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0458 - Im Arsenal der Androiden

Titel: 0458 - Im Arsenal der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schleuderte die auftretenden Energien in den Hyperraum. Riesige Strukturrisse klafften gleich kilometerbreiten Mäulern auf, in denen ein schwarzes Wallen tobte.
    Atlan versuchte sich zu orientieren, als er plötzlich ein unterdrücktes Stöhnen im Helmempfänger hörte. Er hob den Kopf.
    Etwa acht Meter vor ihm lag eine dunkle Gestalt.
    Er robbte darauf zu und erkannte, daß es sich um einen terranischen Raumsoldaten handelte, dessen Individualschirm nicht aktiviert war.
    Als Atlan noch näher war, sah er, daß das entsprechende Aggregat von einem Trümmerstück zerschmettert worden war. Der Kampfanzug darunter war aufgerissen, und Blut sickerte aus einer Rückenwunde.
    „Hat es Sie schlimm erwischt?" fragte der Lordadmiral.
    „Da hilft kein Drehen und kein Bücken ...", kam da die seltsame Antwort, „ ... kein Mensch hat Augen auf dem Rücken!"
    „Major Kosum,...!"
    „Was dagegen, Sir?" fragte der Emotionaut schwach. „Was tun Sie überhaupt hier in der Wüste?"
    „Lassen Sie den Unsinn, Major!" sagte er streng. „Ich untersuche jetzt Ihre..."
    Die Druckwelle einer starken nuklearen Explosion riß ihn zurück und raubte ihm das Bewußtsein. Als er wieder zu sich kam, klappte er zuerst seinen Druckhelm zurück, denn die Luft in seinem Kampfanzug roch nach verschmortem Plastik. Außerdem arbeitete auch sein Schutzschirmprojektor nicht mehr.
    Er sah sich, noch halb benommen, nach Mentro Kosum um.
    Nach einer Zeit entdeckte er die geriffelte Sohle eines Raumfahrerstiefels. Er zog daran, und etwas später half der Verschüttete energisch bei seiner Befreiung mit.
    Kosum ächzte vernehmlich. Sein Kampfanzug hatte sich halb mit dem feinen Wüstensand gefüllt, und mit Atlans Hilfe streifte er ihn ab.
    Der Arkonide untersuchte die Rückenwunde und atmete auf. Die scharfe Bruchkante des Schutzschirmaggregats hatte etwa einen Zentimeter tief ins Fleisch eingeschnitten, und der etwa fünfzehn Zentimeter lange Schnitt war von blauen Druckstellen umgeben.
    Atlan sprühte Heilplasma in den klaffenden Riß und klebte einen schmalen Streifen selbstklammernde Bioplastikfolie darüber. Sie würde die Wunde zusammenziehen und das Zusammenwachsen der Wundränder beschleunigen.
    „Sie brauchen einen Tag Bettruhe", bemerkte er ironisch dazu.
    „Dann dürfen Sie wieder leichte Arbeiten verrichten."
    „Oh, den rechten Arm kann ich immer noch abheben, Sir. Wie wäre es mit einem kleinen Abstecher in die Bar...?"
    „Ich fürchte...", antwortete der Arkonide mit einer an ihm ungewohnten Mutlosigkeit in der Stimme, „... wir werden niemals mehr eine Bar aufsuchen."
    Er hielt den Intervallstrahler ruhig in der Hand und sah der Kolonne takerischer Kampfroboter gefaßt entgegen.
    Mit diesem Augenblick hatte er seit Jahrtausenden rechnen müssen. Auch ein Unsterblicher war nicht gefeit gegen den gewaltsamen Tod.
    Es waren ungefähr dreißig Kampfroboter, die in lockerer Formation die Wüste durchkämmten.
    Zwei Männer gegen dreißig Roboter.
    Gleichzeitig hoben Mentro Kosum und er ihre Waffen - doch keiner von ihnen schoß.
    Zwischen den Robotern glühte plötzlich ein grellweißer Energieball auf.
    Atlan und Kosum schlossen die Augen.
    Als sie sie wieder öffneten, brodelte dort, wo eben noch rund dreißig Kampfroboter gestanden hatten, ein See aus geschmolzenem Wüstensand und Metallplastik.
    „Das war Guckys Geschoß!" zirpte eine schrille Stimme aus dem Helmempfänger.
    Atlan war einen Herzschlag lang wie versteinert. Dann wandte er langsam den Kopf und sah zu der kleinen, annähernd birnenförmigen Silhouette hinüber, die sich dunkel gegen den Glutball der MARCO POLO-Schutzschirme abhob.
    „Was tust du hier?" fragte Atlan völlig verwirrt.
    Gucky kicherte leise.
    „Ich rette Unsterbliche vor dem Tode. Aber kein Mensch kann umsonst arbeiten. Komm her, Lordadmiral, ich habe einen Job für dich."
    Atlan seufzte, doch er ging zu Gucky hinüber. Unterwegs holte ihn Mentro Kosum ein. Der Emotionaut schwebte, offensichtlich beförderte der Ilt ihn telekinetisch.
    Atlans Fuß stockte, als er den Krater erreichte, an dessen Rand Gucky stand. Gleichzeitig erblickte der Lordadmiral Roi Danton und Major Lokoshan.
    „Also, was habe ich zu tun, Kleiner?" fragte der Lordadmiral, zu dem Ilt gewandt. „Du hast mir das Leben gerettet, folglich stehe ich in deiner Schuld."
    Der Mausbiber stieß einen schrillen Pfiff aus.
    „Sonst wärst du auch viel zu stolz, um von mir so etwas wie einen Job anzunehmen, Ex-Imperator. Ich kenne dich. Kein

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