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0460 - In der toten Stadt

0460 - In der toten Stadt

Titel: 0460 - In der toten Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bleich geworden war, zu den Regenbogenblumen brachten. Yared Salem trug den Vampir-Druiden, und Katia zeigte ihnen den Weg.
    Eine Schwierigkeit war noch zu umschiffen - es war Nacht, und die Blütenkelche hatten sich geschlossen. In diesem Stadium aber waren die Blumen nicht in der Lage, einen Transport durchzuführen.
    Mit seinem Dhyarra-Kristall erzeugte Salem Licht. Bald darauf öffneten die Blüten sich.
    Als erste ging Katia, mit dem neu erworbenen Wissen, wie sie die Blumen zum Transport benutzen konnte. Die Gefahr, daß sie versehentlich noch einmal in die tote Stadt verschlagen würde, bestand kaum; tunlichst würde sie sich künftig von solchen Fantasievorstellungen distanzieren - zumindest, wenn sie wieder einmal auf Regenbogenblumen stoßen sollte.
    »Vielleicht sehen wir uns ja einmal wieder, zu einer besseren Gelegenheit«, sagte sie zum Abschied. »Dann kann ich wiedergutmachen, was Sie hier für mich getan haben. Ich danke Ihnen allen.«
    »Wiedergutmachen muß nicht sein, Wiedersehen wäre schön«, sagte Zamorra. »Château Montagne im Loire-Tal dürfte nicht zu verfehlen sein.«
    Dann war Katia verschwunden, heimgekehrt dorthin, von wo sie verschwunden war, mit ein paar Schrammen und Bissen, mit zerrissener Kleidung, mit unheilvollen Erinnerungen an Grauen und Schrecken - aber lebendig.
    Der Rest der kleinen Gruppe konzentrierte sich auf die Regenbogenblumen im Arsenal.
    Und dort erschienen sie…
    Zamorra, Nicole, Fenrir, Salem, Gryf - und die sterbende Vampirfledermaus.
    Und vor ihnen stand Merlin…
    ***
    Es gab nur eine Erklärung: etwas, das in den Blumen lebte, mußte im Augenblick des Transportes auf unerklärliche Weise gespürt haben, daß mit den transportierten Personen etwas nicht stimmte - und hatte diesen erkannten Fehler korrigiert.
    Niemand konnte sagen, auf welche Weise das vonstatten gegangen war, selbst Merlin nicht. Denn auch ihm war die innere Struktur der Blumen ein Rätsel. Sie waren ein Phänomen, für das es keine Deutung gab.
    Der Fledermausvampir erlangte das Bewußtsein nicht wieder; eine Notoperation entfiel, und sein Körper wurde an Ort und Stelle zerstört. Gryf war wieder körperlich er selbst, aber nach wie vor bewußtlos.
    Noch während Merlin den Menschen die Erinnerung blockierte, hatten Zamorra und Nicole wiederum das Gefühl, die Welt um sie herum würde sich auflösen. Und diesmal geschah es tatsächlich.
    Die Zeit läßt sich nicht betrügen.
    Ein Teil jener Energie, durch die sie in die Vergangenheit geschleudert worden waren, schwang noch immer zwischen den Zeitebenen hin und her, suchte nach einer Möglichkeit, sich zu entladen. Und nun, da eine paradoxe Überlappung drohte - Personen, die sich selbst begegneten - war der Zeitpunkt gekommen, wo die Energie den Ausgleich herbeiführte.
    Zamorra und Nicole wurden in ihre Gegenwart zurückgeholt. Sie verschwanden aus der Zeitebene, in der sie Gryfs Rückverwandlung miterlebt hatten.
    Ein Teil der von Merlin blockierten Erinnerung brach jetzt wieder auf -der Kreis hatte sich geschlossen. Sie befanden sich wieder in der Gegenwart, und jetzt wußten sie von ihrem Aufenthalt in der Vergangenheit.
    Aber sie wußten auch, daß es dringlicher denn je war, die begonnene Aufgabe zu beenden: Eine Drachenschuppe zu besorgen, mit der Sara Moon dem sterbenden Ted Ewigk helfen konnte.
    Doch wo im Universum sollten sie danach suchen?
    Sie mußten wieder ganz von vorn beginnen…
    ENDE

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