0460 - Zeitpunkt X
zurück. „Das ist klar einzusehen."
Ovaron schloß: „Aus diesem Grund werden die Daten hier im Archiv nicht vorhanden sein. Unter keinen Umständen."
Rhodan zeigte ein undurchdringliches Gesicht und sagte: „Also müssen wir wohl einen anderen Versuch unternehmen."
Er streckte die Hand aus, wies zuerst auf Ovarons Brust und dann auf sein Handgelenk, an dem sich das breite Kommandogerät befand.
„Dieses Gerät?" fragte Ovaron.
„Ja", sagte der Großadministrator.
„Wir könnten es versuchen", schränkte der Ganjo ein. „Aber dazu müssen wir erst einen Speicher entdecken, der die Daten enthält."
„Dafür sind die Chancen wesentlich gestiegen", sagte Rhodan. „Aber jetzt sollten wir unsere Fachleute hören."
Eine Abteilung des Schiffes hatte ein spezielles Untersuchungsprogramm ausgearbeitet. Sie setzten zuerst eine Maxime fest: Ovaron war der wirkliche Ganjo.
Dann überarbeiteten sie sämtliche Daten nach diesem Schema. Sie verglichen, sofern sie Material hatten, die willkürlichen Änderungen der Takerer mit den ermittelten unveränderten geschichtlichen Daten.
Natürlich war ihre Arbeit unvollständig - erst nach Wochen würden sie ein zeitliches Schema in die vielen Millionen Einzelinformationen gebracht haben. „Bitte, Geofffy!" sagte Rhodan.
Professor Waringer hatte bisher sehr passiv an der Besprechung teilgenommen und unablässig in seinen Unterlagen nachgesehen, Notizen gemacht und Linien gezogen. Jetzt hob er den Kopf und sah Ovaron fast bedauernd an.
„Zuerst zu unserer Arbeit: Wir haben bisher dreiundvierzig Fallen entdeckt.
Dreiundvierzig Räume waren präpariert. Es hat fünfzig Verwundete gegeben, davon vier schwere Fälle von Säureverätzungen. Riesige Säle füllten sich mit tödlichem Gas, Säuresprüher vernichteten wertvolle Unterlagen und verletzten die Mitglieder der Teams -die Tatsache, daß die Männer und Frauen Raumanzüge trugen, in denen sie sich allerdings schlechter bewegen konnten, hat vielen von ihnen das Leben gerettet -, Hochenergiefelder bauten sich auf und brachten die Teams in Lebensgefahr.
Das alles geschah nur aus einem Grund: Die Takerer wollten verhindern, daß in diesen Archiven nachgesucht wurde. Natürlich sind die Anlagen nicht unsertwegen eingerichtet worden, die Moritatoren wären ebenso gefährdet gewesen, Wir widmeten uns also ganz besonders intensiv den Daten dieser Archivräume und ließen sie von den biopositronischen Anlagen hier an Bord vordringlich durchrechnen. Meine Ergebnisse resultieren aus lückenhaften Informationen, aber die Informationen reichen aus, um eines klar zu schildern.
Ich will Sie alle nicht mit Einzelheiten aufhalten, wie wir darauf gestoßen sind, welche Menge Arbeit es war und so weiter. Ich kann aber sagen: Es haben sich erschreckende Ergebnisse herausgestellt: Erschreckend für unseren Freund, den Ganjo."
Er brach ab und sah den Cappin an.
Ovaron war aufgestanden und flüsterte: „Sagen Sie es schon, Abel!"
Der ausgeglichene Ausdruck in seinem Gesicht verließ ihn.
Seine Mundwinkel wurden starr, und mit undurchschaubarer Miene wartete Ovaron auf das, was Waringer mitteilen würde.
„Für die herrschenden Takerer ist der Zeitpunkt Xangebrochen."
„Nein!" flüsterte Ovaron entsetzt.
Waringer beugte seinen Kopf und sah auf die Notizen vor sich.
„Doch. Leider!" erwiderte er.
Der Zeitpunkt Xwar der Tag, an dem der Ganjo in dieser Galaxis Einzug halten und seine ehemalige Macht wieder übernehmen sollte. Das hatten die Forschungen ergeben. Die Mitteilung wirkte selbst auf Lordadmiral Atlan, der schweigend in seinem Sessel saß und zuhörte, wie ein starker Schock.
Rhodan fragte nach einer Weile: „Wie kann dies der Fall sein, Abel?"
Waringer schob schweigend seine Unterlagen zurück.
„Die Erklärungen sind von einer zwingenden Logik!" sagte er dann leise.
Perry Rhodan überlegte fieberhaft. Er suchte nach der Klarheit, der objektiven Wahrheit unter der schillernden Oberfläche der geheimnisvollen Vorgänge seit ihrem Einflug in Gruelfin. Er konnte nicht anders -er fühlte ein dumpf es Gefühl der Unruhe. Die harte Schulung seiner langen Lebenserfahrung hatte ihn zum schweigenden Überlegen erzogen, zu einer ständigen Wachsamkeit gegenüber den politischen Verschiebungen zwischen den Sternen. Das war in der heimatlichen Galaxis nicht anders als hier. Vage konnte er erkennen, worauf Waringer hinweisen würde.
Waringers faltiges, hageres Gesicht verlor den verbissenen, strengen Ausdruck. Sein Ton
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