniger jemand wußte, desto weniger würde er in die Versuchung kommen, sich Gedanken zu machen - vor allem selbständige Gedanken. Das war gefährlich; selbständiges Denken konnte von den Zielen und der Disziplin des Parascience ablenken.
    »Danke, Mac«, sagte McNaught trocken und steckte den »Tennisball« mit einer so beiläufigen Bewegung in die Jackentasche, daß der Scientist die Wichtigkeit dieses Gegenstandes nicht einmal im Traum erahnen konnte.
    »So, mein lieber Zamorra«, murmelte McNaught. »Dann wollen wir dich mal in deinem schönen Loire-Schlößchen aufscheuchen.«
    McNaught wollte sich persönlich darum kümmern. Immerhin hatte ihn der Hinweis, dieser Professor Zamorra sei gefährlich, vorsichtig gemacht. Zudem war McNaught der Ansicht, daß ihm zwischendurch auch mal wieder ein Auslandsurlaub zustand, und Frankreich hatte ihn schon immer gereizt. Bezahlen würden diesen »Diensturlaub« ohnehin die Scientisten, die mit ihren Kursgebühren und Spenden die große Kasse füllten. McNaught hatte drei Tickets nach Paris gebucht. Für sich, für Clementi und für eine Scientistin, die er als Werkzeug zu benutzen gedachte.
    ***
    Sie fuhren mit der Peugeot-Limousine zum Flughafen von Lyon, welche Robert Tendyke zurückgelassen hatte, als er verschwand. Der Abenteurer, der mit dem Mietwagen zum Château Montagne gekommen war, hatte den Wagen einfach stehengelassen und war vermittels der Regenbogenblumen verschwunden, die einen zeitlosen Transport von einer Blumenkolonie zur anderen erlaubten. Zamorra hätte viel darum gegeben, wenn es auch in Merlins Burg Regenbogenblumen gäbe, denn dann hätten sie sich die umständliche Flugreise sparen können. Aber entweder wuchsen diese Transmitterpflanzen dort nicht, oder niemand wußte etwas von ihnen - und sich auf Verdacht nach Caermardhin hin versetzen zu lassen, funktionierte nicht, weil Merlins unsichtbare Burg perfekt abgeschirmt war. Nur wen Merlin sehen wollte, der konnte Caermardhin betreten - so oder so.
    Robert Tendyke war im Zorn verschwunden.
    In der Welt Ash’Cant war es zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm, Sid Amos und seinem Sohn Julian gekommen, der mittlerweile Fürst der Finsternis war. Tendyke hatte Sid Amos, den Ex-Teufel, welcher der Hölle den Rücken gekehrt hatte, töten wollen. Doch Amos hatte Zamorra um Hilfe gerufen, und Zamorra hatte versucht, den unsinnigen Streit zu schlichten - mit dem fragwürdigen Erfolg, daß Tendyke sich nunmehr von ihm losgesagt hatte. »Du solltest dir deine Freunde besser aussuchen -mich brauchst du jedenfalls nicht mehr zu ihnen zu zählen«, hatte er zum Abschied gesagt. Und er war einfach gegangen.
    Als Zamorra und Nicole später ins Château zurückkehrten, war Tendyke längst nicht mehr da. Auch die telepathisch begabten Zwillinge Monica und Uschi Peters waren fort. Sie liebten Tendyke, und Zamorra konnte sich vorstellen, daß sie sich jetzt in einem furchtbaren Loyalitätskonflikt befanden. Einerseits waren die beiden Mädchen mit Zamorra und Nicole sehr eng befreundet, und das schon viel länger, als sie Tendyke kannten, aber Tendyke war eben der Mann, zu dem sie sich hingezogen fühlten. Es war eine seltsame Dreierbeziehung, von der weder Zamorra noch Nicole anfangs angenommen hatten, daß sie jemals auf Dauer funktionieren würde. Aber die eineiigen Zwillinge, die untereinander gefühlsmäßig durch ihre Telepathie sehr eng verbunden waren, brachten es fertig, diese Gefühle zu teilen und dadurch zu verstärken. Die zwei, die eins sind, hatte Merlin sie einmal genannt - zwei Körper, aber ein Geist.
    Uschi Peters war Julians Mutter -was die Verbindung zu Robert Tendyke noch intensiver knüpfte.
    Und nun waren sie mit ihm gegangen.
    Zamorra hoffte, daß es kein Abschied für immer war. Vielleicht konnten Monica und Uschi auf Tendyke einwirken. Vielleicht kam er auch von sich aus wieder zur Vernunft. Zamorra hätte diesen außergewöhnlichen Mann nur sehr ungern endgültig als seinen Freund verloren.
    Es war schlimm, Freunde und Mitstreiter dadurch zu verlieren, daß sie starben. Aber es war noch schlimmer, sie durch einen unsinnigen Streit zu verlieren.
    Zamorra wollte sich so bald wie möglich darum kümmern, seinen alten Freund zu überreden, zu überzeugen, daß er zurückkam. Aber jetzt war Ted Ewigk wichtiger.
    Sie fuhren zu fünft nach Lyon; der Mietwagen bot genug Platz dafür. Neben Ted Ewigk hatten sie auch noch Don Cristofero Fuego de Zamora y

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