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046 - Drakula lebt

046 - Drakula lebt

Titel: 046 - Drakula lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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abzuschütteln, oder möglichst gerade Straßen zu finden, die nicht viel länger waren als die Fluglinie. Bis zum Morgen durfte außerdem keine Panne passieren. Wir mußten raus aus dieser einsamen Gegend.
    Bei der Abfahrt drückte mir Frau Lange einen Korb in die Hand und nickte mir ernst zu. Ich brauchte das Tuch darüber nicht zu lüften, um zu sehen, was drin war: der Hammer und die Pfähle.
    Und das brachte mich schon nach den ersten Kilometern auf eine weitere Idee, die Verfolger abzuschütteln.
    Ich mußte Erik erledigen!
     

     

Aber bis Mitternacht ergab sich keine Gelegenheit.
    Wir hatten fast dreihundertfünfzig Kilometer hinter uns gebracht. Der Wagen lief wirklich recht ordentlich. Barbara hatte die meiste Zeit über geschlafen. Aber nun ergab sich ein wesentliches Problem. Wir hatten die Berge vor uns. Weitere siebzig Kilometer, und wir standen an der Landesgrenze – ohne Pässe oder Ausweise. Das würde eine Menge Schwierigkeiten geben und vor allen Dingen Zeit kosten.
    Ich fragte mich, ob uns Lukards Geschöpfe überhaupt so weit folgten. Ich wußte nicht einmal, ob Erik noch auf unserer Spur war.
    Ich beschloß im nächsten Ort anzuhalten und zu tanken, falls noch irgendwo eine Tankstelle offen hatte. Wahrscheinlich hatte ich Vorsprung genug, um ein paar Minuten opfern zu können. Ich mußte Ausschau nach Erik halten.
    Zehn Minuten später fuhren wir in ein dunkles, kleines Dorf, scheinbar ohne Tankstelle. Bevor ich mich entschließen konnte, anzuhalten, waren wir auch schon durch. Ein wenig außerhalb hielt ich an.
    Barbara erwachte und sah mich einen Augenblick verschlafen und ratlos an, bevor sie sich an die Wirklichkeit erinnerte.
    „Wo sind wir?“
    „Fast in den Bergen“, sagte ich. Ich stieg aus. Es dauerte eine Weile, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten. Ich hatte die Scheinwerfer abgestellt. Es war unglaublich ruhig und friedlich.
    Ich half Barbara aus dem Wagen.
    „Wie spät ist es?“ murmelte sie noch immer schlaftrunken. Sie kuschelte sich an mich. Ich legte die Arme um sie.
    „Fast halb eins, mein Liebling.“
    „Glaubst du, daß sie noch immer hinter uns her sind?“ Sie zitterte, vermutlich nicht nur vor Kälte.
    „Ich weiß es nicht. Aber ich möchte herausfinden, ob Erik noch auf unserer Spur ist.“
    „Erik“, murmelte sie. „Ich fand ihn nett. Er tut mir sehr leid.“
    „Ja“, sagte ich rauh, „ich kenne ihn schon eine ganze Weile. Auch um seinetwillen werde ich nicht ruhen, bis diese Brut bezahlt. Wir müssen der Welt die Augen öffnen, das ist das wichtigste. Wenn man uns glaubt, ist die Schlacht schon halb gewonnen. Der Mensch hat schon immer sehr gründlich ausgemerzt, was er als Gefahr für sein Leben empfunden hat.“
    „Was sind sie eigentlich? Sind sie nicht doch noch auf irgendeine Art  –  Menschen?“
    „Nein“, sagte ich entschieden. „Menschen sind sie nicht mehr. Sie würden nicht unser Blut trinken, wenn sie es wären. Sie sind …“ Mir fiel kein passendes Wort ein.
    „Ist es nicht so, daß die Tiere uns genauso sehen würden, wenn sie denken und begreifen könnten?“
    „Vielleicht“, gab ich zu. „Aber wir würden sie nicht töten, wenn sie intelligent wären. Das ist der Unterschied.“
    „Wir töten uns doch auch gegenseitig“, widersprach sie.
    „Wir würden sie aber nicht essen, oder ihr Blut trinken, oder dergleichen. Außerdem töten die Tiere einander auch im Existenzkampf. Und es könnte wohl sein, daß diese Vampire zu einer Bedrohung der menschlichen Existenz werden. Niemand weiß, wie viele es gibt und wo sie sich überall verkriechen. Die wenigsten glauben an sie, das ist ihr bester Schutz. Wie würde es dir gefallen, eine Milchkuh, oder besser eine Blutkuh, für Dr. Lukard und seine Blutsaugerbande zu sein; jeden Monat gemolken zu werden, wie es mit deiner Schwester geschah. Es ist ein Verhältnis von Herrn und Sklaven.“
    Sie schauderte. „Natürlich hast du recht. Aber ihnen so einfach die Existenzberechtigung abzusprechen, das ist doch eine typisch menschliche Selbstherrlichkeit.“
    „Nein, das ist ein gesunder Überlebenstrieb.“
    „Es könnte auch ein Nebeneinander geben“, entgegnete sie heftig. „Man könnte irgendeine Übereinkunft treffen. Wir spenden auch Blut für fremde Menschen. Manche tun es nur um des Geldes willen, so dumm das auch ist. Warum sollte man nicht Blut an sie verkaufen können. Vielleicht würden manche Menschen es sogar kostenlos geben, als Tausch für ein Leben nach

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