0460 - Zeitpunkt X
entschuldigend.
„Ich weiß, Dürrer!" sagte Gucky. „Und außerdem wird mein Fell stumpf, wenn ich zuwenig schlafe."
Er verschwand.
Ybsanow war vollkommen verwirrt, aber Rhodan erklärte ihm, was vorgefallen war, was Ybsanow alles angeordnet hatte, und eine Stunde später war der alte Zustand wiederhergestellt.
Nachdem die Terraner nacheinander verschwanden - Ras brachte sie ins Schiff zurück, blieb Ybsanow allein zurück.
Er zitterte vor Furcht, vor Erschöpfung und vor Angst vor der Zukunft.
Vielleicht hätte Ybsanow sich selbst umgebracht, wenn er gewußt hätte, was sich im Dunkel der nahen Zukunft verbarg.
Das Duell mit der Vergangenheit begann erneut, und, wie es schien, mit doppelter Kraft und Schnelligkeit.
Bevor Rhodan, total erschöpt wieder in Schlaf fiel, dachte er: „Misyens Charakter hat ihm einen Streich gespielt. Er mußte, da er seine Maßstäbe auch an uns anlegte, denken, wir würden erbarmungslos schießen. Und.,. wir wären in eine echte Klemme gekommen, wenn er Ybsanow nicht verlassen hätte: Denn geschossen hätte keiner von uns."
Dann schlief er ein.
Ovaron drehte den Henkel schweren Tasse mit dem Zeigefinger nach rechts, es gab ein schabendes Geräusch auf der Unterlage. Der Ganjo sah den Kaffee in der Tasse an - seine Kiefer preßten sich aufeinander. Die Lippen wurden schmal. Das Gefühl, das er während dieser Konferenz empfand, machte ihn bitter.
Die Dinge, über die hier verhandelt wurden, erregten Widerwillen in ihm. Ein Wissenschaftler hob die Hand. Ovaron erkannte Dr. Troyanos, der zum Schutz seiner malträtierten Kopfhaut eine weiche Bordmütze trug.
„Heute, gegen Ende des vierten Tages, wissen wir sehr viel mehr über das Archiv", sagte Troyanos. „Wir sind hier in der MARCO POLO zusammengekommen, um kurz und schnell zu diskutieren, was noch zu geschehen hat."
Geoffrey Abel Waringer schaltete sich ein.
„Die Lage hat sich nach dem Exorzismus, den Perry Rhodan und sein Team vorgenommen haben, wieder normalisiert."
Merceile fragte irritiert: „Was ist ein Exorzismus?"
Waringer erklärte: „Eine Teufelsaustreibung - Rhodan hat den Cappin aus Ybsanow vertrieben. Vermutlich versteckt sich Misyen irgendwo. Ob in Tuo Fryden oder an anderer Stelle, wissen wir nicht. Die Mutanten suchten nach ihm, bisher fanden sie nichts.
Jedenfalls haben wir mit erneuter Unterstützung der( Moritatoren inzwischen zweihundert Teams gebildet, die im Archiv suchen. Wir haben immerhin einige Hoffnungen, nun doch einen repräsentativen Querschnitt durch das Archiv zu bekommen, wenn uns auch nur noch dreiunddreißig Stunden bleiben."
„Ja", sagte Perry Rhodan.
Seine Gedanken waren bei Ovaron und dessen verzweifelter Stimmung. Seine Entscheidung schwankte noch. Sie konnten so das Rätsel nicht auflösen, und diese Überlegungen, diese Unsicherheit waren Rhodan deutlich anzusehen.
Roi Danton stützte die Ellenbogen auf den Konferenztisch und sagte: „Ovaron - wir werden Wochen und womöglich Monate brauchen, um das Chaos zu sichten und eine gewisse Ordnung hineinzubringen. Diese Aufgabe geht uns im Augenblick nichts an. Wir werden zu gegebener Zeit die Wissenschaftler der MARCO POLO unterstützen. Ich habe eine Frage."
Ovaron hob den Kopf und musterte Roi mit einem langen, nachdenklichen Blick. Sie arbeiteten alle unter Zeitdruck, trotzdem waren die Hauptakteure der Untersuchungen über die Transmitterbrücke zu dieser Konferenz zusammengekommen, an Bord des großen Schiffes.
„Bitte. Ich gebe jede Antwort soweit ich es vermag."
Roi nickte zufrieden.
„Schön. Halten Sie es für möglich, daß ein Informationsblock innerhalb dieses ausgedehnten Archivs Ihre Individualimpulse enthält? Sie würden die Identifizierung schlagartig herbeiführen."
„Nein", sagte Ovaron.
„Warum - nein?" erkundigte sich Rhodan.
Ovaron seufzte tief, dann erklärte er: „Zu :meiner Regierungszeit, vor zweihunderttausend Jahren, gehörten sie zu den bestgehüteten Geheimnissen des Staates."
„Begreiflich", meinte Merceile.
„Aus welchem Grund?"
Ovaron erklärte: „Meine Individualimpulse waren -und sind es noch heute - sozusagen schicksalsbedeutend. Wenn sie jemand gekannt hätte, von einigen sehr wenigen Personen abgesehen, dann wäre eine Pedotransferierung jederzeit möglich gewesen. Ich hätte von jedem, der über diese Fähigkeit verfügt, übernommen werden können. Ein ständiges Kommen und Gehen wäre die Folge gewesen."
„Ich verstehe", sagte Roi. Entspannt lehnte er sich
Weitere Kostenlose Bücher