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0461 - Der Druide und die Echse

0461 - Der Druide und die Echse

Titel: 0461 - Der Druide und die Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht hier gewesen waren. Niemand fragte sie, wieso sie nicht mit einem Taxi erschienen waren, obgleich der Weg von der Stadt herauf lang und steil ansteigend war.
    Aber in der Hotelhalle wurde man aufmerksam, weil der Mann in der schwarzen Lederjacke ein Schwert in einer Rückenscheide mit sich führte!
    Gryf begann plötzlich von einem Ohr zum anderen zu grinsen, als er einen Mann hastig zum Telefon greifen sah. Ganz kurz nur berührte er mit seiner Druiden-Kraft die Gedanken dieses anderen und erkannte, daß der die Polizei anrief. Messer mit mehr als 30 cm Klingenlänge waren in Italien verboten beziehungsweise waffenscheinpflichtig, und unter die Kategorie Messer fielen in diesem Fall auch Schwerter.
    Professor Zamorra schien von dieser juristischen Spitzfindigkeit im Heimatland der Mafia nichts zu wissen. Schnurstracks steuerte er mit Nicole die Rezeption an.
    Welche Suite Ted Ewigk damals bewohnt hatte, wußte er noch auswendig und fragte danach. Der Mann im dunklen Anzug und mit der schwarzen schmalen Samtfliege, der immer wieder irritiert den hinter Zamorras linker Schulter aufragenden Schwertgriff ansah, versuchte Zeit herauszuschinden, derweil sein Kollege am anderen Ende des langen Pultes versuchte, eine Verbindung mit der polizia zu bekommen. Wollen und Können unterschieden sich allerdings elementar, weil Gryf abermals seine Druiden-Kräfte ein wenig spielen ließ und den Anruf in eine andere Phase abgleiten ließ. Nacheinander meldeten sich eine halblegale Geldwechsel-Stube, die Botschaft von San Marino und der Vatikan. Langsam aber sicher begann der Hotelangsteilte an seinem Verstand zu zweifeln, weil sein Display ihm jedesmal die korrekt gewählten Ziffern anzeigte, der Anruf aber in die falsche Leitung ging. An der SIP, der italienischen Telefongesellschaft, ließ der Mann kein gutes Haar mehr. Dabei konnte die SIP doch am allerwenigsten etwas dafür.
    Währenddessen erhielt Zamorra die Auskunft, daß die gewünschte Suite derzeit belegt war. Das wollte Zamorra einfach nicht glauben, der Unrat witterte, weil der Clerk sich so unglaublich viel Zeit ließ. Plötzlich bemerkte Zamorra die Telefonierwut des Mannes am anderen Ende der Rezeption und ihm schwante Böses.
    Plötzlich stand Gryf neben ihm.
    »Die Suite ist tatsächlich nicht frei, Alter«, bestätigte er die Aussage des Empfangschefs, dessen Gedanken er kurz berührt hatte, ohne neugierig in die Tiefen zu greifen, die ihn nichts angingen und von denen er auch nichts wissen wollte. »Was machen wir jetzt?«
    »Die Nachbarsuite nützt uns herzlich wenig«, gab Zamorra leise zurück.
    »Wir müssen in dieses spezielle Bad. Aber man wird uns nun wohl nicht so einfach hineinlassen.«
    Zu dritt schlenderten sie wieder den Glastüren des Ausgangs entgegen und verließen das Hauptgebäude.
    »Vielleicht kannst du uns per zeitlosem Sprung direkt hinein versetzen«, schlug Zamorra vor, der sich mit dieser Niederlage nicht abfinden wollte.
    »Zu riskant, wenn der Inhaber der Suite gerade daheim ist«, sagte Gryf. »Wir sollten uns etwas anderes einfallen lassen. Du…«
    Er unterbrach sich.
    Ein Streifenwagen der Carabinieri rollte die Straße zum Hotelkomplex herauf. Jetzt, da Gryf den entnervten Angestellten nicht mehr am Telefonieren hinderte, war er endlich bei der Polizei durchgekommen, und die hatte mit bemerkenswerter Schnelligkeit sofort eine in der Nähe befindliche Streife umdirigiert.
    »Weg hier!« stieß Gryf hervor, »bevor es Ärger gibt!«
    Er bekam Nicole und Zamorra an den Händen zu fassen und zwang sie mit sich in den zeitlosen Sprung.
    Ein paar Menschen, die das spurlose Verschwinden dreier Personen beobachtet hatten, glaubten an eine Halluzination, und einer schwor gar, künftig keinen Tropfen Alkohol mehr anzurühren.
    Aber auch keinen weniger.
    ***
    Ssacah, der Kobra-Dämon.
    Nie zuvor hatte Ank Tecko diesen Namen gehört. Aber nun wußte er, daß er Ssacahs Diener war. Dabei war eine gewisse Unsicherheit in ihm; er war nicht sicher, ob Ssacah überhaupt lebte. Er wußte nur, daß er im Sinne Ssacahs zu handeln hatte.
    Woher der Kobra-Dämon kam, wußte Tecko nicht. Es hatte ihn auch nicht zu interessieren. Im gleichen Moment, in dem die Messing-Schlange in ihn eindrang, übernahm sie die Herrschaft über ihn und schaltete seinen eigenen Willen und sein Denken aus. Er war zu einer Hülle geworden, zu einer zweiten Haut für die Schlange, die sich in seinem Inneren befand und ihn beherrschte.
    Tecko hatte eine neue Aufgabe

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