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0460 - In der toten Stadt

0460 - In der toten Stadt

Titel: 0460 - In der toten Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verteufelten Problem zu helfen?«
    Zweimal Gryfs Gedanken-Impulse, durchzuckte es Zamorra! Problem! Himmel, da war doch etwas gewesen, aber was war es? Welches verteufelte Problem hatte der Druide vom Silbermond? Daß er hier war, paßte zu den Vampir-Horden, denn Gryf war ein glühender Vampir-Hasser.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Yared?« sagte Zamorra. »Was für ein Problem ist das? Müßten wir tatsächlich davon wissen?«
    »Jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr«, sagte der Ewige kopfschüttelnd. »Bei den Geisterspinnen von Ash’Naduur - wissen Sie das wirklich nicht mehr?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    Salems Hand flog hoch. In einer gedankenschnellen Bewegung hatte er zugepackt und seinen Blaster von der Magnetplatte am Gürtel gerissen. Jetzt zeigte die aufglühende Mündung mit dem daumennagellangen Dorn direkt auf Zamorra.
    »Dann sind Sie nicht echt!« sagte Salem kalt und drückte den Strahl-Kontakt seiner Waffe.
    ***
    Er sah, wie sie sich heranpirschten, wie sie das Haus weiträumig einkreisten, in welchem sie Menschenblut spürten. Sie kamen von mehreren Seiten. Und wenn ihr Überfall gelang, würden sie untereinander um die Beute kämpfen müssen, so viel waren sie.
    Der Mann im Jeans-Anzug, auf dessen Schultern ein großer, häßlicher Fledermausschädel saß, versuchte erst gar nicht, sie zu zählen. Aber es kribbelte ihm in den Fingern, jeden einzelnen von ihnen zu pfählen, um die Welt von dieser Blutsauger-Pest zu befreien. Und doch baute sich jetzt immer wieder eine Hemmschwelle in ihm auf. Er hatte sie überwunden, als er den Blutsauger angriff, der sich auf das blonde Mädchen in der weißen Bluse und dem orangefarbenen Rock stürzte. Er hatte ihn gepackt, ehe er seine Eckzähne in den Hals der Blonden schlagen konnte, hatte ihn im zeitlosen Sprung mit sich gerissen und ihm dann das untote, unheilige Scheinleben genommen. Zumindest dieses Vampir-Ungeheuer würde nie wieder Menschenblut trinken und seine Opfer mit dem furchtbaren Keim infizieren.
    Aber danach hatte der Mann mit dem Fledermausschädel sich am Boden gekrümmt und gestöhnt und gewimmert vor innerlicher Qual, weil etwas in ihm schrie, er habe einen Artverwandten getötet. Und immer wieder brach in ihm selbst der Blutdurst durch und das qualvolle Verlangen, den Instinkten nachzugeben und auf Blutjagd zu gehen.
    Noch schaffte er es, dagegen anzukommen. Aber es wurde immer schwerer. Einige Male hatte er schon die Kontrolle über sich verloren und nur deshalb keine Menschen angefallen, weil keine in der Nähe waren. Aber er wußte, daß das kein Dauerzustand bleiben konnte.
    Deshalb war er geflohen.
    Und deshalb befand er sich nun in der toten Stadt. Warum ausgerechnet hier? Es hätte jeder beliebige Ort sein können, aber dieser bot sich an, weil er nur hier glaubte, sich in einem menschenleeren Gebiet aufzuhalten, wo die Versuchung ihn einfach nicht mehr überkommen konnte. Daß er dabei in ein Vampir-Nest stoßen würde, hatte er vorher nicht geahnt. Und erst recht nicht, daß schon nach so kurzer Zeit andere Menschen hier auftauchten und damit die Vampir-Brut aus ihrem Schlaf weckten.
    Und nun spürte er Zamorras Nähe. Zamorra war hier. Dabei konnte er die Spur gar nicht gefunden haben. Die Transmitter-Straße war gesperrt! Es gab keine Möglichkeit mehr, von Rom nach hier zu gelangen. Zamorra mußte einen anderen Weg gefunden haben, und den begriff der Veränderte nicht. Eher begriff er schon, daß sein anderes Ich es fertigbrachte, sich zum Herrn der Vampirbrut aufzuschwingen.
    Der Mann mit dem Fledermauskopf verfolgte das Geschehen. Während er registrierte, wie sich der Kreis der Vampire immer enger um das Haus schloß; wie sie sich immer näher heranspirschten und alle Fluchtmöglichkeiten versperrten, beobachtete er, was im Innern des Hauses geschah.
    Er konnte es nicht direkt sehen. Er konnte auch die Gedanken der Personen nicht lesen. Bei Zamorra, Nicole und Fenrir war es ihm nur möglich, ihre Anwesenheit festzustellen, weil sie über eine Gedankensperre verfügten, die ein Lesen ihrer Gedankeninhalte unterband. Der Ewige war auch kein geeignetes Telepathenopfer, weil er über eine ähnliche Blockierung verfügte. Die mußte in seinem Fall aber angeboren sein, vermutlich ein typisches Rassen-Merkmal der Ewigen.
    Aber Katias Gedanken ließen sich lesen, und in ihren Gedanken sah der Beobachter ein Abbild der Geschehnisse im Hausinnern.
    Und dann war er nicht schnell genug, die Katastrophe zu verhindern, als

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