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0461 - Der Druide und die Echse

0461 - Der Druide und die Echse

Titel: 0461 - Der Druide und die Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gibt.«
    Norr legte den Kopf schräg. Ich verstehe nicht, was du meinst, signalisierte das dem Parapsychologen.
    »Komm mit«, wiederholte der die Einladung. »Schätze, daß wir uns gegenseitig einiges zu erzählen haben.«
    »Ja, sicher«, murmelte Gryf leise. »Erzählt ruhig. Stundenlang. Tagelang. Es ist ja auch nur unser Freund Ted, der Hilfe braucht und ohne sie stirbt…«
    ***
    Das Dschungelfeuer fand schon bald keine Nahrung mehr. Es hatte sich ausgebreitet, solange die Priester der Kälte immer wieder Laser-Schüsse hinein feuerten, um ihrem Gegner Reek Norr auch den letzten Hauch seiner Chance zu nehmen. Die Feuchtigkeit sorgte dafür, daß das Feuer sich nicht mehr so schnell ausbreitete, als der »Nachschub« ausblieb, und schließlich erloschen die Flammen; die weitere Nahrung, die sie in den anderen Richtungen finden konnten, war nicht trocken genug, um sich spontan genug entzünden zu können, und der Fluß bildete eine natürliche Barriere gegen das Feuerinferno. So sank der Glutorkan bald in sich zusammen, und nichts außer Asche und verkohlten Baumstümpfen blieb zurück. Die fette, schwarze Qualmwolke, die über der Brandfläche geschwebt war, verflüchtigte sich nur langsam im schwachen Windhauch. Sie verdunkelte den Himmel, war schwer und träge und konnte nicht so schnell zerfasern und vom Wind davongetrieben werden.
    Da gab es noch etwas außer der Asche und den schwarzverbrannten Baumstümpfen.
    Es lag mitten in der Asche, war von Ruß geschwärzt. Ein unterarmlanges, leicht gekrümmtes Etwas. Von einem Moment zum anderen begann es sich zu bewegen, und da platzte die Ruß-Kruste auf und gab schimmerndes Messing frei. Je länger sich der Gegenstand bewegte, um so mehr verlor es die Rußschicht und begann zu glänzen.
    Die kleine Messing-Kobra, welcher Reek Norr das Rückgrat gebrochen hatte, lebte wieder - oder lebte sie noch? Von der eigentlich tödlichen Verletzung war nichts mehr zu bemerken.
    Ssacahs Ableger waren noch nie mit menschlichen Maßstäben zu beurteilen gewesen. Auf so einfache Art und Weise konnte man sie nicht unschädlich machen.
    Magie - ließ sich nur mit Magie bekämpfen…
    Noch hatte die Kobra kein neues Ziel, kein neues Opfer. In ihrer unmittelbaren Umgebung gab es kein intelligentes Leben mehr. Nicht einmal tierisches, aber daran war Ssacah ohnehin nie interessiert gewesen. Tiere als Diener des Kobra-Dämons waren unter Ssacahs Würde.
    Das galt auch jetzt, da der Kobra-Dämon noch tot war und auf seine Wiederkehr wartete.
    Die Messing-Kobra stellte ihre Bewegungen wieder ein und richtete sich darauf ein, längere Zeit warten zu müssen. Vielleicht Stunden, vielleicht auch Monate oder Jahrhunderte. Aber das spielte für sie keine Rolle. Sie war kein Lebewesen im eigentlichen Sinne, sie war ein magisches Wesen. Und deshalb kannte sie als Teil des Kobra-Dämons keine Ungeduld.
    Irgendwann würde ein Opfer in ihre Nähe kommen.
    ***
    »Und?« fragte Uschi Peters. »Hast du dich entschieden?«
    Sie saß in einem bequemen Sessel ihrer Hotelunterkunft, die langen Beine übereinandergeschlagen, und sah Robert Tendyke erwartungsvoll an. Der Abenteurer setzte sich auf die Kante des Tisches Uschi gegenüber.
    »Wie soll ich mich entscheiden können, wenn ich keine Auswahlmöglichkeit habe?« erkundigte er sich mit mildem Sarkasmus. »Du läßt mir ja keine andere Wahl.«
    »Doch«, sagte die Telepathin ruhig. »Du kannst ruhig hinter deinem Firmenschreibtisch sitzen bleiben und die Arbeit tun, für die es qualifiziertere Leute gibt. Moni und ich machen uns dann allein auf die Suche.«
    »Du weißt, daß das Unsinn ist«, sagte er. »Ihr wißt nicht, was auf euch wartet. Ihr habt doch nicht einmal einen Anhaltspunkt, wohin ihr euch wenden könnt, oder gibt es neuerdings Informationen, von denen ich noch nichts weiß?«
    »Es gibt Leute die man fragen kann«, sagte Uschi. »Zamorra zum Beispiel.«
    »Zamorra«, brummte Tendyke verdrossen. »Ausgerechnet Zamorra!«
    »Wir verstehen immer noch nicht, wieso du plötzlich so gegen ihn eingestellt bist«, sagte Uschi verwundert. »Was hat sich zwischen euch geändert? Es kann doch nicht nur dieser verrückte Don Cristofero sein. Es muß mehr dahinter stecken. Was? Komm mir nicht damit, er hätte sich der dunklen Seite der Macht zugewandt. Das hätten wir gespürt. Also, was ist es?«
    »Ich habe keine Lust, darüber zu diskutieren«, wich Tendyke aus.
    »Dir fehlen nur die Argumente«, behauptete Uschi. »Du hast eine fixe Idee, die

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